Fußball: – Video-Assistenten, Torlinien-Technik und kalibrierte Abseitslinien prägen seit geraumer Zeit den Profifußball. Nostalgiker fürchten längst ein Abgleiten der Elite – weg von der Basis. Nun deutet sich an, dass die Schiedsrichter eines schönen – und nicht mehr allzu fernen – Tages auch im regionalen Amateurfußball auf technische Unterstützung zurückgreifen können.

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Im Rahmen eines Trainergesprächs deutete Ralf Brombacher, Obmann der Schiedsrichter im Südbadischen Fußballverband (SBFV) an, dass sich Revolutionäres in Sachen technischer Unterstützung für die Unparteiischen tut. Als Antwort auf die Frage von Trainer Erkan Kanli (FC Tiengen 08), ob es möglich wäre, Spiele in der Bezirksliga mit Gespannen zu besetzen, erklärte Brombacher der sichtlich überraschten Runde: „Gespanne sind für die Schiris personell und die Vereine finanziell nicht machbar, aber es laufen Tests bei der halbautomatischen Abseitserkennung, die durchaus Erfolg versprechend sind.“

Technische Hilfe: Trainer Erkan Kanli (links) vom FC Tiengen 08 würde sich wünschen, könnten Spiele der Bezirksliga von Gespannen ...
Technische Hilfe: Trainer Erkan Kanli (links) vom FC Tiengen 08 würde sich wünschen, könnten Spiele der Bezirksliga von Gespannen geleitet werden. Schiri-Obmann Ralf Brombacher siegt dafür wenig Chancen, berichtet aber von technischen Neuerungen bei der Abseitserkennung, die noch in der Testphase sind. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Im Gespräch mit dem SÜDKURIER ging der Obmann aus Kandern ins Detail: „Es ist zwar nicht absehbar, wann so eine Neuerung auf Bezirksebene kommt. Jahrzehnte werden aber nicht ins Land ziehen.“ Es soll sich um ein „einfaches und vor allem kostengünstiges System“ handeln: „Es läuft wohl auf einen Chip im Ball und so genannten Trackern bei den Spielern hinaus.“

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Die daraus ermittelten GPS-Positionen könnten den Unparteiischen, die aktuell auf Bezirksebene bei den Entscheidungen ohne Assistenten ganz auf sich allein gestellt sind, dann durchaus Rückschlüsse auf eine Abseitsstellung zulassen, glaubt Brombacher. Wichtig sei aber, dass solche Neuerungen, wenn sie denn eingeführt werden, einer kompletten Liga zur Verfügung stehen: „Es widerspricht ja dem fairen Wettbewerb, wenn die Technik nicht bei jedem Verein vorhanden ist.“