Fußball-Oberliga: Auf den ersten Blick hört sich der 3:0-Erfolg des FC 08 Villingen gegen die inzwischen auf einem Abstiegsplatz befindliche zweite Mannschaft des FC Astoria Walldorf nach einer gelösten Pflichtaufgabe an. Sportlich gesehen, war es das vielleicht auch. Doch am Rande gab es einige bemerkenswerte Nebenschauplätze.

Das könnte Sie auch interessieren

Ehrung: So wurde zum Beispiel vor der Begegnung Kapitän Dragan Ovuka für 250 Oberliga-Spiele und mehr als 300 Einsätze insgesamt im Dress des FC 08 geehrt. „Im Juli werden es zehn Jahre, dass ich ununterbrochen für den Verein spiele“, erzählte er anschließend. Speziell im Fußball keine alltägliche Sache. „Darauf bin ich schon ein wenig stolz“, gab er zu. Bereits in der Jugend schnürte er die Kickschuhe im Friedengrund, kam als B-Jugendlicher sogar in der Bundesliga der A-Junioren zum Einsatz. Kurz versuchte sich Ovuka in Singen und Pfullendorf, kam aber schnell wieder nach Villingen zurück.

Der nächste bitte: Mit Tim Zölle gab gegen Walldorf ein weiteres Villinger Eigengewächs sein Startelf-Debüt in der Oberliga. „Am Freitag nach dem Training habe ich es erfahren und mich natürlich extrem gefreut“, erzählte der 23-jährige Defensiv-Spezialist, der insgesamt ein gutes Spiel machte. „Kurz musste ich mich an die etwas höhere Geschwindigkeit gewöhnen, doch nach den ersten 20 Minuten wurde es immer besser“, lautete die Selbsteinschätzung von Zölle zu seiner Leistung. „Andere Vereine sprechen immer nur davon, dass sie auf die eigene Jugend setzen. Wir machen dies tatsächlich“, betonte FC 08-Sportvorstand Arash Yahyaijan.

Planung: Arash Yahyaijan führt derzeit viele Gespräche, so auch im Anschluss an die Walldorf-Partie. „Immer wieder treten externe Spieler oder deren Berater an mich heran. Unser Ziel ist es aber, in der kommenden Saison keinen allzu großen Umbruch zu haben. Wir werden uns punktuell mit drei oder vier Spielern verstärken, doch noch in dieser Woche mit einigen unserer Leistungsträger verlängern“, meinte Yahyaijan ohne konkrete Namen zu nennen.

Das könnte Sie auch interessieren

Schrecksekunde: Bange Blicke richteten sich auf den Spielertunnel, als Ibrahima Diakité nach gut 40 Minuten ausgewechselt wurde und sofort in Richtung Kabine verschwand. Der 25-Jährige hatte in den vergangenen zwei Spielen immerhin drei Tore erzielt und bringt es insgesamt bereits auf sechs Treffer in acht Begegnungen. Doch später gab es Entwarnung. „Ich habe nur einen Schlag abgekommen, alles halb so schlimm. Das war eher eine Vorsichtsmaßnahme“, so der Stürmer. Sein Trainer Marcel Yahyaijan ergänzte schmunzelnd: „Er spricht zwar gut deutsch, vielleicht war es aber dennoch ein kleines Kommunikationsproblem. Es war wohl nur ein Pferdekuss, trotzdem war es auch mit dem Wissen und angesichts der Führung richtig, kein Risiko einzugehen.“

Belohnung: Beim dritten Spiel innerhalb einer Woche, darunter die intensiven Begegnungen in Stuttgart und gegen Bissingen, wurde der Kräfteverschleiß offensichtlich. „Schon beim Abschlusstraining haben einige Spieler mehr mit dem Auge als mit den Beinen gearbeitet, um ja keine Verletzung zu riskieren. Durch diesen Sieg und die Strapazen der vergangenen Wochen haben sie es sich verdient, zwei Tage freizubekommen“, berichtete Marcel Yahyaijan. Dies wurde von den Jungs dann auch dankend angenommen, sie saßen noch lange im VIP-Bereich zusammen, um am nächsten Tag in einer größeren Gruppe erst gemeinsam zum Eishockey und dann zum Spiel der U21 gegen Offenburg zu gehen. Ein weiterer Beleg für den großen Zusammenhalt bei den Nullachtern.

Weitere Videos, Storys und Infos zur Oberliga Baden-Württemberg finden Sie hier: