Auf einer Villinger Stadtrand-Wiese legt die VS-Forstverwaltung derzeit ein großes Nassholzlager an. Bis zu 12 000 Festmeter an Sturmholz sollen hier ab Mitte April eingelagert werden. Die Einrichtung wird benötigt, um nach den schweren Stürmen das Holz einzulagern bis sich die Marktpreise wieder erholt haben.

Die Festmeterpreise liegen derzeit rund 30 Prozent unter dem Jahresdurchschnitt. Mit der Zwischenlagerung des Holzes will man den Verkauf der Stämme auf ertragreichere Zeiten verschieben. Das Holzlager wird zwischen dem Ende der Niederwiesenstraße und der alten Mülldeponie aktuell eingerichtet.
Massive Erdarbeiten zerschneiden das Wiesengrundstück, auf dem abends sonst Küche streifen und Störche sich mit langem Schnabel Frösche angeln. Langholzfahrzeuge sind es laut Forstamtschef Tobias Kühn, die hier über einen Zeitraum von „vier bis sechs Wochen“ die bereits bearbeiteten Baumstämme anliefern werden. Zufahrtsschwierigkeiten in das Wiesengrundstück sieht der Behördenleiter keine. „Wir werden auf diesem Streckenabschnitt das Tempo lediglich auf 70 Stundenkilometer reduzieren lassen müssen“, so Kühn jetzt weiter. Eine Ampelanlage für die Ein- und Ausfahrt der Transportkolosse hält er für nicht erforderlich.
Das Gelände unweit des im Volksmund so benannten Villinger Drecklochs war schon einmal nach dem Orkan Lothar (26. Dezember 1999) als Nasslager genutzt worden, weiß Kühn. „Leider wurde das dann zurückgebaut, das war vor meiner Zeit“, sagt er weiter. Mit unterschiedlichen Baggern vierachsigen Lastfahrzeugen und anderem schweren gerät werden seit fast zwei Wochen jetzt die Grundlagen für die Lagerstätte hergestellt. „60- bis 70 000 Euro wird das Herstellen der Anlage insgesamt kosten“ sagt Tobias Kühn. In diesen Aufwand muteingerechnet sei auch die Herstellung von Wasserentnahmeschächten und einer Pumpanlage am nahegelegenen Bach.
Die Brigach soll das Wasser für die Beregnung des eingelagerten Holzes liefern. Die Nähe zum Bach sei der Hauptgrund für die Standortwahl an dieser Stelle, erklärt Kühn weiter. Mit der Dauer-Beregnung des Holzes werde der Erhalt der Stämme gesichert. „Die Entwertung des Holzes vollzieht sich an den entasteten Baumstämmen in Form von Pilzen“, sagt der städtische Forstamtschef.
Mit dem Brigachwasser könne der Pilzbefall verhindert werden. Eine Alternative wäre eine Behandlung des Holzes mit Insektiziden. Diese müsste etwa alle vier Wochen wiederholt werden. Der Einsatz von Gift gilt jedoch sowohl in der Stadtverwaltung wie auch im Forstamt als ausgeschlossen.