Fußball-Landesliga: Als Marvin Stöhr in der 82. Minute zur 2:0-Führung für den SV Weil traf, glaubte kaum noch jemand im Laufenburger Waldstadion, dass die zweite Heimniederlage der Saison für den SV 08 Laufenburg noch abzuwenden sei, auch wenn die Gastgeber bis dahin die spielbestimmende Mannschaft auf dem Platz war. Denn was den Platzherren bis zu diesem Zeitpunkt kaum gelang: Zwingende Torchancen herauszuspielen.
Feldüberlegenheit, aber keine Tore
Trotz eines Abseitstores in der 59. Minute und einer sehr guten Chance in der 47. Minute war es mit der spielerischen Überlegenheit der Laufenburger am Strafraum des SV Weil meist vorbei. Zum einen, weil die Gäste hinten sehr gut und kompakt standen, zum anderen aber auch, weil Ungenauigkeit und Hektik in der Offensive des SV 08 Laufenburg dazu führten, dass viele gut gemeinte Bälle nicht ankamen oder im Eins-gegen-Eins verloren gingen. „Der letzte Ball hat immer gefehlt“, stimmte Raffaele Cella, Co-Trainer des SV 08 Laufenburg, zu.
Überraschende Führung der Gäste
Ganz wild wurde es nach dem Führungstreffer des SV Weil. Bis dahin hatten die Gäste in der zweiten Halbzeit nur eine Chance zu verzeichnen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von der rechten Seite schlief die Laufenburger Abwehr, was Nemanja Radulovic zum 1:0 nutzte. Ein Schock, denn bis dahin war vom SV Weil in den zweiten 45 Minuten offensiv wenig zu sehen.
Fußball-Landesliga in Zahlen
Der SV 08 Laufenburg versuchte es nach dem Rückstand mit der Brechstange und setzte zum Sturmlauf auf das Weiler Tor an. Kapital konnten die Gastgeber daraus aber nicht schlagen, zu gut stand die Defensive des SV Weil, so dass spätestens am Strafraum die Angriffswellen der Null-Achter endeten. Erst als es schon zu spät schien und der Zwei-Tore-Rückstand die Niederlage zu besiegeln schien, platzte der Knoten.
Späte Tore zum Ausgleich
Die beiden eingewechselten Benedikt Illmann und Jonas Gläsemann brachten neuen Schwung in die Offensive der Laufenburger. In einem schönen und endlich mal geradlinigen Spielzug erzielte Gläsemann auf Vorlage von Illmann den hochverdienten Anschlusstreffer in der 87. Minute. Und nur drei Minuten später gelang Sandro Knab der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich, als ihm Moritz Hackenberger einen hohen Ball in den Fünfmeterraum vor die Füße köpfte. Die Heimniederlage war abgewendet.
Eigentlich hätte der SV 08 Laufenburg bereits in der ersten Spielhälfte mit einer Führung in die Kabine gehen können. Vor allem in den ersten zehn Minuten war der Druck auf das Tor des SV Weil enorm und Bujar Halili verpasste in der vierten Minute nur knapp die 1:0-Führung. Danach verflachte das Spiel und Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware.
Zufrieden mit Punkteteilung
„Angesichts des Rückstandes bis kurz vor Schluss können wir mit dem Punkt sehr zufrieden sein. Die Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen und an sich geglaubt, das Spiel noch drehen zu können. Darauf können wir aufbauen“, freute sich Raffaele Cella. Allerdings wollte er auch nicht verhehlen, dass der Mannschaft im Moment ein wenig die nötige Lockerheit und Spielfreude fehlt. „Es wäre einfach wichtig, dass wir wieder ein richtiges Erfolgserlebnis haben und unsere Leistung ohne Wenn und Aber auf den Platz bringen“, so Cella nach dem Spiel.