Beim Türk. SV Singen überschlagen sich derzeit die Ereignisse. Erst verkündete Engin Özdemir nach der 0:3-Niederlage beim FSV Bietigheim-Bissingen seinen Rücktritt, dann präsentierten die Hohentwieler mit Serdar Yalcinkaya ihren Interimstrainer für eine Woche.

Und nun ist klar: Ab der kommenden Woche wird beim Tabellenletzten der Oberliga Ex-Profi Ali Günes übernehmen, der aktuell noch im Urlaub weilt. „Wir sind sehr erleichtert und Ali dankbar, dass er diese schwierige Aufgabe übernimmt. Er hat auch schon in die Mannschafts-Gruppe geschrieben, dass es nur gemeinsam funktionieren kann. Das muss jetzt unser Motto sein. Wir sind alle unter Zugzwang“, betont Team-Manager Sigi Özcan.

Ali Günes soll die Wende einleiten

Beim Neuling steht nun also wieder der Mann an der Seitenlinie, der das Team durch zwei Aufstiege von der Landes- in die Oberliga geführt hatte. Der Ex-Profi, der unter anderem für den SC Freiburg und die türkische Nationalmannschaft am Ball war, hatte im Mai seinen Rücktritt in den Sozialen Medien bekanntgegeben. Seine Worte damals: „Es waren zwei sehr erfolgreiche Jahre und eine Zeit, an die ich mich immer gerne erinnern werde.“

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Ob er mit seinem Team an die überragenden Spielzeiten anknüpfen kann? Die Vorzeichen sind ganz andere, schließlich bekommt der Türk. SV seit Saisonbeginn fast in jedem Duell zu spüren, wie groß der Sprung von der Verbands- in die Oberliga ist. Dennoch stellt Özcan klar: „Dieser Kader hat Qualität, mit unserer Mannschaft müssten wir sicherlich nicht auf dem letzten Platz stehen“, sagt der Team-Manager, der davon überzeugt ist, dass das Ziel Klassenerhalt möglich ist.

Dritter Trainer nach acht Liga-Spieltagen

Wohlwissend, dass es nun dringend Ruhe im Club braucht. Schließlich ist Günes, selbst wenn man Interimscoach Yalcinkaya abzieht, beim Heimspiel am Sonntag gegen den Vorletzten 1. FC Normannia Gmünd nach Christian Mendes und Özdemir schon der dritte Trainer in dieser Saison. „Das ist unüblich für uns und nicht gut, weil ein neuer Trainer ja auch immer ein paar Wochen braucht.“

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Umso wichtiger sei es aber, dass der 46 Jahre alte Günes das Team schon kenne. Vergangene Transfers, wie zum Beispiel von Gianluca Serpa, Dominik Almeida oder Dominik Emminger, hatte Günes abgesegnet. „Er kennt diese Mannschaft so unglaublich gut und weiß, auf was es ankommen wird“, sagt Özcan.

Singen will die Trendwende einleiten

Ali Günes selbst betont, dass er keinen Zauberstab habe: „Es wird extrem schwer. Aber ich glaube an die Mannschaft, werde ihr Vertrauen schenken“, sagt der Coach. Gemeinsam mit seinem Trainerteam habe er sich für die Rückkehr zum Türk. SV entschieden, weil „ich die Jungs wahnsinnig gerne mag und mir die Ergebnisse wehgetan haben. Ich wollte den Verein nicht im Stich lassen“. Es gehe nun darum, möglichst schnell zu analysieren, warum in den vergangenen Duellen die Erfolgserlebnisse ausblieben – um schon gegen Gmünd die Trendwende einzuleiten.