Fußball, Landesliga: „So etwas habe ich in meiner über 30-jährigen Trainerlaufbahn noch nicht erlebt!“, fasst VfR-Coach Ertan Tasdemirci das Verfolgerduell gegen die SpVgg F.A.L. zusammen. Und er räumt ein, dass solche Spiele reichlich Nerven kosten: „Ein Riesenspiel für die Zuschauer, nicht aber für die Trainer!“
So lief es: Führung für die Gäste durch F.A.L.-Torjäger Mark Burgenmeister, die noch vor der Pause egalisiert wird. Dann gehen die Gastgeber in Führung, vergeben aber zwei Strafstöße. F.A.L. dreht in Unterzahl das Spiel, in der 79. Minute steht es 2:3 nach einem Freistoß aus 25 Metern in den Winkel. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit dann der erneute Ausgleich und in der Nachspielzeit der Siegtreffer durch VfR-Goalgetter Marius Henkel. Viel Stoff für 90 Minuten!
Happy End für den VfR Stockach
„Nervenzerreißend, aber zum Glück für uns mit Happy End!“, atmet der Stockacher Trainer durch, während sein Gegenüber Philip Schinn mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung hadert, dann aber auch einräumt: „Nachdem wir uns trotzdem zurückkämpfen konnten, müssen wir uns ganz klar an die eigene Nase fassen. Zwei Gegentore bei fünf Minuten Restspielzeit – das müssen wir einfach auch mit zehn Mann besser verteidigen. Spielentscheidend sehe ich daher unsere letzten fünf Minuten, in denen wir nicht konsequent genug verteidigt haben, und die Fehlentscheidungen des Schiedsrichters.“ Die Enttäuschung sitzt daher tief, denn statt möglicher drei Punkte blieb am Ende nicht einmal ein Zähler.
„Spielentscheidend war der Wille, dass wir nicht aufgegeben und bis in die letzte Minute an den Sieg geglaubt haben! Und auch wenn man im Fußball das bessere Team ist, braucht es eben Glück – das hatten wir auch ein Stück!“, so Tasdemirci, der den Sieg als hochverdient einstuft, da sich seine Elf eine Vielzahl an Chancen erarbeiten konnte. Er hat aber auch die Phase im Blick, als die Gäste in Unterzahl das Spiel zwischenzeitlich drehten. Dies sieht man beim Gegner ein wenig anders, wie Sebastian Willibald zusammenfasst: „Nach der kämpferischen Leistung hätten wir einen Punkt verdient gehabt!“
Stockach-Trainer hoff auf Rückenwind
„Solche Siege vergisst man nicht!“, erhofft sich Tasdemirci aus diesem Spiel reichlich Selbstbewusstsein und Rückenwind für das Schlussdrittel der Runde, für das die Stockacher sich mit dem Erfolg im Verfolgerduell immerhin noch die Option erhalten hatten, vielleicht noch in den Zweikampf an der Spitze eingreifen zu können.
„Ein Riesenspiel für die Zuschauer und ein unvergesslicher Moment für uns!“, fasst Ertan Tasdemirci dann zusammen. Nun geht es für den VfR Stockach darum, in den drei folgenden Spiele gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte nachzulegen, ehe es dann in kurzer Zeit gegen die beiden Topteams geht.