Wer regelmäßig auf den Sportplätzen in der Bodensee-Region unterwegs ist, kennt Mergim Hasanmetaj. Oder zumindest wird einem der 31-Jährige bekannt vorkommen. Schließlich zeigt er für den Amateurfußball im hiesigen Bezirk ein enorm großes Interesse. Entweder ist er als Kicker unterwegs oder als Zuschauer.
Kein fußballfreies Wochenende
Wobei: Ab sofort kommt eine neue Rolle hinzu, schließlich agiert Hasanmetaj zur Rückrunde als Trainer bei den Spfr Owingen-Billafingen, die in der Bezirksliga um den Klassenerhalt kämpfen. Damit folgt er auf Konstantin Braun und Marco Federle, die vor der Winterpause interimsweise das Amt übernommen hatten.
Ein fußballfreies Wochenende wird es für den Mittelfeldmann, der zuletzt beim Landesliga-Tabellenführer FC RW Salem am Ball war, künftig also nicht geben. Wobei das ohnehin nie der Fall war. Wenn sein Team am Samstag spielte, schaute er sich am Sonntag ein anderes Duell an – egal in welcher Liga.
Noch besser: Wenn schon am Freitag beispielsweise ein Derby anstand, konnte er sich sogar am Samstag und Sonntag andere Partien anschauen. Und unter der Woche informiert er dann noch seit 2015 auf seinen Plattformen bei Instagram und Facebook über Trainerwechsel und Spielertransfers in der Region.
Laut der Mama schon im Bauch Fußball gespielt
Mergim Hasanmetaj ist fußballverrückt, wie er selbst bestätigt. Eine Leidenschaft, die er schon immer hatte. „Meine Mutter sagt immer, dass ich schon im Bauch Fußball gespielt habe“, erzählt Hasanmetaj mit einem Schmunzeln.
Beim FC 09 Überlingen ging es für den gebürtigen Überlinger im Bambini-Alter los, wo er auch seine ganze Jugendzeit verbrachte. Im Aktivenbereich sammelte der Kosovare dann viele Erfahrungen, „über die ich sehr dankbar bin“, sagt er. Hasanmetaj war in Sipplingen, Markdorf, Owingen, Stockach, Überlingen und Salem am Ball.
Mit seinen Teamkollegen in Salem durfte er im vergangenen Sommer den Landesliga-Aufstieg als Meister feiern. Und auch diese Runde lief für Hasanmetaj am Anfang top. Der 31-Jährige, der seit zehn Jahren in Altheim lebt, zählte in der Mannschaft von Trainer Adnan Sijaric zum Stammpersonal auf der Sechs.
Verletzung gegen den FC Singen
Dann aber kam die Begegnung beim FC Singen 04 im Oktober: Der Mittelfeldspieler verletzte sich an der linken Schulter – wie schon einmal vor 13 Jahren. So schlimm, dass er am 20. Dezember in Ravensburg operiert werden musste und seither an einer möglichst schnellen Genesung arbeitet.
Und gibt es ein Comeback? „Ich möchte so etwas nicht mehr erleben, aber kann jetzt noch nicht sagen, was im Sommer sein wird“, sagt er. Eine Rückkehr auf den Platz schließt er nicht aus. Aufgrund seiner Verletzung aber eben nicht in den kommenden fünf Monaten, wodurch erst die Gespräche mit Owingen-Billafingen entstanden.
Eine neue Chance für Hasanmetaj
„Für mich war immer klar, dass ich mal Trainer werden möchte. Das ergibt sich jetzt früher als gedacht“, sagt Hasanmetaj, der das Amt beim Tabellenvorletzten erst einmal bis Sommer übernehmen wird. „Mich reizt das extrem, nach vielen Jahren als Spieler die andere Seite kennenzulernen. Und in meinem Alter in der Bezirksliga, das ist für mich eine coole Chance, auf die ich richtig Bock habe.“
Den Klassenerhalt hat er trotz erst acht Punkten aus 17 Spielen noch nicht abgeschrieben. „Ich kenne den Verein gut, mit einigen Spielern bin ich ja auch befreundet. Da steckt Potenzial drin“, sagt er.