Daniel Pietzke, Trainer der Spvgg. Wutöschingen, will es schon gar nicht mehr hören. Nach dem 2:3 gegen den FC Grießen blieb wieder einmal die Erkenntnis: Gut gespielt, aber am Ende verloren. Seine Elf hatte über die gesamte Spielzeit mehr Ballbesitz. „Fußballerisch waren wir besser, davon können wir uns aber nix kaufen“, haderte Pietzke.

Spvgg. fabriziert zu viele Fehler

Er sprach es deutlich an, woran es gelegen hatte: „Woche für Woche ist es das Gleiche, wir machen zu viele individuelle Fehler.“ Fußballerisch und kämpferisch sei die Leistung seiner Jungs in Ordnung gewesen.

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Pietzke: „Vorne spielen wir es nicht clever genug zu Ende. Wir gehen nicht in die Box. Wir müssen den Gegner auch mal zu Fehlern zwingen.“ Symptomatisch: Die drei Gegentore resultierten aus solchen Fehlern. Das war tatsächlich entscheidend.

Ein Foul mit Folgen

Beim 0:1 gab‘s einen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Die Gäste schalteten schnell um. Melvin Landwehr (12.) bediente schließlich Tobias Maier, der nur noch den Fuß hinhalten musste. Beim 1:2 trat Maier (65.) zum Freistoß an. Der Ball flog vor die Füße von Patrick Klotz. „Schon das Foul hätte nicht passieren dürfen“, erklärte Pietzke.

Klotz trifft zum 1:2 Video: Michael Neubert

Das 1:3 entsprang aus einem Einwurf für die Wutöschinger. Wieder eroberten sich die Gäste die Kugel. Frederik Gisinger (84.) überlistete Spvgg.-Torhüter Niko Bischoff aus spitzem Winkel. Der Ball schlug im langen Eck ein. Das war die Entscheidung. Obwohl es Matthias Mietz mit einem Strafstoß noch einmal spannend machte.

Gisinger schießt das 1:3 Video: Michael Neubert

Dabei sah anfangs der zweiten Hälfte so aus, als würde die Spvgg. das Blatt wenden können. Mietz (49.) stand bei einem Dercho-Freistoß richtig – 1:1. Die Wutöschinger machten das Spiel. Sie wirkten allerdings oft etwas fahrig und fabrizierten in die Spitze zu viele Fehlpässe. Daraus entsprangen die gefährlichen Konter der Grießener.

Maier klärt gegen Gisinger Video: Michael Neubert

Nach dem 2:3 hatten die Platzherren noch genügend Zeit für den Ausgleich. Produktives kam in der Schlussphase jedoch nicht mehr zu Stande. Dafür stand die Gästeabwehr zu dicht gestaffelt. Der FC Grießen riskierte nichts mehr und ging auf Nummer sicher.

Jörg Ritter ist fast sprachlos

Grießens Trainer Jörg Ritter entschuldigte sich nach dem Schlusspfiff fast für den Sieg: „Ich bin ein bisschen sprachlos. Es war ein komisches Spiel. Wir sind eigentlich gar nicht richtig reingekommen.“ Kurze Pässe, einfache Ballstafetten hatte er gefordert. Ritter: „Das hat auf dem tiefen Boden nicht so richtig funktioniert.“

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Was seine Elf auszeichnete, war das blitzsaubere Umschaltspiel. Nach Balleroberung ging es immer schnell nach vorne. Und die Grießener waren gnadenlos effektiv. Aus wenigen Möglichkeiten holten sie fast das Maximum heraus.

Gute Bilanz nach acht Spielen

Ritter hatte schon bessere Auftritte seiner Crew gesehen. Aber am Ende freute er sich: „Die Jungs machen das super. Sie wollen es spielerisch lösen. Sie haben das Potenzial.“ Schließlich rechnete Ritter vor: „Es war der vierte Sieg in Folge. Wann hat es das in Grießen zuletzt gegeben?“

13 Punkte nach acht Spielen und Platz fünf. Das sieht doch deutlich besser aus als in der vergangenen Runde, als das Abstiegsgespenst über dem FC Grießen schwebte.

Spvgg. Wutöschingen – FC Grießen 2:3 (0:1). – Tore: 0:1 (12.) T. Maier, 1:1 (49.) Mietz, 1:2 (65.) Klotz, 1:3 (84.) Gisinger, 2:3 (87./HE) Mietz. – SR: Necmettin Özdemir (Waldshut-Tiengen). – Z.: 140.