Robin Karcher, Sie waren im vergangenen Sommer einer der wenigen Spieler, der die DJK Donaueschingen nach dem Verbandsliga-Abstieg nicht verlassen hat. Wie sehr schmerzt es, jetzt wieder am Tabellenende zu stehen?

Wir können die Situation nach dem großen personellen Umbruch im Verein alle gut einordnen. Wir wussten, dass uns eine schwierige Saison erwartet. Wichtig ist zu sehen, dass wir als Mannschaft eng zusammenstehen. Es gibt auch andere Fälle, in denen das nicht so ist. Unser Zusammenhalt ist großartig. Nur stimmen gegenwärtig leider die Ergebnisse nicht.

Robin Karcher
Robin Karcher | Bild: Verein

Warum nicht?

Wir leisten uns manchmal naive Fehler, die zu Gegentoren führen und Punkte kosten. Wir haben viele junge Spieler, die erstmals in der Landesliga aktiv sind. Eine gewisse Unerfahrenheit ist da ganz normal. Aber wir bekommen das hin. Die Landesliga ist eine schwierige Liga. Wenn wir diese Saison überstehen, werden wir in der nächsten eine deutlich bessere Rolle spielen.

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Am Sonntag gab es in Frickingen ein 0:0. Das sollte einen Torhüter besonders freuen?

Auf jeden Fall, doch es wäre auch ein 2:1-Sieg möglich gewesen. Wir haben gegenwärtig einen kleinen Kader, und da ist ein Punkt beim Tabellenvierten ein Achtungserfolg. Ein Punkt, der uns alle stolz macht.

Oft gab es knappe Niederlagen und erst drei Siege. Was fehlt in den entscheidenden Momenten?

Wir haben einige Spiele auf Augenhöhe abgeliefert und waren eigentlich nur gegen Pfaffenweiler chancenlos. Mit einer besseren Chancenverwertung hätten wir einige Zähler mehr.

Sie haben in den vergangenen zwei Jahren mit Kay Schlageter ein Job-Sharing im Tor betrieben. Nach zwei Spielen wurde immer gewechselt. Mit Fabian Pfeiffer ist es jetzt wieder so. Möchte man als Spieler nicht immer auf dem Platz stehen?

Bei der von den Trainern praktizierten Lösung kommt jeder auf seine Spiele. Natürlich will jeder gerne immer spielen, doch wenn du die klare Nummer zwei bist, bekommst du noch weniger Einsätze. Ich verstehe mich mit Fabian sehr gut, auch im Training. Die Lösung hat sich bewährt.

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Aktuell hat Trainer Gallmann wenig gesunde Spieler, aber zwei klasse Torhüter. Könnten Sie, wenn Fabian Pfeiffer für das Tor nominiert ist, nicht als Feldspieler aushelfen?

Wenn das Angebot vom Trainer kommt, würden meine Augen leuchten. Ich bin jederzeit gern dazu bereit und habe es in der zweiten Mannschaft schon ausprobiert. Ich wäre immer offen für so ein Angebot und kann vom Außenverteidiger bis zum Stürmer jede Position spielen.

Sie sind körperlich eher ein kleiner Schlussmann. Ist das ein Nachteil?

Die Frage wird mir oft gestellt, aber auch kleinere Torhüter haben ihre Vorteile. Ich denke schon, dass ich einige Stärken besitze.

Noch ein Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten FC Singen steht 2024 aus. Den letzten Platz kann die DJK auch mit einem Sieg nicht mehr verlassen. Wie schwierig ist es, die nächsten drei Monate mit der Roten Laterne leben zu müssen?

Zunächst einmal wäre es wichtig, gegen Singen dreifach zu punkten. Dann wäre der Rückstand in der Winterpause überschaubar. Alles andere ist bei uns kein Thema.

Auch ein möglicher Abstieg nicht?

Wir haben noch 14 Spiele. Warum sollen wir uns mit dem Abstieg beschäftigen? In der Kabine ist und war es nie ein Thema. Wir vertrauen dem Trainer-Team, und umgekehrt ist das auch der Fall. Die jungen Spieler gewinnen mit jeder Partie an Erfahrung. Wir werden eine bessere Rückrunde spielen.