Fußball-Landesliga: – Zum Interview hatte Andrej Kapetanovic nach der Partie überhaupt keinen Nerv. Der Stürmer des VfB Waldshut war untröstlich, war er doch in den 90 Minuten zuvor Held und Pechvogel in einer Person.
Im Hochrhein-Derby gegen den FSV Rheinfelden hatte er zwei Treffer erzielt, war sicher einer der auffälligsten und besten Spieler seiner Mannschaft und scheiterte in der 89. Minute mit einem Handelfmeter am Rheinfelder Torwart Marco Buonacosa.
So blieb es bis zum Schlusspfiff beim 2:2. Der VfB Waldshut wartet damit nach fünf Spieltagen weiter auf den ersten Sieg.
VfB-Trainer Danijel Kovacevic, der die Partie nach seiner Gelb-Roten Karte beim Derby in Laufenburg hinter der Bande miterleben musste, hatte in der Stadionzeitung die Maxime vorgegeben, dieses Mal effektiver zu sein und er hatte die richtige Einstellung gefordert.

Das Ergebnis: Die Einstellung hat gestimmt, die Effektivität war noch nicht da. „Das Glück will einfach nicht auf unsere Seite“, schüttelte er den Kopf.

Selbst Kovacevics Gegenüber Musa Musliu musste zugeben: „Wenn es dumm läuft, verlieren wir dieses Spiel.“ Der Rheinfelder Trainer ärgerte sich vor allem darüber, dass seine Mannschaft nicht nach der frühen Führung noch ein zweites oder drittes Tor nachgelegt hatte. „Jeremy Stangl trifft den Außenpfosten, und Almin Mislimovic macht den Ball nicht rein.“
Fußball-Landesliga in Zahlen
Der Reihe nach: Keine zwei Minuten waren in der Schmittenau gespielt, als der FSV Rheinfelden schon durch Mislimovic in Führung gegangen war. Da waren die Gastgeber gedanklich wohl noch in der Kabine. „Die Zuordnung hat bei uns überhaupt nicht gestimmt“, musste Danijel Kovacevic zugeben.
Nach knapp einer Viertelstunde glich der VfB Waldshut durch das erste Tor von Andrej Kapetanovic aus.
Fortan lief es bei den Gastgebern besser, so dass sie sich auch gute Chancen erspielten.
Noch vor der Pause scheiterte Bora Kalyon knapp mit einem Kopfball, und Erdan Kizilay brachte den Ball auf Pass von Kapetanovic frei vor dem Tor nicht unter Kontrolle.
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gastgeber den besseren Start. So vollendete Kapetanovic mit seinem zweiten Streich an diesem Tag auf Pass von Nikita Maul zum 2:1. „Danach hatten wir ein klares Chancenplus“, so Kovacevic.
Besser machte es auf der anderen Seite Anton Weis, der einen Freistoß aus 20 Metern und halblinker Position um die Mauer herum zum 2:2 ins Netz beförderte. „Das kann Anton einfach meisterhaft“, lobte ihn sein Trainer. Danach war der VfB Waldshut dem Siegtor näher.
Turbulent die Schlussphase: Zunächst scheitert Kapetanovic mit seinem Strafstoß am gegnerischen Keeper (89.), dann sieht FSV-Kapitän Jeremy Stangl wegen eines groben Foulspiels Rot.
Schließlich landet ein abgefälschter Freistoß von Erdal Kizilay nur am Pfosten des Rheinfelder Tors.