FC 08 Villingen – FC Nöttingen (Freitag, 19 Uhr, Im Friedengrund). Allein ein Blick auf die nackten Zahlen verrät: Wenn der FC 08 Villingen im Abendspiel unter Flutlicht den FC Nöttingen empfängt, könnte dies ein wahres Feuerwerk an Torraumszenen werden. Beide Mannschaften stehen momentan mit exakt der gleichen Ausbeute an erzielten, aber ebenso an gefangenen Treffern da. „Dadurch wissen wir, welch offensive Qualität da auf uns zukommt. Doch auch, dass sie defensiv angreifbar sind“, betont Villingens Chef-Trainer Steffen Breinlinger.
Die personelle Situation
Die positive Nachricht vorweg. „Wir werden eine volle Kapelle aufbieten können“, sagt Breinlinger. Der dennoch mit Kevin Hezel (muskuläre Probleme) und Jonathan Spät (Achillessehne) zwei angeschlagene Spieler in seinen Reihen hat. „Marcel Sökler konnte Anfang der Woche nur eingeschränkt trainieren, steht aber für das Spiel überhaupt nicht zur Disposition“, berichtet er. Ebenso hätten sich die Schwierigkeiten bei Georgios Pintidis in Wohlgefallen aufgelöst, er sei voll einsatzfähig.
„In Ravensburg haben wir einen sehr rassigen, couragierten und geschlossenen Auftritt hingelegt. Daran gilt es anzuknüpfen, durch einen Sieg Nöttingen hinter uns zu lassen und den Anschluss nach vorne möglichst zu verkürzen“, fasst Breinlinger die Ausgangslage zusammen. Ebenso hat er eine deutliche Vorstellung, was den Ausschlag bezogen auf die Tore geben könnte. „Es wird in dieser Begegnung ganz klar auf die bessere Defensive ankommen. Nach vorne haben wir eine extreme Qualität, müssen aber hinten stabil stehen. Gelingt uns dies, zeigen wir Dominanz, gewinnen die Mehrzahl an Zweikämpfen und kommen dadurch ins Spiel, sind wir nur schwer zu stoppen“, betont der Nullacht-Coach.
Ein wenig Bauchweh in Bezug auf die Resonanz im Friedengrund bereitet ihm allerdings die Tatsache, dass die Schwenninger Wild Wings nahezu zeitgleich ihr einziges Heimspiel in diesem Monat absolvieren. „Für uns und die Zuschauer sind solche Abendspiele dennoch etwas ganz Besonderes, wir haben die optimalen Rahmenbedingungen geschaffen“, so Breinlinger.
Beim Gegner gab es eine Mini-Krise
Die Krise scheint überwunden. Denn die, verbunden mit schlechter Stimmung, herrschte definitiv in Nöttingen während der ersten Wochen der Saison. Daran waren nicht unbedingt die Niederlagen gegen Aalen und Mannheim schuld, gehören diese Teams doch zu den ausgemachten Top-Favoriten der Oberliga. Was aber sauer aufstieß, waren insgesamt nur zwei Punkte aus fünf Spielen und vor allem die Pokalpleite beim Landesligisten Eppelheim.
Nöttingen wieder in der Spur
Dass Dirk Rhode als Trainer den Verein nach zwei erfolgreichen Jahren verlassen würde, stand frühzeitig fest. Also hatte der Sportliche Leiter Riccardo Di Piazza Zeit für die Suche nach einem Nachfolger. Und wurde in Dennis Will fündig. Der 38-Jährige arbeitete zuvor unter anderem beim Nachwuchs des 1. FC Kaiserslautern. „Wir wollen den Weg mit jungen hungrigen Spielern weiter verfolgen und er versteht es, diese bestens zu entwickeln“, begründete Di Piazza damals diesen Schritt.
Neuer Trainer und viel neues Personal – vielleicht waren auch dies die Gründe, warum der Motor gerade zu Beginn noch etwas stotterte. Denn neben Will wurden gleich elf Spieler geholt. Von Liga-Konkurrent Pforzheim beispielsweise Salvatore Catanzano, der aus fünf Jahren dort mächtig viel Erfahrung mitbrachte. Für richtig Furore sorgte aber bislang ein anderer. Tasos Leonidis kam von Oberliga-Absteiger Leinfelden-Echterdingen und hat in acht Spielen bereits sechs Mal getroffen.
Die Geduld zahlte sich aus, denn inzwischen ist Nöttingen voll in der Spur, rollte mit drei Siegen in Serie das Feld von hinten auf und ist in ruhigerem Fahrwasser angekommen. „Sie sind auf dem aufsteigenden Ast, was sie umso gefährlicher macht“, lautet die Einschätzung von Breinlinger.