Fußball-Oberliga: VfR Mannheim – FC 08 Villingen (Samstag 15.30 Uhr). Es gilt tunlichst zu vermeiden, den Gegner aus dem Hinspiel als Maßstab zu nehmen. Da gewann Villingen gegen Mannheim zum Saisonauftakt deutlich mit 4:0, doch das Ergebnis täuschte über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse in diesem Spiel etwas hinweg. Es war dennoch gleichzeitig der Startschuss zu einer beeindruckenden Heimbilanz der Schwarz-Weißen, die über die gesamte Hinserie Bestand haben sollte.
Nicht nur, dass Villingen nun zum Auftakt der Rückrunde in der Quadratstadt antreten muss, mit der Mannschaft von damals ist Mannheim kaum mehr zu vergleichen. „Unabhängig davon, dass es bereits einige Monate zurückliegt, darf das Spiel nicht als Gradmesser genommen werden“, macht auch Sport-Vorstand Denis Stogiannidis deutlich. Und dies nicht etwa, weil sie dort den kompletten Kader ausgewechselt hätten. Einzig Meister- und Aufstiegstrainer Volkan Glatt musste bereits im September seinen Hut nehmen; für ihn übernahm Sportdirektor Hakan Atik.
Vielmehr macht den größten Unterschied, dass sie als Neuling inzwischen in der Liga angekommen sind und mit Rang acht nach der Halbserie eine herausragende Platzierung geschafft haben. Highlight dabei ist sicherlich der Sieg gegen Tabellenführer Großaspach, aber auch mit den 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen wurde mehr als nur ein Statement gesetzt. „Dies zeigt wohl eher ihr Leistungsvermögen; durch die Erfolge haben sie noch dazu viel Selbstvertrauen getankt und darüber hinaus etliche gestandene Spieler in ihren Reihen“, wie Stogiannidis hervorhebt. Auf Revanche werden sie beim VfR zudem aus sein und ihre Serie halten wollen.
Was im Umkehrschluss bedeutet, dass der Villinger Sport-Vorstand vor allem drei Dinge einfordert: Kampf, Laufbereitschaft und Geduld. Um dem Gegner nicht ins offene Messer zu laufen, müsse der FC 08 mit viel Umsicht agieren. Wie immer dürfe sich das Team nicht allein am Kontrahenten orientieren, sondern sich auf die eigenen Stärken besinnen. „Weil aufgrund der Witterungsverhältnisse in Mannheim zudem mit einem tiefen Platz zu rechnen ist, müssen wir aber diese Komponente in die Überlegungen ebenfalls miteinbeziehen“, betont er. Insgesamt aber freut sich Stogianniis auf das Duell mit einem traditionsreichen Gegner, der bereits in früheren Jahren Dauerrivale der Schwarz-Weißen war, dann aber für einige Zeit in der Versenkung der Verbandsliga veschwand.
Das Testspiel unter der Woche gegen eine gemischte Mannschaft aus Drittliga- und U19-Akteuren des SC Freiburg (0:3) nahm der FC 08 für zwei Dinge zum Anlass. „Zum einen sollten in erster Linie Spieler zum Einsatz kommen, die sonst eher in der zweiten Reihe stehen. Zum anderen sollte es beispielsweise bei unserem angeschlagenen Kapitän Tevfik Ceylan darüber Aufschluss geben, ob sein Einsatz in Mannheim möglich ist“, berichtet Stogiannidis. Während dieser anscheinend grünes Licht gab, muss bei anderen noch abgewartet werden. Etwa bei Angelo Rinaldi, der vor Wochenfrist in Pforzheim kurz vor dem Anpfiff passen musste, bei Mokhtar Boulachab oder ganz aktuell bei Leon Albrecht. Letzterer war gegen Freiburg nach einer knappen halben Stunde umgeknickt, verließ anschließend den Platz. „Bei allen müssen wir abwarten, wie es sich bis Samstag entwickelt“, so der Sport-Vorstand.
Braun nicht mehr in Balingen
Martin Braun ist nicht mehr Trainer bei der TSG Balingen. Der Regionalligist gab die Freistellung des Ex-Profis offiziell bekannt. Braun arbeitete seit Herbst 2019 in Balingen. Beim FC 08 Villingen war er zuvor fünf Jahre (2010 bis 2015) als Trainer tätig. Auf die Frage, ob Braun für den vakanten Cheftrainer-Posten bei den Nullachtern in Frage käme, sagte Stogiannidis: „Aktuell befinden wir uns in Verhandlungen mit einem anderen Trainer-Kandidaten.“ Sollte daraus nichts werten, meinte Stogiannidis kurz und knapp: „Martin und ich kennen uns gut.“
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