Ein Torschützenkönig soll den abwandernden Torschützenkönig ersetzen: Austyn Adebayo Adefeyiju wird zur neuen Saison das Trikot des SC Konstanz-Wollmatingen tragen. Darüber informiert Mohamed Karaki, Sportlicher Leiter des Landesliga-Vizemeisters, der am Samstag um 16 Uhr zum Start in die Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga auf den VfB Bühl trifft.

41 Saisontore

Adefeyiju, der in der abgelaufenen Saison in der Bezirksliga Bodensee 41 Tore für den SC Markdorf erzielte und damit Torschützenkönig wurde, soll beim Sportclub Konstantin Hahn ersetzen. Den 25-Tore-Mann und damit besten Landesliga-Torschützen der Spielzeit 2022/23 zieht es wie seinen Mitspieler Liam Omore zum Regionalligisten FV Illertissen.

„Es freut mich wahnsinnig, dass sich Austyn für uns entschieden hat“, sagt Karaki – wohlwissend, dass der Nigerianer Angebote von einigen Clubs hatte, wie der Angreifer auch bereits vor einigen Wochen dem SÜDKURIER erzählt hatte. „Es macht uns stolz, dass wir ihn von unserem Konzept überzeugen konnten“, sagt Karaki, der erleichtert ist, mit Adefeyiju nun adäquaten Ersatz für Hahn gefunden zu haben.

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Wobei nicht nur Adefeyiju die Lücke schließen könnte, denn der SC darf sich auf einen weiteren Offensivmann freuen: Johannes Wenzler wechselt vom württembergischen Bezirksligisten FV 08 Rottweil zu den Konstanzern. Ein in der Region ebenfalls sehr begehrter Spieler.

Eigentlich nach Belgien

Der SC Markdorf, der die Bezirksliga-Saison nach überragender Rückrunde auf Rang drei beendete, wird Austyn Adebayo Adefeyiju wohl schmerzlich vermissen. Einer glücklichen Fügung war zu verdanken, dass der 21-Jährige überhaupt für den SCM spielte. „Ich wollte eigentlich nach Belgien und bin dann durch Zufall als Flüchtling in Deutschland gelandet“, erzählte der Stürmer vor einigen Wochen im SÜDKURIER-Interview.

Mit acht Jahren begann er in seiner afrikanischen Heimat mit dem Fußball, zwischenzeitlich spielte er in der dritthöchsten Liga Nigerias für den Rising Stars FC in der 700 000-Einwohner-Stadt Akure. Dort lebte er mit seinem jüngeren Bruder und seiner jüngeren Schwester. Weil er im Fußball sein großes Glück finden wollte, ging der Grafikdesigner nach Lettland, wo der an ihm interessierte Verein Probleme gehabt habe, wie Adefeyiju erzählt. Über weitere Umwege strandete er schließlich am Bodensee.