Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – TSV Essingen (Samstag 14 Uhr). Es ist das Duell zweier Sieger des ersten Spieltages in der Fußball-Oberliga. Wobei der 4:3-Erfolg des FC 08 Villingen nach 0:3-Rückstand gegen den SSV Reutlingen mit Sicherheit weitaus aufregender war als derjenige des TSV Essingen. Dennoch brachte auch deren 2:1 über Bietigheim-Bissingen drei Punkte ein – Spektakel hin oder her. Somit haben beide Mannschaften die Möglichkeit, den Auftakt weiter zu vergolden.

Personelle Situation

Die gute Nachricht vorweg: definitive Ausfälle gibt es bei den Schwarz-Weißen nicht zu beklagen. Womit Chef-Trainer Steffen Breinlinger vor einer Art Luxusproblem steht. „Diese volle Kapelle ist gleichzeitig für mich eine Herausforderung in der Gestaltung der ersten Elf“, merkt er an. Heißt im Klartext: Die Probleme gegen Reutlingen mit individuellen und taktischen Fehlern in Durchgang eins und dem daraus resultierenden Rückstand führen ebenso wenig zu einer Degradierung von Spielern wie ein automatischer Einsatz von denjenigen, die von der Bank aus mitverantwortlich für die Wende waren. Wie etwa Leon Albrecht und Gian-Luca Feißt mit ihren Toren, oder Matthes Glück, der als Vorlagengeber glänzte.

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„Diese Flexibilität ist es doch, was uns ausmacht. Wir haben einen Kader mit großem Potenzial und einer riesigen Homogenität“, betont Breinlinger. Was die Sache für ihn selbst mit der Auswahl nicht einfacher macht.

Auch Neuzugang Fabio Pfeifhofer ist inzwischen zurück aus dem wohlverdienten Urlaub nach der extrem langen Saison mit seinem bisherigen Verein Holzhausen, die erst mit der Aufstiegsrunde zur Oberliga gegen den Türk. SV Singen endete. „Er ist wieder ins Training eingestiegen und wird im Kader stehen“, so Breinlinger.

Das sagt der Trainer

Trotz aller Euphorie warnt Breinlinger: „Die Schwachstellen gegen Reutlingen haben wir klar angesprochen und analysiert. Es wird sicher nicht immer möglich sein, einen solchen Rückstand umzubiegen. In diese Bredouille dürfen wir erst gar nicht kommen. Ganz abgesehen davon sind drei Gegentore prinzipiell – gerade aber in einem Heimspiel – auf jeden Fall zu viel“, sagt Breinlinger.

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Er erwartet deshalb von seiner Mannschaft aus den Erkenntnissen der ersten 45 Minuten von Reutlingen vor allem eines: „Wir müssen zunächst einmal im athletischen Bereich die Hausaufgaben machen, die Duelle Mann gegen Mann für uns entscheiden. Um dann durch hart erarbeiteten Ballbesitz mit Überzeugung und Mut diesen auch durchzudrücken. Gelingt uns dies nicht, wird es unheimlich schwierig.“

Der Gegner

Zumal Essingen nicht ganz unbedarft nach Villingen kommt, denn auch dort hat der 2:1-Sieg über Bietigheim-Bissingen für viel Selbstvertrauen gesorgt. „Den Gegner sehe ich enorm kampfstark und als sehr gut, gerade in seiner Kompaktheit, an“, lautet die Einschätzung von Breinlinger. Noch dazu wurde dort inzwischen die richtige Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und gestandenen Recken gefunden. Also müsse seine Mannschaft von der ersten Minute an hellwach sein, die nötige Zweikampfhärte auf den Platz bringen und sich nicht den Schneid abkaufen lassen: „Wir müssen ihnen zeigen, wer Herr im eigenen Haus ist.“

Einen herben Dämpfer musste das Essinger Team von Trainer Simon Köpf allerdings bereits einstecken, als es überraschend in der zweiten Pokalrunde beim württembergischen Verbandsliga-Aufsteiger Weilimdorf eine 2:4-Niederlage setzte. Einziger kleiner Vorteil dieser Pleite: Das Team kann sich nun in seinem dritten Oberliga-Jahr ausschließlich auf die Liga konzentrieren.