Volleyball, 2. Bundesliga: TV Rottenburg – TSV Mimmenhausen (Samstag, 19 Uhr, Volksbank-Arena). – Das hat die ehrwürdige BZ-Arena in dieser Saison noch nicht erlebt: Gleich zweimal an einem Wochenende schallte aus ausgelassenen Spieler- und euphorischen Fankehlen nach dem Schlusspfiff ein „Humpta, Humpta, Täterä“ durch die Halle.

„Das hat uns sehr gefreut, dass wir beide Spiele gewonnen haben“, ist Christian Pampel nach dem Gewinn von fünf Punkten in drei Tagen „nicht unzufrieden“. Es gibt Menschen in der BZ-Arena, die behaupten sogar, der Trainer des TSV Mimmenhausen habe während der Ballwechsel am Freitag und Sonntag auch mal gelächelt.

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Stimmt, und das ist quasi höchste Auszeichnung für seine Volleyballer. Nachdem sie einen Spielzug nach den Vorgaben ihres Trainers, also perfekt, umgesetzt hatten, einen weiteren Punkt auf dem am Ende gut gefüllten Habenkonto des TSV verbuchen konnten.

Namentlich Kapitän Jalowietzki zauberte diese während eines Spiels selten gesehene Regung ins Gesicht seines Coaches. Der machte gegen Schwaig „sein bestes Spiel in dieser Saison“. Einen aus dem erfolgreichen Team herausheben, bedeutet ja auch gleichzeitig, die anderen zurücksetzen.

Pampel tut das nicht. Joshua Rauber, gegen Schwaig zum „Spieler des Spiels“ gewählt, habe seine Sache gut gemacht, lobt er. Übrigens, so Pampel, auch Philipp Hornung hätte für seine sauberen Zuspiele in beiden Partien einen MVP-Titel verdient gehabt. Aber sie alle, auch Libero Tim Frings, der MVP des Youngstars-Spiel, haben dem Druck, liefern zu müssen, standgehalten.

Trainer baut nicht auf Glück

Obwohl nicht alles rund gelaufen ist. Immer wieder alte Kritikpunkte offenbart wurden. „Den ersten Satz gegen Schwaig geben wir aus der Hand, führen 21:17. Den dürfen wir nicht verlieren“, ärgert sich Pampel auch noch Tage danach, trotz des „guten Ergebnisses“.

Eine Kehrtwende sind die fünf Punkte noch nicht. Das weiß Christian Pampel nur zu gut. Der TSV Mimmenhausen steht immer noch auf Rang zwölf, auf den ersten Nichtabstiegsplatz hat sich der Abstand aber verringert. Um zwei Punkte nur, weil „die Konkurrenz nicht zu Gunsten des TSV Mimmenhausen“ gespielt habe. Pampel nimmt`s gelassen. Der Mimmenhausener Trainer baut auf dem Weg zum Klassenerhalt nicht auf Glück.

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Auch wenn Fortuna nicht aufseiten der Volleyballer vom See war, sie also immer noch, auch am kommenden Wochenende, „der Underdog sind“, einschüchtern lassen sie sich nach diesem Befreiungsschlag nicht. Schon gar nicht von einem Vizemeister, der nicht auf jener spielerischen Höhe der vergangenen Saison ist. Zwei Gesichter zeigt das Team von Trainer Jan Scheuermann bisher. Es schlägt Kriftel 3:1, holt je einen Punkt in Eltmann und in Bühl – und geht gegen Grafing und Ludwigsburg leer aus. Pampel sagt, er wisse nicht, woran das liegt.

Aber gut möglich, dass er seine Erkenntnisse, wo die Hebel für ein gutes Mimmenhausener Resultat anzusetzen sind, eher für sich behält, statt sie in alle Welt hinauszuposaunen. Jedenfalls hat er schon Ideen, wie dem württembergischen Gegner beizukommen wäre. Die bestünden aus „verschiedenen Faktoren“, bleibt er geheimnisvoll.

Nur eines ist für ihn vollkommen offensichtlich: „Das 3:1 im Hinspiel ist Schnee vom vergangenen Jahr!“ Rottenburg habe damals den TSV Mimmenhausen unterschätzt, der in den Partien vor jenem Derby in der BZ-Arena „voll in die Grütze gelangt hatte“. Das werde Rottenburg nicht mehr passieren, schwört er seine Mannschaft auf einen harten Fight ein. Einen TSV Mimmenhausen, der nach fünf Punkten in drei Tagen mit viel Selbstbewusstsein in das Spiel gehen wird.