Fußball-Kreisliga A, Staffel 1: – Ausgerechnet in Neukirch dachten sich viele Fußballer am Wochenende. Während es durch den Wintereinbruch zahlreiche Absagen im Schwarzwald hagelte, konnte das Kreisliga A-Derby zwischen der SG Eintracht Gütenbach-Neukirch und den Sportfreunden Schönenbach (5:2) ausgetragen werden. Und dies auf einem der höchstgelegenen Sportplätze der Region.

430 Zuschauer und ein schneefreier Kunstrasen sorgten in Neukirch jedoch für einen angemessenen Rahmen bei diesem Prestigeduell. Doch die Nicht-Absage der Partie sorgte bereits im Vorfeld für mächtig Verärgerung bei Gästen aus Schönenbach: „Es ist für uns nicht erklärlich, warum gespielt wurde. Es ist komisch, dass dieses Spiel ausgetragen wird und alle anderen Partien im Schwarzwald abgesagt werden. Man hätte den Spieltag komplett nachholen können. Das Ganze hat irgendwie ein Gschmäckle“, sagt Sascha Duffner, Vereinsvorsitzender bei den Sportfreunden.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Kritik von Duffner richtet sich aber nicht nur in Richtung Verband: „Die SG Eintracht wusste genau, dass wir aufgrund von vielen Verletzungen stark geschwächt sind. Wir haben sogar mit vier Verletzten gespielt. Das hat der Gegner schamlos ausgenutzt. Hat ein Tabellenführer das wirklich nötig? Wir sind sowohl vom Verband als auch von der SG Eintracht enttäuscht“, lauten Duffners klare Worte.

Thilo Bärmann, Spielausschussvorsitzender der SG Eintracht Gütenbach-Neukirch kann die Vorwürfe nicht im Geringsten nachvollziehen: „Das ist völlig unverständlich. Wir haben immer kommuniziert, dass wir spielen wollen, wenn es möglich ist. Als laut Wettervorhersage klar war, dass es am Sonntag wärmer werden wird, haben wir uns dazu entschlossen, den Kunstrasen zu räumen.“ Rund 30 Helfer mit bis zu sieben Schneefräsen seien über sechs Stunden im Einsatz gewesen. Bärmann: „Wie wollten das Spiel austragen, um ein Nachholspiel zu vermeiden.“ Zudem betont der Neukircher: „Wir hatten auf dem Platz Bedingungen wie im Sommer.“

Den Vorwurf, dass man vor allem die personellen Probleme der Schönenbacher ausnutzen wollte, weist Bärmann ebenfalls zurück: „Auch wir haben verletzte Spieler. Unter der Woche hatten auch alle die gleichen Trainingsbedingungen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Der zuständige Staffelleiter für die Kreisliga A 1, Albert Reiner (Schonach), wehrt sich ebenfalls gegen den Schönenbacher Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung: „Es war ein offizieller Spieltag. Wenn ein Verein den Platz bespielbar macht, dann gibt es keinen Grund, die Partie abzusagen.“ Reiner erhielt bereits am Samstag Bilder vom geräumten Kunstrasen: „Da für Sonntag wärmere Temperaturen angekündigt wurden, war für mich klar, dass in Neukirch gespielt werden kann“, sagt der Schonacher. Einen Fehler gesteht Reiner ein: „Wir hätten mit einigen Entscheidungen über Absagen bis Sonntagvormittag warten müssen. Im Bezirk Schwarzwald hätten am Sonntag sicherlich einige Partien ausgetragen werden können, die zuvor abgesetzt wurden.“

Die Austragung des Derbys sorgte auch dafür, dass die Nerven teilweise blank lagen. Dies unterstreicht die verbale Entgleisung von Sportfreunde-Trainer Zeljko Cosic. Nach seinen unschönen Aussagen in der Halbzeitpause in Richtung SG Eintracht zeigte ihm Schiedsrichter Raul Soler Meric (Villingen) die rote Karte.

Das könnte Sie auch interessieren

Thilo Bärmann hofft, dass trotz des hitzigen Auseinandersetzung der Lokalrivalen das Verhältnis zwischen der SG Eintracht Gütenbach-Neukirch und den Schönenbachern nicht nachhaltig beschädigt wird: „Wir verstehen uns normalerweise gut. Ich werde auch versuchen, mit Sascha Duffner ein klärendes Gespräch zu führen, damit sich die Wogen wieder glätten.“