
Leichtathletik: - Fast wäre seine Taktik aufgegangen, aber eben leider nur fast. „Ich lass es mal langsam angehen und dann sehen wir weiter“, verriet Luca Völkle (Murg) kurz vor dem Start seine Idee, wie er Omar Tareq besiegen wollte. Das schaffen bekanntlich nur wenige Läufer. Der in Laufenburg lebende Iraker spult seine Rennen in der Regel präzise abm wie ein Schweizer Uhrwerk ab.
Tatsächlich geschafft hatte das Florian Röser, Völkles Laufpartner vom TV Konstanz, vor Jahresfrist – zudem mit Streckenrekord (18:21,7). Doch Röser musste vor vier Tagen in London wegen muskulärer Probleme einen 10.000-Meter-Lauf abbrechen, verzichtete auf die Titelverteidigung am 15. Trompeterlauf. Völkle ließ sich den Start indessen nicht nehmen, reiste pünktlich per Zug an: „Ist ja fast ein Heimspiel für mich.“

Angefeuert von Familie und vielen Kumpels versuchte Völkle dann alles, um Tareq zu stellen. Doch der zwei Jahre ältere Routinier ließ sich nicht beirren, eilte vom Start weg seinem zweiten Sieg nach 2017 entgegen. Neun Sekunden schneller als bei Rang zwei im Vorjahr sprintete der 25-Jährige nach 18:48 Minuten unter den Münstertürmen ins Ziel. 13,5 Sekunden später war Völkle da: „Noch eine Runde mehr, dann hätte ich ihn vermutlich gehabt“, grinste der Elektrotechnik-Ingenieur und freute sich, dass er in 19:02 seine Zeit von 2018 gut 30 Sekunden unterboten hatte.
Jedenfalls drehte der Murger in den letzten drei der sechs 1000-Meter-Runden auf, war stets deutlich schneller als Omar Tareq. Allerdings lag der Iraker nach drei Runden schon gut 20 Sekunden vorn. Am Ende zuviel für Luca Völkle, dem auf der finalen Schleife nur ein Wimpernschlag fehlte und er hätte den letzten Kilometer sogar unter drei Minuten geschafft.

Bei für Juli super-idealem Laufwetter boten die vielen Zuschauer vor allem am Münsterplatz ein Spektakel, das auch Martin Walther (LC Schaffhausen) zu Höchstleistungen trieb: „Der Weg hat sich gelohnt“, freute sich der schweizerische M40-Läufer über seine persönliche Bestzeit von 20:54 Minuten bei seinem dritten Start: „Ich komme gern. Die Strecke ist absolut top.“

Die mit Sicherheit weiteste Anreise hatte Tanya Tan aus Erskinville, einem Stadtteil von Sydney. Mit Lebensgefährte Simon Herrmann aus Brennet und Kumpel Simon Daly nutzte die Australierin den gemeinsamen Hochrhein-Urlaub zum Trompeterlauf-Start. Die 29-Jährige hatte den Bogen raus, lief nach 25:26 Minuten ins Ziel, nur 16 Sekunden hinter der bärenstarken Siegerin Luzia Sestito (Untersiggenthal/CH), kürzlich W50-Siegerin am Schluchsee. Dritte wurde Melina Bendel (LG Hohenfels) aus Trasadingen/CH in 26:01.

Waren es im Hauptlauf über 6190 Meter lediglich 90 Frauen und Männer, drängelten sich beim Fitnesslauf (4190 Meter) 366 Laufende durch die Altstadt. Bei den Frauen gab es einen Albbrucker Doppelsieg für die LG Hohenfels, Marlen Fuhrmann (16:20) gewann vor Marianne Lechthaler (16:33). Platz drei ging an Anja Kern (17:23) aus Aarau/CH.
Schnellster Mann im Fitnesslauf war Elmar Lechthaler (14:26) aus Albbruck vor Lokalmatador Volker Teubler (14:52), der sich im Ziel ein frisches Trikot überstreifte, um unmittelbar danach im Hauptrennen in 23:29 Minuten auf Rang 13 zu laufen. Rang drei in 15:03 Minuten erlief sich Dennis Wiesner aus Lörrach.

Mit drei Runden und 3192 Metern begnügte sich der Nachwuchs beim Trompeterlauf. Die Siege sicherten sich Soraya Böhler (SG Rheinfelden) und Bastian Widmer, der in 10:38,3 Minuten Tagesbestzeit lief, in U14.

Jolanda Böhler (SG Rheinfelden) und Alessandro Lange (Bad Säckingen) gewann die U16. Schnellste in U18 waren Ellen Diez (Laufenburg-Binzgen) und Fabian Kaskel (Bad Säckingen).

In U20 setzten sich Juliane-Alessia Merkel (Schopfheim) und Roman Koval von der Weihermattenschule Bad Säckingen durch.