Fußball-Landesliga: – Da rieb sich mancher Kenner des regionalen Fußballs verwundert die Augen. Der FSV Rheinfelden eroberte durch einen 1:0-Sieg gegen den SV Au-Wittnau die Tabellenspitze.

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Das Ziel sollte vor der Saison der Verbleib in der Liga sein. Wen wundert‘s, entgingen die Rheinfelder doch in den vergangenen Jahren mehrmals nach wahren Zitteraktionen in letzter Minute dem Abstieg. Davon redet nach fünf Spielen in der neuen Saison niemand mehr.

Auch die Trennung von der alten Heimat auf der Richterwiese scheint den FSV Rheinfelden nicht zu schmerzen. Im Europastadion als Zwischenstation vor dem Umzug in gut zwei Wochen ins neue Domizil des Vereins einen Steinwurf entfernt spielt die Mannschaft der beiden Trainer Werner Gottschling und Peter Johann stark auf.

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Dass es derzeit im Team rund läuft, scheinen auch die Fans zu würdigen. Waren es auf der Richterwiese gerade mal 50 oder im besten Fall auch 100 Fans, die ihrer Mannschaft in den vergangene Jahren die Daumen drückten, sorgten am Mittwochabend über 250 Zuschauer für Stimmung. Das waren mehr als erwartet. Selbst die Männer am Grill mussten schon vor der Pause melden, dass die Bratwürste ausverkauft waren.

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Der Rheinfelder Mannschaft war dies sicher egal. Das Team von Werner Gottschling erwischte den besseren Start. Schon nach vier Minuten setzte Massimo De Franco von der rechten Seite seinen Stürmerkollegen Fabian Venturiero in Szene, der das Tor des Tages erzielte.

Zu hoch gezielt: Fabian Venturiero verfehlt mit einem Kopfball das Tor deutlich.
Zu hoch gezielt: Fabian Venturiero verfehlt mit einem Kopfball das Tor deutlich. | Bild: Welte, Gerd

In der 28. Minute hätte Venturiero sogar noch das 2:0 erzielen können, doch setzte er seinen Kopfball aus sieben Metern knapp übers Tor. „Das hätte ein Doppelpack sein können“, sagte Gottschling nach der Partie.

Auch Kapitän Julian Jäger ließ vor dem Wechsel noch eine gute Chance aus, als er den Ball nur wenige Meter vor dem Tor nicht richtig traf. Auf der Gegenseite scheiterten Philipp Kaiser und Marius Andris nur knapp.

In der zweiten Hälfte hatten die Gäste mehr Ballbesitz, konnten dies aber nicht ausnutzen. Die Abwehr der Gastgeber hielt auch stand, als die Gäste in der letzten Viertelstunde immer offensiver wurden. In einer Szene warf sich Jäger in letzter Sekunde in einen Schuss von Andris. Der FSV Rheinfelden andererseits blieb mit Kontern jederzeit gefährlich und rettete den knappen Sieg über die Zeit.

Am Ball: Der Rheinfelder Fatih Cakir (rechts) verteidigt den Ball gegen Sebastian Rapp vom SV Au-Wittnau.
Am Ball: Der Rheinfelder Fatih Cakir (rechts) verteidigt den Ball gegen Sebastian Rapp vom SV Au-Wittnau. | Bild: Welte, Gerd

„Wir haben im Kader Alternativen“, freute sich FSV-Trainer Gottschling. Das habe die Mannschaft heute bewiesen, nachdem so viele Umstellungen nötig waren. Neben Jason Cerimi, der am Sonntag in der Partie beim FC Wittlingen Rot gesehen hatte, war auch Jeremy Stangl wegen seiner Zerrung aus der Partie am Sonntag noch nicht einsatzfähig. „Vielleicht klappt es am Samstag gegen den SC Wyhl“, hofft der Trainer.

Außerdem verletzte sich im Spiel gegen den SV Au-Wittnau Verteidiger Asip Smailji und wurde wegen einer Zerrung schon nach 20 Minuten ausgewechselt. In der Pause verabschiedete sich Massimo de Franco, der zur Arbeit musste.

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Und dann das Torwartproblem, das der FSV Rheinfelden während dieser Woche mittels einer Hau-Ruck-Aktion löste. Für seine unsportliche Boxanlage und der damit verbundenen Roten Karte in der Partie beim FC Wittlingen am Sonntag hatte der Verein kurzerhand seinen Ersatztorwart Denis Quintero suspendiert und im Gegenzug Oguz Ozan verpflichtet, der noch am Sonntag im Tor des FC Bad Krozingen gestanden hatte.

Interview mit Oguz Ozan Video: Welte, Gerd

Ozan hütete schon im Top-Spiel am Mittwoch den Kasten des FSV Rheinfelden und hielt diesen sauber. Es wird spannend bleiben, wer nach der Rückkehr des bisherigen Stammkeepers Dany Quintero aus dem Urlaub die Nummer Eins im Tor des FSV Rheinfelden sein wird.

„Wir haben in vier von fünf Spielen zu Null gespielt“, freute sich Gottschling über eine „starke Defensive“. Außerdem lobte er den Kampfgeist seiner Mannschaft. „Jeder springt für den anderen in die Presche“, so Gottschling, der seine Jungs drei Mal in der Woche zum Training ruft.

FSV Rheinfelden: Ozan – Smailji (19. Cakir), Jäger, Gashi, Salli – Guglielmelli, Korkmaz, Metaj, Mislimovic – De Franco (46. Al Bayati/75. D‘Agostino), Venturiero (67. Cascio).