Serdar Yalcinkaya, Sie haben das Traineramt beim Türk. SV Singen interimsmäßig übernommen. Erstmal: Wie kam es dazu und was war Ihr erster Gedanke, als die Anfrage kam?
Serdar Yalcinkaya: Also interimsmäßig heißt, wie der Name schon sagt, für kurze Zeit. Jetzt gab es überraschend einen Trainerwechsel. Ich bin mit dem Präsidenten Mustafa Ates sehr gut befreundet, und für mich ist es klar, dass, wenn der Türk. SV mich um Hilfe bittet, ich ihn unterstütze. Mit dieser Bitte ist der Präsident zu mir gekommen, dass ich vorläufig für eine Woche die Trainerstelle übernehmen soll. Ich bin mit dem Verein verbunden und deswegen habe ich mich entschieden zu helfen. Wir versuchen einfach, das Maximale aus dieser Woche herauszuholen.
Das heißt, Sie sind nur für das Kellerduell am Sonntag gegen den 1. FC Normannia Gmünd Trainer?
Serdar Yalcinkaya: Genau. Ich denke, dass nächste Woche der neue Trainer präsentiert wird.
Wie geht man in eine Traineraufgabe rein, wenn man nur eine Woche Zeit hat, um sich auf ein Spiel vorzubereiten? Wo kann man am ehesten ansetzen?
Serdar Yalcinkaya: Ich habe die Mannschaft einige Male gesehen und bin 100 Prozent überzeugt von ihrer Qualität. Ich werde versuchen, den Spielern entsprechende Impulse bis zum Wochenende mit auf den Weg in die Partie geben zu können. Ich glaube daran, dass diese Mannschaft besser ist als die aktuelle Platzierung vom letzten Tabellenplatz. Ich werde den Jungs sagen, dass Leidenschaft, Wille und Einsatz unabhängig vom Trainer wichtig sind. Sie haben alle ihre Qualitäten und eine Daseinsberechtigung. Jetzt geht es darum, die Jungs aufzubauen, an ihre Stärken zu erinnern und geschlossen ins Wochenende zu gehen.
Gehen Sie anders ran als Trainer, wenn es nur eine Woche ist, zumal bei einem Oberligisten?
Serdar Yalcinkaya: Es ist natürlich eine besondere Konstellation. In einer Woche kann ich keine Spielphilosophie einstudieren. Es geht darum, die Mannschaft zu stärken und bestmöglich einzustellen. Ich möchte ein mutiges Auftreten am Wochenende, dass die Jungs in erster Linie für den Verein und für sich selbst kämpfen, ihr Herz auf dem Platz lassen. Dann bin ich überzeugt, dass, wenn wir gut ins Spiel kommen, auch etwas zu holen ist.
Könnten Sie sich vorstellen, diese Saison wieder eine Mannschaft zu übernehmen, falls ein passendes Angebot kommt?
Serdar Yalcinkaya: Im Prinzip bin ich offen für eine neue Herausforderung. Wenn eine Anfrage kommt, höre ich mir das an. Es muss für mich passen, die Ambitionen müssen passen, so wie damals in Allensbach. Ich habe dort von einem höherklassigen Verein zu einem unterklassigen gewechselt, aus Überzeugung, weil die Menschen dort brannten und etwas schaffen wollten. Dann kam auch der Aufstieg, die Meisterschaft, dabei heraus. Es muss was sein, das mich reizt. Einfach so, um was gemacht zu haben, mache ich es nicht.