Als Rainer Burgenmeister Mitte der 90er-Jahre Einsätze in der 2. Bundesliga hatte, da nannte man seine Position Linienrichter: „Aber damals ohne Funk und Piepser!“. Als Schiedsrichter war er seit 1982 unterwegs, startete 1989 seinen Weg in den überbezirklichen Ligen: Landesliga 1989, Verbandsliga 1990, Oberliga 1993, Verbandsliga 1996 bis 2010, Assistent in der Regionalliga.
Stolz macht ihn bis heute die „Ehrenrunde“ in seinem letzten Ligajahr mit dem Abschiedsspiel beim SV Linx und dem Südbadischen Pokalfinale. Dabei war der für den FC Uhldingen aktive Unparteiische ein „Spätberufener“, der mit 20 Jahren die Schiedsrichter-Prüfung ablegte. Bereut hat er die Entscheidung nie: „Du hast Freunde und Kumpels gewonnen in dieser Zeit und du hast viel an Persönlichkeit dazugelernt, das man genauso gut privat oder beruflich brauchen kann.“
Der 61-Jährige hat sich früh weitere Standbeine bei den Schiedsrichtern geschaffen, war von 1991 bis 1996 Obmann der Gruppe Markdorf. Seit 1995 übt er das Amt als Beisitzer in der Spruchkammer aus und begann auch als Beobachter auf Bezirksebene. Nach seinem Ausstieg als Schiri kam 2011 dann der Einstieg zum Beobachter auf Verbandsebene.
Diesen „Job“ hat er immer noch inne und muss feststellen, dass sich manches geändert hat: „Früher haben wir nicht so oft mit den Spielern auf dem Platz diskutiert.“ Diskutiert habe man höchstens nach dem Spiel. Folgerichtig hätte er keine Lust mehr, nochmals im bunten Dress auf den Platz zurückzukehren. Ein paar Jahre noch als Beobachter, das sieht seine Planung vor, und dann so langsam auf passiv gehen: „Vielleicht die Jungen weiterhin ein bisschen unterstützen mit meinen Erfahrungen.“
Dem Nachwuchs hat der Kaufmann und Versandleiter aber jetzt schon wichtige Ratschläge parat: „Wenn einer mal eine nicht so gute Beobachtung bekommt, dann soll er nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Das haben wir alle früher selbst mitgemacht. Dann muss man sich eben im nächsten Spiel besonders anstrengen und weiter geht‘s.“