Die Freude über die freie Fahrt in der Kirnacher Straße währte nur wenige Tage: Seit Montag, 4. November, wird der Belag an der Kreuzung Peterzeller Straße/Kirnacher Straße an der Stadtausfahrt in Richtung Unterkirnach saniert. Und das hat merkliche Folgen für den Verkehr.
Längerer Umweg in Richtung Stadtmitte
Für Autofahrer, die am Morgen aus Richtung Unterkirnach und Vöhrenbach nach Villingen wollten, bedeutete das einen längeren Umweg. „Geänderte Verkehrsführung“ verkündet ein Schild an der Stadteinfahrt.
Das bedeutet in diesem Fall: Abbiegen in Richtung Pfaffenweiler, dann auf Höhe des Friedengrunds auf die Vöhrenbacher Straße abbiegen und über diese oder über die Saarland- oder Richthofenstraße in Richtung Stadtmitte fahren.
Verwirrung auch in der anderen Richtung: Die Fahrt stadtauswärts auf der Kirnacher Straße ist zwar erlaubt, allerdings muss hierfür die Gegenfahrbahn genutzt werden. Die ist ja wiederum für den stadteinwärts fahrenden Verkehr gesperrt, ist also jetzt Einbahnstraße.

Das allerdings macht am Montagmorgen nur ein kleines blaues Schild mit weißem Pfeil deutlich. Die meisten, die stadtauswärts fahren möchten, wenden deshalb an der Verkehrsinsel beim Netto-Markt und fahren wieder zurück.
Gegen Mittag hat sich die neue Verkehrsregelung aber besser eingespielt. „Der erste Tag ist immer am schlimmsten, bis die Leute wissen, wo es langgeht“, weiß Stadt-Pressesprecherin Madlen Falke.
Wichtig sei der Stadtverwaltung gewesen, hier keine weiträumige Umleitung von und nach Unterkirnach einrichten zu müssen.
So dreist sind manche Autofahrer
Bauleiter Rainer Baumgart vom Grünflächen- und Tiefbauamt kommt an diesem Vormittag gar nicht zur Ruhe. Zig Autofahrer hat er inzwischen schon zur Ordnung gerufen.
Sie haben die rot-weißen Baken, die schon früh in der Peterzeller Straße auf die Arbeiten aufmerksam macht, einfach umfahren und standen dann direkt an der Baustelle.
Vor zwei Minuten beispielsweise musste er einen Paketfahrer im gelben Lieferwagen zurechtweisen. Dessen Reaktion: Gelinde gesagt, eher unfreundlich.
Soeben hat eine besonders dreiste Dame im schwarzen Kleinwagen auch die zweite Absperrung durchfahren und braust jetzt die Einbahnstraße falsch herum in Richtung Stadt. Rainer Baumgart schimpft laut.
Er ist vieles gewöhnt. Auch das: Trotz Tempo 30-Schild brausen mache mit 50 Sachen oder mehr durch die Baustelle.

Auf der Kirnacher Straße haben die Fräsmaschinen indessen in den vergangenen Stunden schon ganze Arbeit geleistet. Eine große Fläche alten Asphalt haben sie bereits abgetragen und in Lastwagen verladen.
Bauleiter Baumgart erklärt, was hier genau passiert. Die Asphaltdecken in dem Bereich werden in einer Höhe von vier Zentimetern entfernt, an Schadstellen gehen die Arbeiter auch tiefer. Am Ende kommt eine neue Asphaltdecke darauf.
7500 Quadratmeter Straße werden hier in den kommenden zweieinhalb Wochen mit dem Verfahren neu gemacht. Etwa 180.000 Euro, so der Bauleiter, sollen die Arbeiten kosten.
Bis jetzt zumindest sind unter der Asphaltschicht noch keine bösen Überraschungen aufgetaucht. Im Gegenteil. „Wir sind überrascht, dass der Untergrund so gut ist.“
Spätestens am 22. November, verspricht Baumgart, soll die Baustelle schon wieder Vergangenheit sein.
Schon nächste Woche soll es für die Autofahrer wieder ein Stückchen einfacher werden: Wenn der aktuelle Bauabschnitt beendet ist, sollen sie auf der Straßenseite, die stadtauswärts Richtung Unterkirnach führt, wieder in beiden Richtungen fahren dürfen. Dann erfolgt der Ausbau der südlichen Fahrbahn.
Nach Mitteilung der Stadt ist die Zufahrt in Richtung Unterkirnach über die Peterzeller Straße sowie über die L 181 in der kompletten Bauphase nicht möglich. Sie kann aber über die Vöhrenbacher Straße, über die Dattenbergstraße oder aus der anderen Richtung von der Richthofenstraße erfolgen.

Dass die Doppelstädter in diesem Jahr baustellengeplagt sind, wissen Bauleiter Baumgart und auch Stadtsprecherin Falke. Musste diese Maßnahme also wirklich jetzt noch sein – nur Tage, nachdem in dem Bereich endlich die langzeitgesperrte Kirnacher Straße im vorderen Bereich wieder freigegeben wurde?
Ja, sagen beide. Grund sei unter anderem, dass 2025 die Sanierung der Peterzeller Brücke ansteht. „Dafür müssen wir die Straße nach Unterkirnach freihalten, sonst droht ein Verkehrschaos“, sagt Madlen Falke.