Vöhrenbach – Die Rathaus-Sanierung, die Ortsdurchfahrt von Hammereisenbach, aber auch das Freibad schlagen in Vöhrenbach zu Buche. Der Gemeinderat nahm nun die Haushaltsberatung auf. Für ein Zwei-Millionen-Euro-Defizit braucht es Kredite.
In der Sitzung des Vöhrenbacher Gemeinderates gab es die ersten Beratungen zum Haushaltsplan 2025. Im Mittelpunkt standen dabei die anstehenden Investitionen. Zu Diskussionen führten hier unter anderem mögliche Erweiterungen und Sanierungen gerade in der Hammereisenbacher Festhalle und im Dorfgemeinschaftshaus Langenbach.
Kämmerer Armin Pfriender stellte zunächst die Systematik des neuen Haushaltsrechts vor. Der Ergebnishaushalt, also das eigentliche Wirtschaften der Verwaltung, wird für 2025 von Armin Pfriender mit 10,8 Millionen Euro kalkuliert.
Negativ bemerkbar machen sich hier zum einen der niedrigere Finanzausgleich durch das gute Jahr 2023 sowie die laut Zensus niedrigere Einwohnerzahl. Trotzdem ergibt sich ein Überschuss von 446.000 Euro, der in den Finanzhaushalt übertragen und damit für Investitionen genutzt wird. Auch im kommenden Jahr stehen wieder große Investitionen an, die nicht durch diese Einnahmen oder durch Zuschüsse komplett abgedeckt werden können.
Man rechnet mit Ausgaben für Investitionen im kommenden Jahr von 4,1 Millionen Euro. Demgegenüber stehen Geldeingänge, vor allem Zuschüsse, in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Das verbleibende Defizit von 2,3 Millionen Euro wird durch die Gelder aus dem Ergebnishaushalt sowie durch Entnahme von 150.000 Euro aus den Rücklagen auf 1,7 Millionen gesenkt. Gleichzeitig müssen aber Zinsen und Tilgungen in Höhe von 300.000 Euro aufgebracht werden.
Das Defizit, das durch Kredite finanziert werden muss, beträgt damit knapp zwei Millionen Euro. Gegenüber den ersten Kalkulationen konnte vor allem durch deutlich mehr Zuschüsse der Kreditbedarf um eine Million Euro gesenkt werden. Mit dieser geplanten hohen Kreditaufnahme steigt die Verschuldung der Stadt von 2,9 Millionen auf etwa 4,85 Millionen Euro.
Der Kämmerer stellte dann das umfangreiche Paket der geplanten Investitionen vor und nannte dabei auch Posten, die nach der Überarbeitung geändert wurden: Einzelne Ausgaben wurden eingespart, andere Posten kamen aber auch wieder dazu. Hohe Ausgaben stehen im kommenden Jahr an unter anderem für die Sanierung des Rathauses, Arbeiten an den Wasserleitungen und an den Gehwegen an der Ortsdurchfahrt Hammereisenbach und beim Breitband für Urach.
Auch die Sanierung des Freibades ist im Haushalt mit einer ersten Rate von 400.000 Euro enthalten. Dies sind vor allem Planungskosten. Allerdings gibt es noch keine Zusage für die Förderung. Daher könne man aktuell nicht abschätzen, wie viel von dieser Summe tatsächlich im kommenden Jahr benötigt wird. Bei einer Absage wäre es sicherlich nur ein kleiner Teil für Vorplanungen.
Angesprochen wurden in der Sitzung verschiedene mögliche Investitionen etwa für Notstromaggregate für Notfälle und Katastrophen. Man will nun prüfen, ob die beiden vorhandenen Aggregate zumindest zuerst einmal ausreichen.
Angesprochen wurde auch die dringende energetische Sanierung im Dorfgemeinschaftshaus Langenbach und in der Festhalle Hammereisenbach. In diesem Zusammenhang kämen dann aber weitere dringende Dinge hinzu wie die Heizungsanlage, die in Langenbach ganz marode ist. Aber auch Bürger-Engagement wurde angesprochen, wie es Ortsvorsteherin Rafaela Riesle in Langenbach für die Sanitäranlagen ankündigte.