Fußball-Regionalliga: TSG Hoffenheim U23 – FC 08 Villingen (Sonntag, 14 Uhr). Viel größer könnten die Unterschiede kaum sein. Als Tabellenvorletzter reist der FC 08 Villingen zur U23 der TSG Hoffenheim, die als Zweitplatzierter Ansprüche an den Aufstieg anmeldet. Zudem hat sie den besten Angriff der Regionalliga, die Schwarz-Weißen hingegen die zweitmeisten Gegentore kassiert. „Wir wollen dort aber als Kollektiv auftreten und so bestehen“, gibt sich Trainer Adam Adamos kämpferisch.

Hoffenheim hat guten Nachwuchs

Sie galten im Vorfeld als einer der aussichtsreichsten Kandidaten unter den vier Reservemannschaften von Bundesligisten. Zwei dritte Plätze in den vergangenen beiden Spielzeiten sind nur eines der Argumente für diese Einschätzung. Ein anderes ist die ohnehin exzellente Nachwuchsarbeit in Hoffenheim. So gewann die U19 in der vergangenen Spielzeit das Double, wurde deutscher A-Jugendmeister und holte in dieser Altersklasse zudem den Pokal. Kein Wunder also, dass aus diesem Kader gleich mehrere Akteure den Sprung ins Regionalliga-Team schafften.

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Adamos geht sogar noch einen Schritt weiter, wenn er sagt: „Für mich ist dies fußballerisch eine der besten Mannschaften überhaupt, ich erwarte sie am Ende der Runde ganz oben. Außerdem bin ich mir fast sicher, dass wir einige der Spieler in den kommenden Jahren in der Bundesliga sehen werden.“ Einen der Hauptgründe sieht er in deren trotz des jungen Alters – im Schnitt liegt dies gerade einmal knapp über 21 Jahren – schon erstaunlichen Kontinuität. „Das Trainerteam um Vincent Wagner hat es hinbekommen, dass Hoffenheim in jedem Spiel konstante Leistungen abruft. Nicht nur ab und zu, sondern permanent. Sie gehen mit Gegnerdruck sehr gut um und bringen ihre technischen Fähigkeiten auf den Platz“, hat Adamos ausgemacht. Ein weiterer Beleg für die außergewöhnliche Jugendarbeit bei der TSG. Deshalb legt sich der Nullacht-Coach fest: „Für mich eines der besten Leistungszentren in Deutschland.“

Adamos appelliert an Grundtugenden

Einem solchen Kontrahenten zu begegnen, wird für den FC 08 eine wahre Mammutaufgabe. Weshalb die Devise nur lauten kann: „Es muss schwierig sein, gegen uns ein Tor zu erzielen. Denn wir bekommen schlicht und einfach zu viele leichte Gegentreffer. Ob durch individuelle und taktische Fehler oder durch Schläfrigkeit, dies sollten wir dringend abstellen“, betont Adamos. Deshalb werde zunächst defensiv, erst dann offensiv gedacht.

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Dabei appelliert der Trainer erneut an die Grundtugenden. „Wir sind nur gut, wenn jeder von uns im Spiel gegen den Ball bereit ist, zu leiden. Bei jedem Einwurf, bei jedem Standard, bei jeder Spielunterbrechung, müssen wir voll da sein, dürfen uns keinen Augenblick der Unachtsamkeit erlauben“, erläutert Adamos. Ergänzt: „Genau aus dem Grund heißt es ‚Abstiegskampf‘. Bringen wir diese Einstellung von der ersten bis zur letzten Minute aufs Feld, kommen auch unsere spielerischen Qualitäten zum Tragen. Aber eben nur dann.“

Just vor dieser rein vom Papier her schier unlösbaren Aufgabe haben sich die personellen Sorgen beim FC 08 nochmals vergrößert. Georgios Pintidis zog sich gegen Freiberg einen Muskelfaserriss zu und wird in Hoffenheim definitiv ausfallen. „Er spielt bei uns eigentlich auf der Sechs, musste zuletzt aber in der Innenverteidigung aushelfen. Dort hat er seine Sache sehr gut gemacht, deshalb schmerzt sein Fehlen doch sehr“, berichtet der Villinger Trainer. Ebenfalls nicht mit dabei sind Tevfik Ceylan nach seiner fünften gelben Karte sowie Dominik Emminger mit einem gebrochenen Zeh. Zwar stiegen Leon Albrecht, der sich mit einer Zerrung herumplagte, und Jonas Brändle wieder ins individuelle Training ein, dürften wohl aber noch keine Option sein. Deshalb wird Frederick Bruno, spielender Co-Trainer der Villinger U21, die Auswärtsfahrt mitmachen.