Mehr als eine halbe Stunde lang sah alles so aus, als sollte dem erfolgsverwöhnten Türk. SV Singen auch nach dem Aufstieg in die Oberliga der perfekte Start gelingen. Die Singener funktionierten gut als Team, pressten stark im Kollektiv, spielten zielstrebig nach vorn und arbeiteten diszipliniert in der Defensive.
Dementsprechend führten sie in einer sehr fairen Partie gegen Mitaufsteiger Neckarsulm mit 2:0. Je länger die Begegnung jedoch dauerte, desto besser bekamen die Gäste sie in den Griff.
Vom Türk. SV kam nach der Pause nicht viel Gegenwehr. Kaum einer bäumte sich gegen die drohende Niederlage auf. Als die Kräfte der – dann auch noch dezimierten – Singener schwanden, wurde zudem die Lücke deutlich, die der Abgang von Knipser Abdoulie Mboob aufgerissen hat, der in der Vorsaison etliche Spiele mit seinen Toren drehte.
Wenn für ihn Ersatz gefunden und die gute Leistung aus der Anfangsphase über 90 Minuten konserviert werden kann, ist vieles möglich.
Der Spielplan scheint es gut zu meinen mit dem Neuling aus dem Hegau. Etliche Duelle mit vermeintlichen Schwergewichten der Oberliga stehen erst später in der Hinrunde auf dem Programm. Das kann eine große Chance sein für den Türk. SV, ist aber auch mit einem Risiko verbunden.
Die Singener sollten mit der Aufstiegseuphorie im Rücken einige Punkte holen, ehe es gegen Teams wie Aalen, Reutlingen oder Villingen geht. Ansonsten wächst der Druck – und es wird schwer mit der Mission Klassenerhalt.
