Fußball-Oberliga: Mit dem 2:0-Derbysieg beim FC Holzhausen verabschiedete sich der FC 08 Villingen jetzt zunächst einmal in die Winterpause. Zu feiern gab und gibt es einiges, nicht nur aufgrund des erfolgreichen Abschlusses.
And the winner is…: Zumindest in einem Punkt waren sich die beiden Marcel Yahyaijan (FC 08) und Pascal Reinhardt einig. Als zu Beginn der Pressekonferenz von mangelnden Torraumszenen die Rede war, widersprachen sie beide dieser Einschätzung. Dem FC 08 aber zu attestieren – genau dies tat Reinhardt – er habe nur destruktiv und mit langen Bällen agiert, ist starker Tobak. Wer einen Spieler wie Ibrahima Diakité mit seiner Schnelligkeit hat, muss diesen Vorteil natürlich nutzen. Tatsächlich nahm der Franzose ein ums andere Mal seinen Gegenspielern in Laufduellen mehrere Meter ab. Er erzielte zwar selbst keinen Treffer, gefährlich waren diese Aktionen allemal, und eine davon führte zum zweiten und entscheidenden Treffer durch Tevfik Ceylan. Vielleicht sprach aus den Worten von Reinhardt aber in erster Linie der Frust über die Niederlage und darüber, dass die eigenen Vorstellungen mit einem in die Breite gezogenen Spiel und zwei Akteuren über Außen nicht aufging. „Genau darauf waren wir vorbereitet, haben mit viel Leidenschaft nahezu alle Versuche des Gegners unterbunden“, konterte Yahyaijan. Villingen gewann also nicht nur diese Begegnung, sondern auch das taktische Schach-Spiel der beiden Coaches.
Premiere: Beim wichtigen Führungstreffer feierte Georgios Pintidis seine Tor-Premiere für den FC 08. Entsprechend fielen die Reaktionen seiner Mitspieler noch überschwänglicher als normal aus. „Natürlich freue ich mich, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte. Viel wichtiger als mein Tor ist aber der Sieg. Erneut hat sich gezeigt, dass wir inzwischen eine echte Einheit auf dem Platz sind, bei der jeder für den anderen kämpft und einsteht“, meinte der 22-Jährige Mittelfeldspieler.
Einheit: Dies zeigte sich auch nach dem Schlusspfiff, als die Spieler alle gemeinsam in einem Kreis den Derby-Sieg lautstark auf dem Rasen feierten. Wie schon in den 90 Minuten zuvor war da eine echte Einheit zu sehen.
Weihnachtsfeier: Kaputt, aber überglücklich kam das Team nach dem doch relativ kurzen Weg aus Sulz am Neckar im Friedengrund an. Zusammen mit der Villinger U21 sowie dem kompletten Staff stand die schon länger geplante Weihnachtsfeier an, die durch den Sieg nochmals fröhlicher wurde. Nach einem Essen in der VIP-Lounge ging es ein paar Stockwerke tiefer in die umgebaute und kürzlich eingeweihte Vereinsgaststätte des FC 08.
Hochzeit: Für den Trainer selbst ist dieser Feier-Marathon noch längst nicht vorbei. An diesem Samstag steht für Yahyaijan und seine künftige Frau Sharon die standesamtliche, eine Woche später die kirchliche Hochzeit an. „Wir werden dies aber eher im überschaubaren Rahmen halten“, verrät er. Dennoch hat er auch diese Zeit genau getaktet: Wiederum jeweils sieben Tage später ist Weihnachten und Silvester, dann geht es in die Flitterwochen, um pünktlich zum Trainingsauftakt nach der Winterpause am 10. Januar wieder da zu sein.
Schrecksekunde: Für einen gab es aber dennoch in Holzhausen eine Schrecksekunde. Minutenlang musste Nico Tadic behandelt, anschließend ausgewechselt und später sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Er hatte bei einem Zweikampf den Stollen eines Gegenspielers abbekommen. Seine schlimmsten Befürchtungen direkt im Anschluss (Tadic: „Ich glaube die Hand, aber zumindest der Finger ist durch“) bewahrheiteten sich durch die Röntgenbilder in der Klinik allerdings nicht, ein schweres Hämatom hatte er dennoch davongetragen. So kam er mit dicken Pflastern etwas verspätet zu der Weihnachtsfeier.