Fußball-Oberliga: Gespenstische Stille herrschte nach der 1:2-Niederlage des FC 08 Villinger zum Oberliga-Auftakt des neuen Jahres gegen die Sport-Union Neckarsulm im Villinger Friedengrund. Gut angefangen, stark nachgelassen, die Wende nicht mehr geschafft und noch dazu eklatante Fehler, aus denen die Gegentreffer resultierten – dies waren die Zutaten, die zu diesem ernüchternden Resultat geführt hatten.
Angefressen: Kapitän Tevfik Ceylan war selbst einen Tag später beim Spiel der Villinger U21 noch sichtlich angefressen. „Nach dem Hochgefühl durch den Pokalerfolg in Bahlingen sind wir nun wieder auf dem Boden der Tatsachen und damit im grauen Liga-Alltag angekommen“, meinte er. Und ergänzte: „Ändern können wir an der Niederlage ohnehin nichts mehr. Wir müssen die richtigen Lehren daraus ziehen.“
Schlüsse ziehen: In ein ähnliches Horn stieß auch Trainer Marcel Yahyaijan direkt im Anschluss an die Pleite. Der Einzug ins Pokal-Halbfinale dürfe für den Moment keine Rolle spielen. Vielmehr gelte es, den Fokus ganz auf die Liga zu richten und so schnell wie möglich den Turnaround zu schaffen. „Da ist jedes Spiel eng, wir müssen die entsprechenden Schlüsse aus dieser Niederlage ziehen und es das nächste Mal besser machen“, sagte er.
Bruch: Im Einzelnen kann der Trainer nur die nachlassende Dynamik seiner Mannschaft gemeint haben. Die jedenfalls war ebenso augenscheinlich wie nicht wirklich nachvollziehbar. „Da war nach einer halben Stunde ein richtiger Bruch in unserem Spiel“, so Yahyaijan. Aber auch das Abwehrverhalten in so mancher Situation war nicht mehr konsequent genug. „Selbst wenn wir gerade in Halbzeit eins nur wenig zugelassen haben, ging uns da schon das ein oder andere Mal die Kompaktheit verloren“, bemängelte Yahyaijan.
Fehler: Grundsätzlich ist Yahyaijan noch nie einer gewesen, der auf einzelne Spieler einprügelt. „Klar macht Dennis Klose beim Rückstand den Fehler. Wenn ein solches Missgeschick einem Torhüter unterläuft, ist es aber extrem und führt meist zu einem Gegentor. Doch auch andere haben Fehler gemacht, so wurde beispielsweise die Situation, die zum Ausgleich geführt hat, schlecht verteidigt“, betonte der Chefcoach der Nullachter.
Verzögerung: Keine Rolle bei den Villinger Unzulänglichkeiten sollte hingegen die Tatsache gespielt haben, dass der zweite Durchgang nach dem Ausfall eines Linienrichters – er hatte massive Kreislauf-Probleme – erst mit einer halben Stunde Verzögerung begann. Schließlich betraf dies beide Mannschaften gleichermaßen. Sie waren bereits aus der Kabine zurück, mussten sich aber zunächst einmal in Geduld üben. Der betroffene Linienrichter wurde von den Sanitätern betreut, kam aber nicht mehr für eine Fortsetzung seiner Aufgabe auf die Beine. Für ihn sprang Enis Morat aus Bad Dürrheim ein, der eigentlich das Bezirksliga-Spiel bei der benachbarten DJK leiten sollte.
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