Vöhrenbach – Kann sich Vöhrenbach in der aktuellen Finanzlage die Sanierung des Freibads Schwimmi mit drei Millionen Euro Eigenbeteiligung leisten? In der Sitzung des Gemeinderates gab es hier eine breite Diskussion. Rolf Linsenmeier vom Büro Aqua-Technik in Freiburg, der schon länger das Freibad betreut, hatte zu einer möglichen Sanierung schon erste, aber noch unverbindliche Entwürfe mitgebracht.
Zum zweiten Mal hatte sich die Stadt Vöhrenbach für eine Teilnahme am Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beworben und dieses Mal den Zuschlag erhalten. Linsenmeier hatte die dafür notwendige Projektskizze erarbeitet. Bei einer angemeldeten Investition von rund 5,2 Millionen Euro erhielt die Stadt nun eine Förderzusage über 45 Prozent, also 2,3 Millionen Euro. Zusammen mit den Baunebenkosten verbleibt der Stadt damit ein Eigenanteil von etwa drei Millionen Euro. Mit dieser Zusage ist aber noch nichts festgeschrieben. Jetzt muss zuerst das Projekt noch einmal mit Berlin verhandelt und eine genaue Planung erstellt werden, alles mit europaweiter Ausschreibung.
Die von Rolf Linsenmeier vorgelegten Entwürfe sind reine Gedankenspiele, hieß es. Dabei muss bei diesem Förderprogramm bei Freibädern eine möglichst klimaneutrale Wärmeversorgung, die Einsparung von Ressourcen und die Barrierefreiheit im Mittelpunkt stehen. Bei 600 Bewerbungen wurden schließlich 67 Projekte, darunter das Schwimmi Vöhrenbach, ausgewählt. Außerdem muss sich der Gemeinderat schon zuvor grundsätzlich entscheiden, ob man mit Blick auf die Finanzsituation die Sanierung angehen und das Geld ausgeben will.
Zu Beginn machte Rolf Linsenmeier deutlich, dass das Schwimmi nach 60 Jahren dringend sanierungsbedürftig ist: wegen Wasser- und Energie-Verlusten, den Sanitär- und Umkleideräumen. Grundlage seiner Ideen-Skizze ist die Aufteilung des großen Beckens in drei Einzelbecken für Nichtschwimmer, Schwimmer mit vier Bahnen und ein Sprungbecken. Durch die Reduktion der offenen Wasserfläche werde entsprechend Energie eingespart. Außerdem empfiehlt er wegen der Haltbarkeit, die Becken mit Edelstahl auszukleiden. Als besondere Attraktion soll eine große Rutsche mit einem separaten kleinen Becken errichtet werden. Auch aus energetischen Gründen soll der Schwimmkanal geschlossen werden. Dazu kommen Sanierungen in verschiedenen Bereichen des Schwimmbad-Gebäudes. Der Umbau könnte Ende 2026 mit dem Technik-Gebäude beginnen. 2027 müsste das Freibad bis Frühjahr 2028 geschlossen bleiben.
Die Gemeinderäte diskutierten verschiedene Varianten ausführlich. Albert Schwörer (BWV) stellte zur Diskussion, ob man sich ein solch großes Projekt leisten könne, anderes werde da auf der Strecke bleiben. Die Details müssen nun in den nächsten Monaten vom Gemeinderat beraten und beschlossen werden.