Besonders stark belastet von der Corona-Pandemie sind neben den Akutkliniken die Alten- und Pflegeheime im Land. Dazu gehört auch der Luisenhof in Vöhrenbach. 2020 war ein schwarzes Jahr für das Vöhrenbacher Pflegeheim. Ende des Jahres infizierten sich mehrere Dutzend Bewohner sowie mehrere Mitarbeiter mit dem Corona-Virus.

Aktuell gibt es im Haus keine Covid-19-Infektion, wie Einrichtungsleiterin Bernadette Manka auf Anfrage unserer Redaktion berichtet. „Wir haben sehr gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich seit fast zwei Jahren diszipliniert an alle Schutz- und Hygieneregelungen halten“, so Manka, „der große Corona-Ausbruch Ende letzten Jahres hat uns alle noch stärker zusammengeschweißt“.
Die aktuelle Inzidenz im Kreis werde intensiv beobachtet. Das Besuchs- und Hygienekonzept sei mit den Behörden abgestimmt, die Zahl der Tests erhöht. Bernadette Manka: „Unsere Mitarbeiter werden täglich vor Schichtbeginn getestet – unabhängig vom Impfstatus. Unsere Besucher werden bei jedem Besuch getestet und registriert. Auch unsere Bewohner testen wir regelmäßig. In unserer Einrichtung gilt FFP-2-Masken-Pflicht.“
94 der Bewohnerinnen und Bewohner sowie 95 Prozent der Belegschaft sind geimpft. „Bei den wenigen Ungeimpften sprechen teilweise medizinischen Gründe gegen eine Impfung“, so Manka. Das „Boostern“, also die Verabreichung der dritten Schutzimpfung sei im Gang. Bewohner sowie Mitarbeiter erhalten in einem laufenden Prozess die zusätzlichen Impfungen durch Haus- oder Impfärzte.
Der bundesweite Fachkräfte-Mangel macht auch vor dem Luisenhof nicht Halt, wie Manka bestätigt. „Um weiteres Personal zu finden, intensivieren wir gerade unsere Recruiting-Aktivitäten“, so die Einrichtungsleiterin. Zusätzlich werden aktuell keine weiteren Bewohner aufgenommen.
Auf die Frage, ob sie sich eine Impfpflicht für Personal im Gesundheits-/Pflegebereich wünschen würde, meint Bernadette Manka: „Wir haben uns seit Beginn der Pandemie intensiv für eine Steigerung der Impfquoten eingesetzt und in unseren Häusern auf Freiwilligkeit beim Impfen gesetzt, flankiert von umfangreicher Aufklärung und Kommunikation. Leider zeigt sich heute ein neues, besorgniserregendes Bild. Die Impfzahlen in der Bevölkerung und unter den Beschäftigten, die vulnerable Menschen betreuen, sind nicht hoch genug, um diese Menschen ausreichend zu schützen.“ Manka und ihr Team wollen unbedingt eine Situation wie sie 2020 stattfand, vermeiden.
Die Anerkennung des Pflegeberufes habe merklich zugenommen, wie Manka feststellt. „Dennoch würde ich mir manches Mal noch etwas mehr Verständnis für die Situation der Pflegekräfte wünschen, die seit fast zwei Jahren jeden Tag zu ihrer bereits sehr anspruchsvollen Arbeit die hohen Schutz- und Hygieneregelungen beachten, stets mit der Angst vor einer Viruseinschleppung und den damit verbundenen dramatischen Folgen.“