Vöhrenbach – Die Anfänge eines Freibads in Vöhrenbach liegen mehr als 100 Jahre zurück. Das Bad in seiner heutigen Form, das Schwimmi, ist inzwischen knapp 60 Jahre alt und muss saniert werden – keine einfache Aufgabe für eine Stadt, die finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet daherkommt.
Verwaltung und Gemeinderat haben beschlossen, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen – das Freibad soll für die Zukunft fit gemacht werden. Dort ist inzwischen vieles in die Jahre gekommen. Besonders in den Bereichen Technik, Steuerung und Heizung ist Handeln angesagt. Unsere Redaktion wollte Näheres wissen und traf sich mit Bürgermeister Heiko Wehrle und dem Leiter des Rechnungsamts, Armin Pfriender, zum Gespräch im Rathaus. Dabei ging es sowohl um grundlegende technische Fragen als auch um finanzielle Aspekte und deren Auswirkungen, sowie um den aktuellen Stand des laufenden Verfahrens. Man habe für das Bad, so der Kämmerer, zwar eine unbefristete Betriebserlaubnis. Allerdings seien regelmäßige Kontrollen etwa der Wasserqualität vorgeschrieben.
Bei Problemen, beispielsweise mit der veralteten Technik, müsste man handeln, denn die Stadt wolle, ergänzte Heiko Wehrle, das Schwimmi nach Möglichkeit dauerhaft offen halten. Armin Pfriender informierte zunächst darüber, dass man den Antrag auf Teilnahme am Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ (SJK) inzwischen gestellt habe. Der Gemeinderat hatte dies so beschlossen. Die über den Antrag entscheidende Stelle werde sicherlich Nachfragen stellen und weitere Unterlagen anfordern.
Aber wie sicher ist eine Zusage und wie lang dauert es bis zum Bescheid? Natürlich habe man, so der Bürgermeister, hier vorab keine Gewissheit. Allerdings sei die Sanierung des Schwimmi im sogenannten „Interessenbekundungsverfahren“ – der ersten Phase im Förderverfahren – eines der 68 Projekte, die bundesweit weiterverfolgt würden. Ursprünglich hätten sich rund 800 Vorhaben beworben. Für den Fall einer Zusage, so der Kämmerer, sei eine fixe Fördersumme von 2,34 Millionen Euro zugesichert. Der Anteil Vöhrenbachs läge – Stand jetzt – bei knapp drei Millionen Euro. Eventuelle Kostensteigerungen oder andere finanzielle Unwägbarkeiten – etwa infolge neuer Erfordernisse bei der Sanierung – hätte allein die Stadt zu tragen.
Kann die Kommune die Sanierung kostenmäßig überhaupt stemmen? Heiko Wehrle erinnerte an die Bürgerversammlung vom 20. Juli, bei der es auch darum gegangen sei. Der Bevölkerung müsse bewusst sein, dass eine Entscheidung für die Schwimmi-Sanierung bedeute, dass dies zu Einschränkungen bei anderen Investitionen führe, denn „alles zugleich können wir halt nicht machen“. Armin Pfriender ergänzte, dass bei einer Sanierung neue Kreditaufnahmen anständen. Man werde außerdem versuchen, weitere Fördertöpfe ausfindig zu machen. Der Gemeinderat werde stets über die laufende Entwicklung informiert. Das Projekt könne dann auch unterwegs noch gestoppt werden. Pfriender räumte allerdings ein, dass es mit jedem weiteren Sanierungsschritt immer schwieriger würde, auszusteigen.
Wäre eigentlich bei all den Unwägbarkeiten und hohen Kosten eine Kooperation mit dem Furtwanger Bregtalbad denkbar – unter Aufgabe des Schwimmi? Nach Meinung von Wehrle und Pfriender wäre dies politisch nur sehr schwer durchsetzbar – wenn überhaupt. Dafür sei den Vöhrenbachern ihr Schwimmi viel zu wichtig. Darüber habe man bislang weder im Gemeinderat noch in der Verwaltung nachgedacht. Allerdings könne und wolle man für die Zukunft grundsätzlich nichts ausschließen.
Bürgermeister und Kämmerer brachen stattdessen eine Lanze für mehr Engagement zugunsten des Schwimmi, gespeist von Bürgern, örtlich ansässigen Betrieben und Vereinen, das allerdings auf Dauer angelegt sein müsse und dem Bad sowie den Stadtfinanzen auch auf längere Sicht helfen würde. Namentlich erwähnten sie den Förderverein Schwimmsport, der sich bereits für das Schwimmi engagiere. Hier sei die Verwaltung für gute Ideen offen.
Wehrle präsentierte die Besucherzahlen der vergangenen Jahre – durchschnittlich rund 15.000 Badegäste pro Saison. Der Grad der Kostendeckung, ergänzte Pfrinder, schwanke – je nach Saisonverlauf. Er liege bei derzeit rund 20 Prozent. Ein hoher Kostenfaktor sei der Einsatz von Personal.