Vöhrenbach – Für die vielen Vorhaben der Stadt Vöhrenbach müssen in absehbarer Zeit Darlehen aufgenommen werden, wie Kämmerer Armin Pfriender in der Gemeinderatssitzung erläuterte. Im laufenden Haushalt sind mögliche Kredite von rund 2,45 Millionen Euro eingeplant, sogenannte Kreditermächtigungen. Bisher wurden hier bereits 650.000 Euro aufgenommen für die Wasserversorgung in der Hauptstraße Hammereisenbach. Somit können laut Haushaltsplan noch weitere fast 1,8 Millionen Euro aufgenommen werden. Aus den Vorjahren bestehen weitere Kreditermächtigungen.
Wie Pfriender ausführte, sind neben der Verlegung der Wasserleitung in der Ortsdurchfahrt Hammereisenbach weitere größere Arbeiten eingeplant: Im Zusammenhang mit der Ortsdurchfahrt auch die neue Herstellung der Gehwege mit Pflaster und Randsteinen sowie eine neue Verkabelung der Straßenbeleuchtung. Außerdem steht die Abrechnung der Sanierung der Josef-Hebting-Schule an, die Sanierung des Rathauses und die Breitbandversorgung für Langenbach und Urach. Darüber hinaus muss die Stadt die gesamte Ortsdurchfahrt Hammereisenbach vorfinanzieren, die Kosten für den Straßenbau erhält sie dann später wieder vom Land zurück.
Um auch diese Kosten bezahlen zu können, muss man flüssig sein. Die Zinsen für Kassenkredite mit fast fünf Prozent sind allerdings fast doppelt so hoch wie die regulären Kredite mit längerer Laufzeit. Der Zinssatz liegt hier aktuell bei 2,7 Prozent. Darüber hinaus will mal versuchen, zumindest einen Teil der Kreditsumme über die Landeskreditbank, beispielsweise für die Rathaussanierung, mit einem noch einmal etwas günstigeren Zinssatz aufzunehmen. Der Gemeinderat ermächtigte daher die Verwaltung, die nötigen Kredite bis zu einer Höhe von 1,796 Millionen Euro aufzunehmen mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einer Zinsbindung von zehn beziehungsweise 20 Jahren.
Armin Schuler (CDU) fragte, ob man durch höheren Holzeinschlag mehr Einnahmen generieren könnte. Bei der langfristigen Wald-Planung würde diese Summe dann im folgenden Jahr fehlen. Armin Pfriender machte deutlich, dass er schon länger fordere, die Einnahmen zu erhöhen. Zum einen sollte die Stadt zuerst einmal all das einfordern, was ihr die Bürger schulden. Hier sei der Gemeinderat gefordert, Flagge zu zeigen und klare Entscheidungen zu treffen. Auch die möglichen Einnahmen durch Photovoltaik auf den Dächern biete in dieser Situation keine Hilfe, denn zuerst einmal muss massiv in die Photovoltaik investiert werden, bevor nach Jahren Geld fließt.
Wichtig sei es auch immer, mögliche Fördertöpfe anzuzapfen. So erhalte die Stadt für die aktuelle Anschaffung des neuen Schmalspur-Fahrzeugs im Bauhof bei Kosten von 150.000 Euro aus dem Ausgleichsstock 80.000 Euro.