Fußball-Landesliga: „Die Stimmung ist im Großen und Ganzen gut“, sagt Raffaele Cella, Co- und Torwarttrainer des SV 08 Laufenburg, vor dem zweiten Hochrhein-Derby in Folge, diesmal zu Hause gegen den SV Weil am Tag vor Allerheiligen. Und das, obwohl der Frust nach dem 3:3-Unentschieden beim Aufsteiger TuS Binzen zunächst groß war. „Wir haben in Binzen eine super erste Halbzeit gespielt, sind früh in Führung gegangen und waren mit einem weiteren Treffer kurz vor der Pause voll im Soll“, blickt der Cella auf den vergangenen Spieltag zurück. „Mit einem Fehler in der Abwehr, der zum Elfmeter und Anschlusstreffer führte, haben wir den TuS Binzen in der zweiten Halbzeit wieder ins Spiel gebracht und sind hektisch geworden“, analysiert er im Rückblick die gefühlten zwei verlorenen Punkte.
Null-Achter im Soll
Über die gesamte Saison gesehen sieht Raffaele Cella die Mannschaft des SV 08 Laufenburg absolut im Soll: „Es war klar, dass es nicht immer so glatt laufen würde wie im letzten Jahr. Dafür ist die Liga gerade in dieser Saison einfach zu stark. Wir sind vorne dabei, haben Kontakt zur Tabellenspitze und schauen jetzt von Spiel zu Spiel“, gibt sich Cella gelassen, der gemeinsam mit Co-Trainer Oliver Neff den im Urlaub weilenden Trainer Michael Hagmann im Spiel gegen den SV Weil vertreten wird.
Fußball-Landesliga im Überblick
Optimismus vor dem Spiel gegen den SV Weil
Am Anspruch, in jedem Spiel möglichst als Sieger vom Platz zu gehen, ändert das aber nichts. „Wir haben den Kader und das Leistungsvermögen, um jede Mannschaft zu schlagen“, ist er sich sicher. Deshalb blickt Raffaele Cella auch mit einem guten Gefühl auf das anstehende Heimspiel gegen den SV Weil. „Das ist ein sehr schwerer Gegner mit individuell sehr guten Spielern. Aber wenn wir unser Spiel durchziehen und unsere Heimstärke ausspielen können, bin ich mir sicher, dass wir erfolgreich sein werden“, so Cella. An einen ähnlich deutlichen 4:1-Heimsieg wie in der vergangenen Saison glaubt Cella allerdings nicht: „Das dürfte eher schwierig werden“.

Taktisch gilt es, aus einer stabilen Defensive heraus zu agieren. „Wir müssen schauen, dass wir vorne schon besser verteidigen, um möglichst wenig zuzulassen. Es darf nicht sein, dass wir immer vier Tore schießen müssen, um ein Spiel zu gewinnen“, lautet die Zielsetzung für die Partie am Donnerstag. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Sandro Knab. Der offensive Mittelfeldspieler, mit zehn Treffern bisher erfolgreichster Torschütze des SV 08 Laufenburg, laborierte zuletzt an einer Sprunggelenksverletzung und musste in Binzen pausieren. Für das wichtige Spiel gegen den SV Weil hofft er aber wieder fit zu sein.

Hochrheinderby auch für den FC Tiengen 08
Ob die Spielabsage des FSV RW Stegen am vergangenen Wochenende für den FC Tiengen 08 mit Blick auf den kommenden Spieltag ein Vorteil wegen der Spielpause ist, oder eher ein Nachteil, weil der Spielrhythmus durcheinander gerät, konnte Erkan Kanli, Trainer des FC Tiengen 08, nicht einschätzen. „Auf jeden Fall waren wir vor dem Spiel gegen Stegen sehr gut drauf und hätten gerne gespielt“, so Kanli. „Wir haben im Moment wirklich ein tolles Mannschaftsklima mit einem gesunden internen Konkurrenzkampf, der die Spieler zu herausragenden Trainingsleistungen motiviert“, so Kanli.
Spezielle Vorbereitung
Auf den Spielausfall hatte das Trainerteam mit einem angepassten Trainingsprogramm reagiert. „Wir haben am vergangenen Freitag richtig Gas gegeben, dann zwei Tage frei gemacht und am Montag noch eine Trainingseinheit angesetzt“, hofft Kanli, das richtige Rezept für das Spiel beim FSV Rheinfelden um 20 Uhr an Allerheiligen gefunden zu haben. Dabei hat Kanli versucht, die Mannschaft richtig auf die bevorstehende Aufgabe einzustellen.
Denn die Bilanz gegen den Derbygegner aus dem Landkreis Lörrach ist eher bescheiden. Zwei deutliche Niederlagen stehen aus der vergangenen Saison zu Buche. Das soll sich nach Möglichkeit nicht wiederholen. „Mit der Spielweise des FSV Rheinfelden hatten wir in der Vergangenheit durchaus unsere Probleme. Aber die Mannschaften haben sich weiterentwickelt und wir haben heute ein anderes Selbstverständnis und Selbstvertrauen. Insofern sehe ich beide Mannschaften auf Augenhöhe“, so seine Einschätzung, und weiter: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken und müssen es diesmal schaffen, unser Spiel durchzuziehen und auf Sieg zu spielen. In der Vergangenheit haben wir uns zu sehr untergeordnet“.

Erfolgsserie ausbauen
Während der FC Tiengen 08 seit sechs Spieltagen ungeschlagen ist und sich so stark wie noch nie präsentiert, ist die Bilanz des FSV Rheinfelden bisher eher durchwachsen. Auf Siege und gute Spiele folgen überraschende und teilweise deutliche Niederlagen. Ein Phänomen, mit dem die Mannschaft von Trainer Anton Weis bereits in der vergangenen Saison zu kämpfen hatte. „Der FSV ist eine erfahrene Mannschaft, wenn man sie spielen lässt, wird es schwer“, so Kanli.
Etwas Sorgen bereiten Erkan Kanli noch die krankheitsbedingten Ausfälle in seiner Mannschaft. „Yannik Stauch, Berkay Adakli und Urs Isle werden wohl wegen Infekten ausfallen. Auch hinter Nori Dylan Bächle steht aufgrund seiner Knöchelverletzung noch ein Fragezeichen“, so Kanli. Er sei aber froh, auf einen breiten Kader zurückgreifen zu können, um diese Ausfälle bestmöglich zu kompensieren.