FC Pfaffenweiler
Tops: Der FC Pfaffenweiler hat die beste Saison der 93-jährigen Vereinsgeschichte gespielt. Der Aufsteiger krönte eine außergewöhnliche Saison mit Platz zwei und der Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga. Dreimal stand die Elf auf Rang drei der Tabelle, 27 Mal auf den ersten zwei Plätzen. Vom Start weg fand sich Pfaffenweiler ausgezeichnet in der neuen Liga zurecht.
„Der gute Start hat uns Sicherheit gegeben. Wir haben uns zu keiner Zeit unter Druck gesetzt, sind immer klar in den Köpfen geblieben und haben weit über dem Soll agiert, was für die Qualität der Mannschaft spricht“, sagt Trainer Patrick Anders, der zusammen mit Karsten Scheu und Dietmar Anders einen starken Job gemacht hat. Im Kollektiv wurden zwischenzeitliche Ausfälle von Spielern aufgefangen. Offensiv glänzte Jallow Saja mit 26 Saisontreffern, defensiv war Adrian Scholemann der Turm in der Schlacht. Felix Ohlhauser gelangen 30 Torvorbereitungen.
Flops: Nach der überragenden Saison lassen sich kaum Flops finden. Wenn überhaupt, waren es vielleicht die zwei Heimniederlagen gegen den SC GoBi (0:1) und Radolfzell (0:5). Kurzzeitige Bedenken kamen nach einer nicht zufriedenstellenden Wintervorbereitung auf, als es eine 0:5-Heimpleite gegen den Bezirksligameister SV Aasen gab.
Fazit: Pfaffenweiler hat sich den Bonus der zwei Aufstiegsspiele zur Verbandsliga erarbeitet. „Für die meisten Spieler ist das absolutes Neuland und wohl auch einmalig in der Sportlerkarriere. Wir haben da nichts zu verlieren und wollen den maximalen Erfolg“, sagt Anders. Unabhängig vom Ausgang der Zusatz-Runde wurde in Pfaffenweiler eine gute Grundlage für die kommenden Jahre geschaffen.
Patrick Anders nimmt zukünftig als Vizechef im Verein andere Aufgaben wahr. Scheu und der neue Trainer Jonas Schwer (Donaueschingen) dürfen auf einer guten Basis aufbauen. Batuhan Bak (TSV Singen), Semih Gögdak (BSV Schwenningen), Mike Tritschler und Patrick Thoma (beide Laufbahnende) scheiden aus. Yannick Bartmann (pausierte), Noah Schade (DJK Villingen) sowie Schwer als Spielertrainer kommen hinzu. Zwei, drei weitere Zugänge sind möglich.
FC Königsfeld
Tops: Der FC Königsfeld hat auch im dritten Jahr in Folge den Ligaerhalt ohne Zittereinlagen geschafft. Zwar gab es einige Rückschläge, doch wenn die Spieler liefern mussten, schafften sie es auch. Die Spiele des FC Königsfeld haben stets viel Unterhaltungspotenzial geboten. Nur einmal gab es in 90 Minuten überhaupt keine Tore.
„Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen. Für den FC Königsfeld ist es weiterhin keine Selbstverständlichkeit, in dieser Liga zu spielen. Ich sehe die Mannschaft für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt Patrick Fossé, der nach elf Jahren – mit kurzer Unterbrechung – als verantwortlicher Trainer seinen Job beendet hat. An den letzten 20 Spieltagen hat sich Königsfeld immer im guten Mittelfeld zwischen den Plätzen sieben und elf bewegt. Viele junge Spieler haben in der abgelaufenen Saison Einsatzzeiten erhalten und diese genutzt. Die Altersstruktur stimmt.
Flops: Königsfeld fehlt der absolute Top-Torjäger, was jedoch nicht immer ein Nachteil sein muss, wenn viele Spieler in der Lage sind, Treffer zu erzielen. Als bester Torschütze steht Sven Schwarzwälder (6 Treffer) hinter der Top 30. Die Heimbilanz mit einem negativen Torverhältnis ist ausbaufähig. Ganz schwach war der Auftritt beim Saisonfinale mit der 0:8-Heimpleite gegen Möhringen, die höchste Niederlage der Königsfelder seit Jahrzehnten.
Fazit: Königsfeld hat sich in den vergangenen Jahren in der Liga etabliert und viel spricht dafür, dass es auch in der unmittelbaren Zukunft so sein wird. Die Mannschaft verfügt über eine eingespielte Elf mit einer guten Altersmischung. Nach dem Abschied von Patrick Fossé, der in den vergangenen Jahren mit Mike Seidel die Mannschaft entwickelt hat, endete eine kleine Ära.
Mit Daniel Miletic wurde ein vielversprechender und höherklassig erfahrener Nachfolger gefunden, der sicherlich neue Impulse vermitteln wird. Königsfeld hat beste Voraussetzungen, um weiterhin eine attraktive Adresse in der Landesliga zu sein.
FV Möhringen
Tops: Der FV Möhringen hat seine erst Landesliga-Saison in der Vereinsgeschichte überhaupt mit dem Saisonziel Klassenerhalt souverän gemeistert. Obwohl die Sommerpause durch die Aufstiegsspiele kürzer war, hat sich die Elf von Trainer Sheriff Bah schnell akklimatisiert, Rückstände aufgeholt und sich seit dem elften Spieltag durchgehend auf den Tabellenplätzen acht bis zehn bewegt. Nie herrschte Abstiegsgefahr.
Die 68 Treffer sind für einen Aufsteiger eine großartige Zahl, wobei der Großteil davon mit 21 Toren auf Maximilian Bell geht. Bah ist es zudem gelungen, junge Spieler heranzuführen. Es spricht für den Charakter der Elf, dass sie auch am letzten Spieltag beim 8:0 in Königsfeld noch einmal alles gab.
Flops: Einen ganz dicken Rückschlag gab es nur im Spiel beim Mitaufsteiger FC Pfaffenweiler, als es am 12. Oktober 2024 eine 0:7-Pleite setze. „Vom heutigen Standpunkt aus betrachtet, hat uns die Niederlage sogar geholfen. Nach der Partie wusste jeder Spieler, dass wir mehr tun müssen“, so Bah.
Fazit: Der FV Möhringen darf mit viel Selbstvertrauen und neu gewonnener Erfahrung in seine zweite Landesliga-Saison gehen. „Die hätte uns noch vor wenigen Monaten keiner zugetraut, denn wir wurden lange als potenzieller Absteiger gehandelt“, ergänzt Bah. Der Erfolg weckt jedoch auch Begehrlichkeiten. Spieler wie Gomina oder Switalla nahmen andere Angebote wahr. Bah ist nun gefordert, mit einer klugen Personalpolitik die Lücken zu schließen. Auch in der kommenden Saison geht es zunächst um den Ligaerhalt.
FC Neustadt
Tops: Der FC Neustadt hat nach einer schwierigen Saison zum dritten Mal in Folge auf der Zielgeraden die Liga gehalten. Die Hochschwarzwälder spielen seit einigen Jahrzehnten überbezirklich, was für Neustadt ein Riesenerfolg ist. Junge Spieler, die hauptsächlich aus der Kreisliga oder dem eigenen Nachwuchs kommen, haben sich gut etabliert. Beispiele dafür sind Ricardo da Silva Marques, Marco Kaiser oder Janis Haasler, der zuletzt auch mit Toren glänzte.
„Neben dem Ligaerhalt ist der Einbau junger Spieler ein ganz wichtiges Ziel. Neustadt geht bewusst diesen Weg und daher ist es ein Erfolg, dass wir nicht bis zum letzten Spieltag zittern mussten“, sagt der scheidende Trainer Sascha Waldvogel, der wie sein Vorgänger Florian Heitzmann in den Jugendbereich des SC Freiburg wechselt.
Flops: Es ist fraglich, ob es dem FC Neustadt auch weiterhin gelingt, auf der Zielgeraden die Klasse zu halten. Offensiv sollte dringend etwas passieren, denn nur Tabellenschlusslicht FC Gutmadingen hat weniger Tore geschossen. Vor allem auf eigenem Platz wurden die Anhänger nicht verwöhnt.
Fazit: Der FC Neustadt ist in den vergangenen Jahren gut damit gefahren, die Trainer aus ehemaligen Spielern zu rekrutieren. Nach Florian Heitzmann und Sascha Waldvogel wird dieser Trend in der kommenden Saison mit Tobias Gutscher fortgesetzt. Gutscher, zuletzt zwei Jahre beim SV Titisee, ist ein Insider in Neustadt und kennt nahezu alle Spieler mit ihren Stärken und Schwächen.
Zwei, drei ehemalige Jugendspieler, die zuletzt bei Freiburger Vereinen aktiv waren, kehren zurück. Diese Kontinuität soll auch in Zukunft die Basis dafür sein, weiterhin auf diesem Niveau Fußball zu spielen.
DJK Donaueschingen
Tops: Die DJK Donaueschingen hat einen fulminanten Schlussspurt ohne Niederlage in den letzten fünf Spielen hingelegt. In der finalen Partie fehlte ein Treffer für den sicheren Klassenerhalt. Trainer Benjamin Gallmann hat vielen jungen Spielern die Chance gegeben, sich zu entwickeln. „Die Jungs sind alle deutlich einen Schritt vorangekommen, was der DJK in der Zukunft helfen sollte“, sagt Gallmann. Vor allem in der Schlussphase der Saison sei dieser Aufwärtstrend zu sehen gewesen.
Flops: Die Grün-Weißen müssen über das Saisonfinale hinaus um den Ligaerhalt zittern. Nur wenn Pfaffenweiler sich in den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga durchsetzt, bleibt die DJK in der Liga. Ansonsten geht es nach zehn Jahren zurück in das Bezirksoberhaus. Somit droht der zweite Abstieg in Folge. Die Elf fand nie ihren Rhythmus. Seit dem neunten Spieltag kam die DJK nie von den letzten zwei Tabellenplätzen weg. Groß waren durchgehend die Personalsorgen.
„Wenn du von Montag bis Freitag damit beschäftigt bist, elf, zwölf Spieler zu finden, ist das nicht ideal. Nie haben sich Automatismen eingestellt“, ergänzt Gallmann, der in der gesamten Saison 37 Spieler eingesetzt hat. Letztendlich war es ein großer Nachteil, dass schon im Jahr 2023 mit dem Verbandsliga-Aufstieg ein ständiger personeller Aderlass die Elf schwächte.
Fazit: Landes- oder Bezirksliga. In rund zwei Wochen werden die Allmendshofener wissen, in welcher Liga sie nächste Saison spielen werden. Gallmann hat sein Engagement beendet, Christian Leda folgt als neuer Trainer. Auch in diesem Sommer gibt es wieder Abgänge.
Jonas Schwer geht nach Pfaffenweiler, Ege und Tugay Öztürk zum Türk. SV Singen. Die DJK sollte dennoch die Qualität haben, um im Abstiegsfall nicht weiter durchgereicht zu werden. Ein Selbstläufer wird es aber nicht.
FC Gutmadingen
Tops: Der FC Gutmadingen hat sechs sportlich großartige Jahre hinter sich, die in der besten Platzierung in der Vereinsgeschichte in der Saison 2023/24 mit Rang fünf ihren Höhepunkt hatte. Auch wenn die Elf in der abgelaufenen Saison nie ihren Rhythmus fand, blieb es in Gutmadingen immer ruhig, auch wenn es zwischenzeitlich einen Trainerwechsel gab. Das Team scheint aktuell gut aufgestellt, um auch in der Bezirksliga eine gute Runde zu spielen.
Flops: Gutmadingen hat das Klassenziel deutlich verpasst, womit immer gerechnet werden musste und was sicherlich für den Verein auch keinen Beinbruch darstellt. Nie lief es in der Saison richtig rund. Seit dem 18. Spieltag kam Gutmadingen nicht mehr von den letzten drei Tabellenplätzen weg. Die 27 erzielten Tore, nur zehn auf auswärtigen Plätzen, werden von keinem anderen Landesligisten unterboten. Hinzu kamen in den vergangenen Monaten fehlendes Spielglück und nicht selten auch knappe Niederlagen.
Fazit: Für den FC Gutmadingen endet eine großartige Zeit. Schließlich spielte der Verein viele Jahren in unteren Ligen.
„Wenn ich auf die kommende Saison blicke, bin ich relativ entspannt. Da sollte eine gute Bezirksliga-Saison machbar sein. Dann sollte jedoch der personelle Umbruch eingeleitet werden. Der Verjüngungsprozess muss vorangetrieben werden“, sagt Marius Nitsch, der in der Saison 2023/24 zusammen mit Andreas Holdermann ein Trainer-Duo bildete und nach der Trennung von Holdermann zuletzt für sieben Spiele zurückgekehrt war. Mit Torsten Ruddies haben die Gutmadinger einen qualifizierten und höherklassig erfahrenen neuen Trainer gewonnen.