Für Marius Thoma konnte es fürs Comeback keine geilere Kulisse als das Derby geben
Interview der Woche: Nach elfmonatiger Verletzung stand der 24-jährige Stürmer der SG Mettingen/Krenkingen pünktlich zum Derby gegen den FC Schlüchttal wieder auf dem Sportplatz – und erzielte gleich ein Tor
Endlich wieder am Ball: Marius Thoma – hier ein Archivbild – meldete sich bei der SG Mettingen/Krenkingen nach elf Monaten Verletzungspause mit dem Ausgleichstreffer beim 1:1 im Derby gegen den FC Schlüchttal zurück.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Marius, das muss ja ein richtig tolles Gefühl gewesen sein, nach elf Monaten Verletzungspause ausgerechnet im Derby wieder kicken zu dürfen und dann auch noch ein Tor zu erzielen?
Grundsätzlich schon, aber ganz ehrlich ich hätte auf das Tor verzichtet, wenn wir dafür gewonnen hätten. Das 1:1 hat sich wie eine Niederlage angefühlt.
Das Adrenalin habe ich spätestens bei der Kabinen-Ansprache von Trainer Philip Brandl gespürt. Endlich kannst du wieder spielen und dann sind auch noch über 500 Leute auf dem Platz. Eine geilere Kulisse fürs Comeback hätte ich mir echt nicht aussuchen können.
Marius Thoma mit Hattrick in JestettenVideo: Tommy Buschle
Was war es denn für eine Verletzung?
Ich habe mir die Kniebeuger-Sehne gerissen, musste operiert werden.
Marius Thoma kann auch ElferVideo: Monika Scheibengruber
Wie passiert den so etwas?
Im Training, die letzte Aktion. Ich traf den Ball nicht, habe also ein „Luftloch“ geschlagen und dann war‘s passiert.
Marius Thoma trifft in LaufenburgVideo: Monika Scheibengruber
Bis zur Verletzung hatten Sie 20 Tore erzielt. Nun kommen Sie zurück und jeder erwartet gleich Wunderdinge von Ihnen?
Bitte nicht – ich brauche noch meine Zeit. Aber ich verspüre keinen Druck. Es ist schön, dass mir der Trainer das Vertrauen schenkt und mir die Spielzeit gewährt, um wieder der „Alte“ zu werden.
Marius Thoma (24) lebt in Ühlingen und arbeitet im Rahmen seines BA-Studiums in Lörrach bei einem Betrieb in Grafenhausen. Als Jugendspieler durchlief er alle Altersklassen der SG Steina/Schlüchttal, ehe er dann als Aktiver für ein Jahr beim FC Schlüchttal spielte. Seit der Saison 2020/21 spielt der Fan von Borussia Dortmund beim Lokalrivalen SG Mettingen/Krenkingen.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Wie sehr haben Sie die Jungs vermisst?
Ich war ja, wenn es gepasst hat, immer dabei. Auch bei Mannschaftssitzungen. Wir hatten über die Monate immer engen Kontakt. Aber es war nach so langer Zeit schon schön, das erste Mal wieder mit den Jungs in der Umkleide zu sitzen.
Leidenszeit: Nach seiner Operation war Marius Thoma (links) von der SG Mettingen/Krenkingen sechs Wochen lang auf Geh-Hilfen angewiesen.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Gab‘s dann gleich ne Party?
Nein, aber mit mir kehrte auch Manuel Boll zurück. Es gab eine Ansprache von Philip Brandl und danach Applaus von der Mannschaft – das tat echt gut.
Marius Thoma trifft in ZellVideo: Monika Scheibengruber
Zurück zum Derby. Sie sind ja der einzige Spieler, der mal über den Berg die Seiten gewechselt hat. Wie erlebt man so ein Spiel gegen den FC Schlüchttal?
Aufs Derby freut sich jeder Spieler riesig. Klar, auf dem Platz gibt es Sprüche und es geht – im fairen Rahmen – zur Sache. Davor und danach bleibt es echt entspannt. Wir kennen uns seit der Jugend, verstehen uns entsprechend gut.
Marius Thoma staubt abVideo: Tommy Buschle
Ein treuer Fan ist Ihr Opa Peter. Ist es Familienritual, dass er immer da ist?
Ritual nicht. Aber er ist tatsächlich immer da. Oft lässt ja bei Eltern oder Großeltern im Lauf der Zeit das Interesse am Sport des Kindes nach. Deshalb finde ich es super, dass mein Opa zuschaut.