Bauzäune stehen seit schon seit Monaten um die Sparkassen-Filiale in der Singener Hohenhewenstraße. Und das wird noch eine ganze Zeit lang so bleiben. Der SÜDKURIER hatte im November 2024 vom Spatenstich für das neue Beratungszentrum in der Singener Nordstadt berichtet, damals wurde eine Bauzeit von neun bis zehn Monaten genannt. Diesen Zeitplan kann die Sparkasse Hegau-Bodensee allerdings nicht mehr einhalten. Stattdessen werden sich die Bauarbeiten noch hinziehen – und zwar monatelang.
Wie Julian Schelle aus dem Vorstandstab der Sparkasse gegenüber dem SÜDKURIER schildert, rechnet die Bank mit einer Fertigstellung im zweiten Quartal 2026. „Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass die Arbeiten für unsere Flagship-Filiale in der Hohenhewenstraße im Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen sein werden“, so Schelle.
Es sei Anspruch der Sparkasse, die Filiale möglichst zeitnah wieder für Kunden zu öffnen. „Auch wenn es zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Eröffnungstermin gibt, sind wir zuversichtlich, dass die Eröffnung noch im zweiten Quartal 2026 möglich sein wird“, so Schelle weiter. Bis dahin würden Kunden vor Ort in einem Selbstbedienungs-Container versorgt. Beratungsgespräche fänden in dieser Zeit in der Hauptstelle in der Erzbergerstraße statt.

Notwendige Zeit bewusst genommen?
Was die Verzögerungen verursacht, dazu macht Sparkassen-Sprecher Julian Schelle keine genauen Angaben. Er verweist aber auf Nachfrage darauf, dass die Sparkasse mit ihrer Strategie 2030 und den dabei umgesetzten Filialumbauten etwas verwirklichen wolle, das Kunden langfristig begeistere. „Dies bedarf einer gewissen Sorgfalt in Planung und Umsetzung. Die hierfür notwendige Zeit haben wir uns auch ganz bewusst genommen“, so Schelle weiter.
Darum baut die Sparkasse um
Die Sparkasse will sich für die Zukunft besser aufstellen. Teil dieser Zukunftsstrategie ist, dass viele kleine Filialen zu Automatenstationen werden sollen. Im Gegenzug sollen einige große Filialen zu Beratungsstützpunkten ausgebaut werden. Das zog insbesondere im Raum Radolfzell Kritik nach sich: Die Höri-Filialen sollen nicht mehr mit Personal betrieben werden, dafür ist in Radolfzell ein Neubau geplant. Auch die Filialen in Steißlingen und Volkertshausen sollen laut den Plänen, die im Frühjahr 2023 öffentlich wurden, durch Automatenstationen ersetzt werden.
Laut Julian Schelle diene die sogenannte Flagship-Filiale in der Hohenhewenstraße nach Fertigstellung als Vorbild für den Umbau weiterer Filialen. Konkret in Planung seien ein Neu- sowie ein Umbau in Radolfzell und Stockach. „Im Zielbild 2030 planen wir mit sechs modernen mitarbeiterbesetzten Flagship-Filialen, sowie einer zuverlässigen Versorgung unserer Kunden mit Bargeld und SB-Services über gut erreichbare SB-Filialen“, so Schelle.
Umbau soll 2,5 Millionen Euro kosten
In der Singener Nordstadt entsteht im Laufe des nächsten Jahres der Beraterstützpunkt, den auch Kunden umliegender Gemeinden ansteuern können und sollen. Auf rund 500 Quadratmetern ist eine neue Filiale mit komplett überarbeitetem Raumkonzept und neuer Arbeitsstruktur geplant. Der Umbau der Filiale, die seit 2000 in der Hohenhewenstraße steht, soll etwa 2,5 Millionen Euro kosten.
Durch die Umstrukturierung soll Beratung an einem Ort gebündelt werden. „Das Kundenverhalten hat sich verändert. Vieles wird online erledigt, meistens kommen Kunden nur noch für komplexere Themen in eine Filiale. Wenn also am Tag nur eine Handvoll Kunden in eine der kleineren Filialen kommen, ist das auch für unsere Mitarbeiter nicht optimal“, erklärte Filialdirektor Stefan Goldberg beim Spatenstich im November.