Südkurier

Geht ohne Geld nichts mehr im regionalen Amateurfußball? Wir haben uns umgehört, mit Vereinen, Spielern und Szene-Kennern gesprochen, und zeichnen ein Stimmungsbild rund ums Geld im Fußball in der Region.

Wieviel wird wirklich im Amateurfußball bezahlt? Der Auftakt zur Serie über den Geldfluss im regionalen Fußball

Über Geld spricht man nicht. Von wegen. Gerüchte, wonach sogar in den unteren Spielklassen große Beträge regelmäßig die Besitzer wechseln, gibt es seit Jahren. Was aber ist wahr, was nicht? Zum Auftakt haben wir allen Vereinen, die im vergangenen Jahr der Fußball-Bezirksliga Bodensee angehörten, einen Fragebogen geschickt. Darin baten wir um Auskunft, ob und wie viele Spieler vom Verein Geld erhalten. Auch wollten wir wissen, wie der jeweilige Club die Lage bewertet und wie er die Entwicklung beobachtet. Die Ergebnisse der Befragung waren teilweise erstaunlich.

Gibt es wirklich bis zu 2000 Euro pro Monat für einzelne Spieler in der Fußball-Bezirksliga? Ein Szene-Kenner sagt: „Ja, das ist nicht nur Gerede“

Was wird im Amateurfußball gezahlt? Darüber sprechen will kaum einer – und wenn, dann nur anonym. Wir haben uns mit einem Fußballer unterhalten, der bis vor vier Jahren selbst noch aktiv war, und somit die Ligen kennt, und heute im Trainerstab eines Vereines ist. Im Interview spricht er darüber, ab welcher Liga Vereine Spieler mit monatlichen Geldsummen locken, was das für das Ehrenamtliche Engagement bedeutet, und ob es die berühmten Schwarzgeldkoffer voller Geldbündel im Physioraum tatsächlich gibt.

Unwissenheit schützt nicht vor Strafe: Das musste der damalige Vorsitzende des FC Radolfzell feststellen, als eines Tages die Zollfahndung bei ihm klingelte

Oliver Preiser vor einigen der Ordner, die mit Formularen und Briefen zu den Untersuchungen beim FC Radolfzell gefüllt wurden.
Oliver Preiser vor einigen der Ordner, die mit Formularen und Briefen zu den Untersuchungen beim FC Radolfzell gefüllt wurden. | Bild: Jürgen Rößler

Auch beim Geldfluss im Amateurfußball gibt es einige steuerrechtliche Fallstricke. Das mussten bereits mehrere Clubs erfahren. Oliver Preiser und seine Vorstandskollegen des FC Radolfzell kostete diese Erkenntnis 18.000 Euro – und beinahe auch eine Vorstrafe.

Viel Geld in einen Amateurverein stecken? Warum nicht, denken die Macher des TSV Singen – und ernten dafür Kritik

Vier Macher des TSV Singen: (von links) Abdullah Öztürk (zuständig für Spielerverträge und Sponsoring), Sigi Özcan (Team-Manager), Erdal ...
Vier Macher des TSV Singen: (von links) Abdullah Öztürk (zuständig für Spielerverträge und Sponsoring), Sigi Özcan (Team-Manager), Erdal Ergük (2. Vorsitzender) und Mustafa Ates (1. Vorsitzender). | Bild: Waibel, Markus

Wird irgendwo zwischen Bodensee, Hegau und Linzgau über Geld im Amateurfußball diskutiert, wird meist der Türkische SV Singen genannt. Von den Anhängern innig geliebt, von Gegnern oft kritisiert – so gehen die Macher des Fußballvereins im Hegau mit den Vorwürfen um.

Wann fließt eigentlich Geld bei einem Spielerwechsel? Die wichtigsten Antworten rund um das Thema Bezahlung bei den Amateurkickern

Paragraphen – auch beim Fußball wichtig, vor allem dann, wenn es um die Bezahlung der Kicker geht.
Paragraphen – auch beim Fußball wichtig, vor allem dann, wenn es um die Bezahlung der Kicker geht. | Bild: Imago

Wann muss offiziell etwas gezahlt werden, wenn ein Spieler den Verein wechselt? Und gibt es für die Amateur-Fußballer eigentlich den Mindestlohn? Zu Finanzen, Verträgen und Transfers im regionalen Fußball gibt es viele Fragen. Wir haben die Antworten.

Gerüchte über den Geldfluss im Amateurfußball gibt es viele – doch was ist dran? Der Bezirksvorsitzende Konrad Matheis spricht im Interview Klartext

Gerhard Geckle ist Steuerreferent des Badischen Sportbundes und Vorsitzender der Kommission Steuern und Abgaben beim Deutschen Fußball-Bund.
Gerhard Geckle ist Steuerreferent des Badischen Sportbundes und Vorsitzender der Kommission Steuern und Abgaben beim Deutschen Fußball-Bund. | Bild: Jürgen Rößler

Wie viel Geld fließt im Amateurfußball? Der Vorsitzende des Fußballbezirks Bodensee, Konrad Matheis, spricht über die Summen, die angeblich bezahlt werden. Er berichtet unter anderem, dass Vereinsvertreter durch die Lande fahren, dabei Spieler abwerben und Bargeld aus der Tasche ziehen, und welche Entwicklungen ihm Sorgen bereiten.

Steuerfallen, Haftungsfragen und vieles mehr – auf diese Tipps sollten Vereine achten

Für Vereinsfunktionäre gibt es vieles zu beachten. Professor Gerhard Geckle aus Freiburg ist Experte für Steuerrecht. Was müssen Vereine als Arbeitgeber beachten, welche Steuerfallen drohen, und wann haften Funktionäre mit Privatvermögen? Seine wichtigsten Ratschläge für Vereine gibt es hier im Überblick.

Darum ist die HSG Konstanz nicht neidisch auf den Amateur-Fußball

Andre Melchert, Sportlicher Leiter beim Handball-Zweitligisten HSG Konstanz.
Andre Melchert, Sportlicher Leiter beim Handball-Zweitligisten HSG Konstanz. | Bild: Michael Elser

„So ist das Leben halt. Wenn du einen hast, der zahlt, findet sich auch immer einer, der es nimmt.“ Das sagt Andre Melchert, der Sportliche Leiter des Handball-Zweitligisten HSG Konstanz, im Interview. Außerdem verrät er, wie hoch der Etat des Handballvereins ist und was seine Spieler verdienen.