In der Verbandsliga mischen die A-Junioren der SG FC Wehr/Bergalingen den südbadischen Elite-Nachwuchs auf. Nach dem 3:1-Sieg beim Tabellenführer SC Pfullendorf haben wir uns mit Alexander Rebis unterhalten. Er trainiert das Team seit Sommer 2022 mit Markus Meier vom FC Bergalingen.
Alex, was ist da los bei der SG FC Wehr/Bergalingen. Platz fünf als Neuling, zwei Punkte hinter der Tabellenspitze. Studiert ihr schon die Oberliga-Landkarte?
Das wär‘s noch. Nein, wir genießen den Moment und haben Spaß, die etablierten Vereine zu ärgern und zu kitzeln. Das ist uns schon ein paar Mal gelungen. 19 Punkte am vorletzten Vorrunden-Spieltag können sich sehen lassen.
Mal im Ernst. Das ist doch nicht normal, dass ihr im Bezirk die Aushängeschilder FV Lörrach-Brombach und SV Weil nicht nur besiegt, sondern in der Tabelle deutlich distanziert habt. Dann gewinnt ihr sogar in Pfullendorf und Radolfzell.
Wir hätten mit etwas Glück in Pfullendorf noch deutlicher gewonnen. Aber wir vergessen auch nicht, dass wir zwei Mal richtig auf die Kappe gekriegt haben. Neun Gegentore in Bahlingen, die gegen uns einen Sahnetag erwischt haben, und sieben bei SFE Freiburg. Aber die Jungs haben immer eine tolle Reaktion gezeigt. Das fand ich super. Sie wissen, dass sie diese Saison auf diesem Niveau einfach mitnehmen sollen.
Habt ihr vor der Saison in der Region einen starken Kader zusammengesucht?
Gar nicht. Natürlich haben wir Spieler angefragt. Da wir den Aufstieg aber erst via Relegation gegen den SC Lahr geschafft haben, war halt lang offen, in welcher Liga wir kicken und so hatten die meisten Spieler ihren Clubs schon zugesagt. Anis Jashari kam von Kickers Basel zurück.
Wo kommen die Spieler her?
Sie kommen alle aus der näheren Umgebung, rund zehn Kilometer Radius um Wehr und Bergalingen. Marco Hanser aus Görwihl hat den weitesten Weg.
Also kennt man sich?
Ja, der Stamm spielt schon lange Zeit zusammen. Ich habe den Jahrgang 2005 vor zehn Jahren als F-Junioren übernommen. Von damals ist immerhin Saner Öz noch dabei. Die anderen Spieler kamen nach und nach dazu.
Meister wollt ihr nicht werden, obwohl das bei Alex Rebis schon Tradition hat?
In der Tat habe ich mit dem Kader seit der D-Jugend fast jedes Jahr einen Titel gewonnen. Nun sind wir in der letzten Saison und wollen die Verbandsliga genießen. Für mich ist es auf jeden Fall das Sahnehäubchen. Nach dem Aufstieg dachte ich, dass mehr nicht drin ist – umso schöner ist jetzt der Erfolg.
Wir geht‘s ab Sommer 2024 weiter?
Die Jungs sind im letzten Jahr als Junioren. Nun stehen mit Trainer Urs Keser die ersten Gespräche an, dass viele zum Bezirksliga-Kader aufrücken. Ich finde es super, dass ich jetzt – mit 28 – mit diesen Jungs, die ich jahrelang trainiert habe, in einem Team zu spielen. Kian Andree und Marco Hanser sind der Anfang. Etliche werden folgen.
Und was bleibt für den FC Bergalingen?
Ich denke, dass der eine oder andere dort weiterspielt. Mit Markus Meier habe ich zwei Spielzeiten lang hervorragend zusammengearbeitet. Er macht einen Riesenjob hier und unterstützt mich – vor allem, wenn ich geschäftlich eingespannt bin – perfekt.
Fragen: Matthias Scheibengruber
