FC Radolfzell – FC Rot-Weiß Salem 1:2 (0:1). – „Jetzt hier zu sein und den Titel feiern zu dürfen, ist geil“, freut sich Salems Spielführer Luca Gruler unmittelbar nach dem Abpfiff des 2:1-Siegs seines FC Rot-Weiß Salem beim FC Radolfzell.
Und er ergänzt: „Mit der Mannschaft, dem Verein und den Fans im Rücken – unbeschreiblich. Auch in meinem Alter ist es immer noch etwas ganz Besonderes: Zwei Aufstiege unmittelbar hintereinander“, sagt der 30-jährige Spielführer des Landesligameisters, der mit seinem Treffer zum 1:0 unmittelbar vor der Pause, die Weichen auf Sieg, Meisterschaft und Aufstieg gestellt hatte.
Aber die letzte Aufgabe der Saison hatte es für die Salemer nochmals in sich, musste der Aufsteiger doch beim besten Rückrundenteam antreten. „Radolfzell hat eine brutale Qualität und das hat man über die gesamte Rückrunde gemerkt und vor allem auch heute wieder gesehen. Aber wir haben von Anfang an den Kampf angenommen“, fasst Gruler die 90 Minuten zusammen, nun steht seit Jahren wieder einmal eine Verbandsligasaison für die Rot-Weißen an.
Hängende Köpfe hingegen beim FC Radolfzell, der es ausgerechnet im letzten Rückrundenspiel versäumt hat, die beeindruckende Serie fortzusetzen. Die Gastgeber schienen in der ersten Hälfte nervös, es kam nur selten ein Spielfluss auf. Allerdings gelang es den Mettnauern dennoch besser, sich die eine oder andere klare Chance herauszuspielen, doch diese wurden leichtfertig vergeben.
Besser machten es die Gäste, die zwar kontrollierter spielten, aber erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gefährlich vor das Tor kamen – allerdings erfolgreich. Benedikt Sorg setzte sich über rechts durch, passte von der Grundlinie zur Mitte, wo Luca Gruler aus kurzer Distanz einschieben musste.
Damit war klar, dass der FC Radolfzell nach der Pause mehr Druck machen musste. Doch es folgte die nächste kalte Dusche. Ein Distanzschuss von Paul Strauß überraschte Radolfzells Keeper Marius Peter und es stand 0:2.
Postwendend die Chance zum Anschlusstreffer, aber erneut verfehlte Erik Dukart in aussichtsreicher Position das Tor. Mehr als das 1:2, ein schön herausgespielter Treffer durch Yves Graf, der damit in der 66. Minute nochmals für Spannung sorgte, wollte aus Radolfzeller Sicht aber nicht gelingen, der FC RW Salem verstand es, die knappe Führung über die Zeit zu bringen.
„Ich fand, dass wir das Spiel in der ersten Hälfte unter Kontrolle hatten und wenn man auf die Torchancen blickt, dann war es sicherlich relativ ausgeglichen, dann kriegen wir vor der Pause das Tor. Wir haben dann in der zweiten Hälfte das gemacht, was uns vor der Pause ein wenig gefehlt hat: der Mut, die Bälle ins letzte Drittel, in die Tiefe hineinzuspielen“, analysiert Steffen Kautzmann, Coach des FC Radolfzell, sichtlich enttäuscht.
Und er haderte vor allem mit einer Szene in der 23. Minute, als Erik Dukart im Gästestrafraum zu Boden ging. „Das ist schon eine freche Situation. Wir haben uns das auf dem Video nochmals angeschaut – das war eine ganz klare Situation“, sagt er. Allerdings schien die Aktion des Salemer Verteidigers nicht zwingend genug für einen Strafstoß.
Eine schwierige Situation für die Gastgeber, die nach dem Abpfiff erleben mussten, wie die Gäste ihren Durchmarsch durch die Landesliga feierten, während sie selbst mit leeren Händen dastanden.
Da der FC Pfaffenweiler mit 2:1 beim SC Gottmadingen-Bietingen gewann, nehmen die Schwarzwälder an der Aufstiegsrunde teil. Am Samstag ist zuhause das erste Spiel gegen den SV 08 Laufenburg. Für Radolfzell bleibt nur der undankbare dritte Rang.
Tore: 0:1 (45.+2) Gruler, 0:2 (47.) P. Strauß, 1:2 (66.) Graf. – SR: Bartschat. – Z: 1500.