Fußball: – Die Gerüchte schossen zuletzt durchaus ins Kraut, doch Projektleiter Lucas Kern vom FC Kandern ließ sich nicht beirren: „Tatsächlich ist nicht alles optimal gelaufen. Aber nun können wir weiter arbeiten und hoffen, dass wir im Februar auf dem neuen Kunstrasen im Helmut-Seiter-Stadion die Rückrunden-Vorbereitung starten können.“
Kern steht beim Traditionsverein aus dem Kandertal als Vorsitzender mit dem Schwerpunkt Sport in der Verantwortung. Dank seiner beruflichen Expertise als Bauingenieur lag es nahe, ihn mit der Abwicklung des Großprojektes zu betrauen. Schwanger gingen die Verantwortlichen beim FC Kandern schon seit Jahren mit dem Gedanken, die Sportplatz-Situation zu verbessern. Doch stets fanden sich Gründe, die Maßnahmen zu verschieben.
Konkret wurde der Gedanken das Sportfeld in der Au umzubauen vor fast zwei Jahren: „Damals war klar, dass aus dem ursprünglichen Gedanken, den naheliegenden Hartplatz umzubauen, nichts wird. Die Stadt hat kein Geld und die Black Forest Academy, die wir gern ins Boot geholt hätten, wollte sich nicht mehr beteiligen“, blickt Luca Kern zurück: „Dass wir das in Eigenregie machen, war keine Lösung, denn der Unterhalt von zwei Plätzen hätte uns überfordert.“

Also entschloss sich der A-Kreisligist, selbst Fakten zu schaffen und zwar auf dem Areal des Naturrasens. Der war übers Jahr angesichts der Vielzahl an Mannschaften entsprechend strapaziert, zudem fehlte eine Beleuchtung. Vorab wurde schon viel Erdreich bewegt, denn künftig wird der FC Kandern auf höherem Niveau spielen – zumindest was die Spielfläche betrifft: „Wir haben zum Schutz vor Hochwasser den gesamten Platz um 70 Zentimeter höher gelegt. Es wurden rund 5000 Kubikmeter Material verbaut.“

Der FC Kandern wird nun die seit einiger Zeit brach liegende Baustelle beleben: „Es wird ringsum gepflastert, dazu gibt es eine neue Drainage und dann auch neues LED-Flutlicht, das unsere Stromkosten erheblich senken wird“, umfasst Luca Kern die Gewerke, in denen sich die Mitglieder des Vereins im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv einbringen können: „Außerdem produzieren wir bald eigenen Strom, denn wir installieren eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach unserer Tribüne.“
Verein lässt Veranstaltungen aufleben
Doch nicht nur Handwerker sind beim FC Kandern in diesen Tagen gefragt, denn die Kassen sind auch bei diesem Verein klamm: „Wir haben unter der Regie von Lukas Bregler einen Parzellenverkauf gestartet, hoffen auf Zuwachs bei der Bandenwerbung und waren schon bei Anlässen in der Stadt vor Ort, um Spenden für das Projekt zu sammeln“, so Kern: „Wir werden auch als Verein einige Veranstaltungen wieder aufleben lassen.“
Von den Kosten, die auf rund 650.000 Euro veranschlagt sind, entfallen knapp 200.000 Euro auf den Verein, der neben Eigenleistungen von 43. 500 Euro rund , 100. 000 Euro durch Spenden und weitere 50. 000 Euro durch Firmen aufbringen will. Für Kredite hat die Stadt Bürgschaften von knapp 500.000 Euro zugesagt: „Ein Kredit, wird aber schon im nächsten Jahr abgelöst, wenn der Zuschuss des Badischen Sportbunds fließt“, so Luca Kern: „Investiert.
Heimrechttausch der Aktiven
Bis der Ball auf dem neuen Teppich rollt, nehmen die jugendlichen und erwachsenen Fußballer das Angebot der Nachbarvereine wahr, um dort zu trainieren: „Die Aktiven sind in Malsburg untergekommen und haben für die Spiele das Heimrecht getauscht“, erklärt Kern: „Unsere komplette Jugend spielt im JFV Kandertal und nutzt derzeit die Möglichkeiten bei den JFV-Vereinen in Wittlingen, Malsburg und Wollbach.“