Vöhrenbach Am 8. Mai 1525 war die Burg Neufürstenberg in Hammereisenbach von wütenden Bauern zerstört worden. Damals zog ein etwa 4000 Mann starkes Bauernheer von Hüfingen kommend durch das Bregtal. Einen Tag davor traf die Burg Zindelstein das gleiche Schicksal und wurde ebenfalls zerstört. Die Bauern unter ihrem Anführer Hans Müller aus Bulgenbach kamen durch List oder Verrat in die Burg Neufürstenberg und brannten die Behausungen nieder.
Jetzt wurde beim Gastspiel der Jagdhornbläser unter der Leitung des Försters Michael Willmann der damaligen Umstände gedacht. Etwa 40 Bürger mit Kindern versammelten sich vor der Ruine. Ortsvorsteher Patrick Hellenschmidt und Manfred Willmann hießen die Runde willkommen. Aus den Jagdhörnen erklang während der rund einstündigen Aktion unter anderem die Fürstenberg-Fanfare. Ausführliche Schilderungen zur Burggeschichte kamen von Thomas Demattio und Arnold Kaltenbach. Mit dem Stück „Auf Wiedersehen“ endete die Veranstaltung.
Vor 500 Jahren war mit der Zerstörung der Burg der Bauernkrieg längst nicht zu Ende. Runde 150 Jahre zuvor hatte die Burg erstmals Erwähnung gefunden. Neufürstenberg wurde erbaut, um die Verbindungsstraße zwischen Baar und Breisgau zu sichern und um die Kontrolle über die Erzvorkommen und dessen Verarbeitung im Eisenbachtal zu haben. Wer die Straße nutzte, egal ob Fußgänger, Reiter oder mit Karren, der musste Zoll bezahlen. Die Grafen zu Fürstenberg bauten die Verwaltungsorganisationen aus, da die Erschließung des südöstlichen Schwarzwaldes immer mehr an Bedeutung gewann. So wurde um das Jahr 1360 das Amt Neufürstenberg errichtet, um den Untertanen den weiten Weg zum Oberamt Neustadt zu ersparen. Mit diesem Amt an der Gabelung der Bregtal-, Eisenbach- und Urachstraße stand die Burg auf beherrschendem Bergrücken im Mittelpunkt.
Bei der Zerstörung von Neufürstenberg jagte man Burgvogt Beha durch die Spieße, das heißt, er wurde zum Tod durch Spießrutenlaufen verurteilt. Schließlich verbanden sich Adel und Städte, um dem Aufruhr der Bauern ein Ende zu machen. Der Schwäbische Bund unter der Führung des Erbtruchsessen Georg von Walburg konnte ein schwer bewaffnetes Ritterheer unter sich vereinen.
Das war das Ende des Bauernheeres. Tausende fielen im ungleichen Kampf. Viele Hunderte, so steht es in der Vöhrenbacher Chronik von Karl Bader, wurden in den Folgemonaten hingerichtet und wiederum Tausende von Haus und Hof vertrieben. Durch die Zerstörung verlor die Burg Neufürstenberg an Bedeutung. Von einem Amt Neufürstenberg wird nicht mehr gesprochen. Stattdessen ist danach vom Amt Vöhrenbach die Rede – Hammereisenbach versank in Bedeutungslosigkeit.