Fußball-Bezirksliga: – Harmonisch und vor allem informativ verlief die Tagung der Sport-Verantwortlichen aller Bezirksligisten, die Staffelleiter Dieter Ruf (Murg) im Sportheim der Spvgg. Brennet-Öflingen um sich versammelt hatte. Neben letzten Details rund um den Spielplan fand vor allem das Referat von Schiedsrichter Marco Brendle (Freiburg) zu den Neuerungen auf dem Sportplatz reges Interesse. Es war die erste Zusammenkunft dieser Art seit Sommer 2019. In der Folge wurden die Tagungen wegen der Corona-Pandemie in Online-Sitzungen durchgeführt: „Mir war wichtig, dass wir uns endlich einmal kennenlernen“ so Ruf, der die Leitung der Staffel vor der Saison 2022/23 von Wolfgang Spitz (Stühlingen) übernommen hatte.
Ausführlich erklärte Brendle die neuen Regelungen zum Stopp-Konzept des Deutschen Fußballbundes (DFB), das als Pilotprojekt auch im Gebiet des Südbadischen Fußballverbands (SBFV) in allen Alters- und Spielklassen eingeführt wurde. Ziel der Neuerung ist es, die Maßnahmen der Verbände gegen Gewalt in den Amateurklassen zu verstärken.
Beruhigungspause im eigenen Strafraum
Das „Stopp-Konzept“ soll es Schiedsrichtern ermöglichen, ein Spiel in brisanten Phasen, wenn sich die Gemüter zu sehr erhitzen, zu deeskalieren. Ziel ist es, nach einer „Beruhigungspause“, für die die Spieler unverzüglich in ihre eigenen Strafräume zu gehen haben, die Partie in geordneten Bahnen fortzusetzen. „Die Einführung der Stopp-Phase bedeutet aber nicht, dass nicht auch sofort abgebrochen werden kann, wenn es zu wild auf dem Platz wird“, so Brendle: „Es gibt entsprechende Hand-Zeichen des Unparteiischen, der die Spielführer in den Mittelkreis bittet, um ihnen die Sachlage zu erklären. Danach werden die Kapitäne zu ihren Mannschaften geschickt, um die Spieler zu beruhigen.“

Neu ist auch die so genannte Kapitänsregel, die – so Brendle – in erster Linie bei Strafstößen, Abseitsentscheidungen oder Platzverweisen angewendet wird: „Der Unparteiische signalisiert, dass er Abstand wünscht und erklärt dann einzig dem Kapitän den Grund für eine Entscheidung. Spielen, die sich nicht daran halten, werden verwarnt.“ Sollte der Torhüter als Spielführer agieren, muss die Mannschaft vor dem Anpfiff dem Schiedsrichter einen Feldspieler als Ansprechpartner benennen.