Fußball-Bezirksliga: – Marcel Amann suchte derart nach Worten, dass er sich fast für den diplomatischen Dienst qualifizierte: „Nein, es war kein Spaziergang und kein Trainingsspiel“, übte sich der Co-Trainer des SV Buch nach dem 11:0-Kantersieg gegen den total überforderten VfB Waldshut in großer Nachsicht: „Diese junge Mannschaft hat sich gut verkauft und anfangs gut mitgehalten. Man hat gesehen, dass sie Fußball spielen können – aber es fehlt einfach an Erfahrung.“
Doch der SV Buch kannte kein Pardon, hatte nach dem diskutablen Auftritt beim 2:1-Erfolg gegen den FC Hochrhein in Hohentengen vor Wochenfrist etwas gut zu machen: „Dort haben wir es nach dem 2:0-Vorsprung schleifen lassen. Dieses Mal wurde die Konzentration hoch gehalten“, so Amann.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Bei den Gästen war nach dem Schlusspfiff erstmal Seelenmassage angesagt: „Es bringt jetzt nichts, nach so einem Debakel auch noch auf die Jungs drauf zu hauen“, betonte Sportchef Vesel Alidemaj, der sich das grausame Spiel nicht bis zum Schluss angetan hat: „Die Jungs brauchen Zeit. Man sollte nicht vergessen, dass wir eine Start-Elf hatten, die im Schnitt unter 20 Jahre alt war.“
Nicht ganz so gewählt klang es bei Trainer Atalla, der eine derart hohe Niederlage noch nie erlebt habe: „Das war ein blutleerer Auftritt. So kann man sich nicht präsentieren und wir werden das bis zum Heimspiel gegen den FC Zell aufarbeiten.“ Zwar haben die gesperrten Marko Mijatovic, Shaban Ljimani, Luka Bartolovic und Louis Brenn gefehlt: „Aber das ist für mich keine Ausrede. Wir hatten uns nach der Pause vor allem Schadensbegrenzung vorgenommen und kassieren gleich nochmal zwei Tore.“
Tim Birkenheier ist wieder dabei
Personalsorgen gibt es auch immer noch beim SV Buch: „Wir haben deshalb nur einmal gewechselt“, so Marcel Amann: „Damit die Ersatzspieler für die 2. Mannschaft spielen können – gegen die „Zweite“ der Waldshuter.“ Amann hob die positiven Aspekte heraus: „Jan Körner stand zur Verfügung, was nicht selbstverständlich ist. Tim Birkenheier spielte erstmals nach seiner Erkrankung wieder und traf prompt gegen seinen Ex-Verein. Zudem ist Neuzugang Pascal Tröndle ein tolles Tor gelungen.“
Gleich vier Mal traf Brooklyn Lehmann ins Netz. Damit hat der junge Stürmer bereits neun Treffer nach fünf Spielen auf dem Konto. Und es wäre sogar noch mehr drin gewesen, hätte nicht Max Le den einen oder anderen Ball von der Linie gekratzt.
„Aber über vergebene Chancen will ich nach einem 11:0 nicht sprechen“, so Amann, der den hoffnungslos unterlegenen Gästen einen „anständigen Auftritt“ attestierte und sich über die Kulisse beim Derby freute: „Erstmals nach langer Zeit war auf unserem Sportplatz mal wieder richtig los. Das Eintrittsgeld dürfte sich für die Zuschauer gelohnt haben.“
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