Fußball: – Eine fast in Vergessenheit geratene „Tradition“ wollen Schiedsrichter und Trainer der Bezirksliga und Kreisliga A beleben. Künftig sollen sich die Gruppen vor Saisonstart – eingeteilt in die drei Staffeln – wieder zum Dialog treffen. Sogar die Neuauflage des bis Mitte der 90er Jahre ausgetragenen Fußballspiels – wahrscheinlich mit drei Halbzeiten – ist angedacht: „Machen wir gern, aber ihr werdet keine Chance haben“, setzte SBFV-Schiedsrichterobmann Ralf Brombacher (Kandern) den launigen Schlusspunkt unter den Auftakt im Sportheim des FC Tiengen 08. Ein Dialogtreffen mit Trainern und Schiedsrichtern aus dem Westen des Bezirks soll es am Montag, 23. Januar, 19 Uhr, beim FV Lörrach-Brombach geben.
In lockerer Atmosphäre trafen sich 17 Trainer und vier Unparteiische. Gewohnt locker führte Ralf Brombacher, der den erkrankten Hochrhein-Obmann Ramon Leisinger (Olten) vertrat, gemeinsam mit Oberliga-Schiedsrichter und Nachwuchsförderer Mathias Heilig (Erzingen) durch den Abend. In seiner Begrüßung stellte er die aktuelle Situation bei den Unparteiischen vor und bat um Wertschätzung durch die Vereine: „Ein Ansprechpartner für unsere Schiris und eine ansprechende Kabine wären schon viel wert.“

Die Runde nutzte die Gelegenheit, einzelne Entscheidungen zu besprechen und zu diskutieren. Vorherrschendes Thema war jedoch das „Miteinander und Gegeneinander“ der Trainer und Schiedsrichter. Deutlich wurde, dass es im gegenseitigen Respekt und Umgang durchaus Luft nach oben gebe.

Wichtig sei dabei, dass die Emotionen dem Fußball erhalten bleiben: „Wir wollen auf keinen Fall eine Friedhofsatmosphäre schaffen. Aber es gibt eben auch gewisse Grenzen“; so Brombacher.
Schiedsrichter-Situation im Bezirk
Anerkannt wurde von der Trainergilde, dass es die Unparteiischen – egal welchen Alters und mit welcher Erfahrung – in den Ligen des Bezirks allein auf dem Platz schwer hätten. Entsprechend schlug Erkan Kanli vom FC Tiengen 08 vor, in der Bezirksliga zumindest punktuell Assistenten einzusetzen.
Eine Idee, die Brombacher zwar gefiel, aber kaum umsetzbar sei: „Für Gespanne fehlt es am Personal, für die Vereine wird es teurer und sie müssten zu allen Spielen eingesetzt werden, um den Wettbewerb nicht zu verzerren.“
Abseits bald technisch erkannt
Entlastung könne es bringen, wenn in absehbarer Zeit die „Abseitsentscheidung halb automatisch“ erfolge, berichtete Brombacher von viel versprechenden Tests mit entsprechender Technik, die schon in wenigen Jahren auch auf Bezirksebene eingesetzt werden könne.

Als Fazit des offenen Gesprächs war der Beschluss, dass sich Ende Juli mehr oder minder verpflichtend zwei Personen pro Vereine mit einer Schiri-Abordnung zu treffen. Hier sollen – neben dem allgemeinen Austausch – den Trainern grundsätzlich anstehende Regeländerungen vorgestellt werden.
Das seit Jahren eher wenig genutzte Angebot einer „Regelkunde“ im Verein, erneuerte Brombacher angesichts der oft augenscheinlich klaren Defizite bei der Regel-Kenntnis von Fußballern, eindringlich: „Gebt uns einen Termin, holt eure Spieler zusammen und wir werden einen Lehrwart schicken. Wir Schiedsrichter sind immer für euch da.“