Vor einem knappen Jahr hat sich Luisa Zerbo (34) selbstständig gemacht. Die Köchin und Konditorin, Buchautorin und Influencerin, die einem breiten Publikum aus der TV-Sendung „The Taste“ bekannt wurde, hat damit im vergangenen Mai ihre Liebe zum Konditorenhandwerk und zu süßen Leckereien und Produkten zum Beruf gemacht. Und hat ihr Brunchcafé mit Patisserie Oni & Lu im Gartencenter Späth am Neuen Markt in Villingen-Schwenningen eröffnet.

Ihre Kunden verwöhnt sie dort mit ausschließlich hausgemachten Törtchen, Macarons, Frühstück, Suppen, Bowls und selbst gemachten Getränken. Mit ihrem 16-köpfigen Team serviert sie kreative, international inspirierte Cross-over-Küche mit regionalem Touch für eine kunterbunte Zielgruppe.

Fast 100 Mitbewerber

Die nervenstarke Köchin und Konditorin hat sich jetzt auch dem Wettbewerb um den Deutschen Gastro-Gründerpreis 2023 gestellt. Knapp 100 selbständige Gastronomie-Neueinsteiger haben sich für diese Konkurrenz angemeldet. Denn immerhin winken dem Sieger 10.000 Euro, 40 Beratungsstunden durch professionelle Restaurant-Profis und manch andere Goodies.

Macarons, Frühstück, Törtchen, Mittagessen, Kaffeespezialitäten: So wirbt das Brunch-Café vor dem Eingang.
Macarons, Frühstück, Törtchen, Mittagessen, Kaffeespezialitäten: So wirbt das Brunch-Café vor dem Eingang. | Bild: Dominik Zahorka

Zerbos Konzept ihres Cafès und ihrer Patisserie machte bei einer Fachjury großen Eindruck. Sie wurde ins Finale der besten fünf Gründer gewählt.

Die Entscheidung um die Siegerkrone fiel nun am Freitagnachmittag auf der Gastro-Messe Internorga, die den fünf Finalisten eine würdige Plattform bot.

Sehr gute Präsentation

Luisa Zerbo bot eine sehr gute Präsentation. „Ich möchte mich stark machen für das Handwerk“, überschrieb sie ihr Konzept. Fast alle Produkte ihres Hauses seien handgemacht – nur das Dinkelbrot bezieht sie vom Bäcker Beha.

Den Gästen Geschmack und Emotionen zu bieten, ihnen Liebe, Freude und Glück zu vermitteln, sei ihr Bestreben. Zugleich gehe es ihr darum, ihre Mitarbeiter fair zu behandeln, Freizeit zu ermöglichen und gut zu bezahlen.

Selbstgemachte Naschereien sind die Spezialität von Luisa Zerbo in ihrem Café.
Selbstgemachte Naschereien sind die Spezialität von Luisa Zerbo in ihrem Café. | Bild: privat

Am Ende aber machte nicht Luisa Zerbo, sondern eine Mitbewerberin aus Stuttgart mit dem Konzept eines veganen Restaurants das Rennen bei der Abstimmung.

Luisa Zerbo war anfangs ein bisschen enttäuscht. Vielleicht war es ein Nachteil, so ihre Selbstanalyse, dass sie ihren Vortrag sehr stark strukturiert und vorbereitet hatte. Eigentlich sei ihre Stärke der spontane Auftritt. Unter der Vorbereitung habe vielleicht ihre Authentizität gelitten, vermutet sie.

Solche selbstgemachten Leckereien gibt es im Brunch-Café von Luisa Zerbo.
Solche selbstgemachten Leckereien gibt es im Brunch-Café von Luisa Zerbo. | Bild: Dominik Zahorka

Doch für die agile Konditorin kein Grund, lange Trübsal zu blasen. Denn sie kann auch jede Menge Positives aus Hamburg mit nach Hause nehmen. Neben einem tollen Pokal und mehreren kleineren Preisen gehören dazu viele neue Kontakte mit „coolen Leuten“ aus der Branche.

So manchen der Gastro-Gründer, die sie kennenlernen durfte, will sie alsbald in ihren Gaststätten besuchen, hat sie sich vorgenommen.

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