Fußball-Landesliga: – Seit mehr als eineinhalb Jahren zählt Nico Szyszka zum Kader des FSV Rheinfelden. Doch sein Einstand in der Landesliga ließ auf sich warten – woran natürlich die Pandemie und die Saisonabbrüche ihren Anteil hatten. Nun endlich debütierte Szyszka in der Liga und viel Anlaufzeit benötigte der Fußballer im Auswärtsspiel beim FV Herbolzheim nicht.
Im Gegenteil, es waren vielversprechende 45 Minuten der agilen Offensivkraft, allen voran weil er zweimal den perfekten Laufweg wählte und seinen Gegenspielern enteilte. Erst entschied er sich goldrichtig für einen Lupfer über den herauseilenden Herbolzheimer Schlussmann Pascal Metzger (32.), verfehlte aber das Gehäuse. Später scheiterte er im Alleingang, als Metzger gerade noch die Hand an den Ball bekam, diesem die Geschwindigkeit nahm und somit Verteidiger Christian Kranich kurz vor der Linie retten konnte (41.).
Viel fehlte nicht und Szyszka hätte einen traumhaften Einstand gefeiert. Am Ende fehlte auch den Rheinfeldern nicht viel zum ersten Saisonsieg, doch wie schon beim Auftakt gegen den VfR Hausen blieb es bei einem torlosen Remis. Hatte der FSV Rheinfelden vor einer Woche den Platz mit einem Gefühl der Zufriedenheit verlassen, begleitete ihn diesmal allerdings der Hader vom Feld. „Du musst die drei Punkte mitnehmen“, konstatierte FSV-Coach Werner Gottschling angesichts des Chancenplus seiner Mannschaft.
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Ob Szyzska, Almin Mislimovic, Arben Gashi oder Jeremy Stangl, der einen sehenswerten Schlenzer aus der Drehung aus 25 Metern auf die Latte des Torwinkels setzte (45.): Über das gesamte Spiel erarbeiteten sich die Gäste hochkarätige Möglichkeiten. Dass in zwei Partien noch kein Torerfolg gelang, „das ist die Baustelle“, befand Gottschling, „nach vorne waren wir zu verspielt“, bemängelte der FSV-Trainer und forderte, die Nebenleute noch besser einzusetzen.
Dem Ärger über die eigene Null stand die Freude über das zweite Spiel in Folge ohne Gegentor gegenüber. „Es war verdient, dass bei uns hinten die Null steht“, so Gottschling. Das war auch einem stabilen Zentrum zu verdanken: In der Abwehr setzte der FSV Rheinfelden erneut auf das Duo Jäger/Stangl, im Mittelfeld rückte Arben Gashi für Urlauber Jason Cerimi an die Seite von Serkan Korkmaz.
Das Quartett fügte sich in den harmonischen Gesamtauftritt der Gäste, die sehr konzentriert agierten und auch in brenzligen Situationen – von denen der FV Herbolzheim durchaus mehrere kreierte – nicht in Hektik verfielen. Zudem „benehmen sie sich anständig“, lobte Gottschling seine Spieler.
Ihre dominanteste Phase hatten die Rheinfelder in der Viertelstunde nach der Pause, schlugen aber kein Kapital aus mehreren Umschaltmöglichkeiten, die sie sich dank ihres aufmerksamen Auftritts bei Herbolzheimer Ballverlusten erarbeiteten. Am Ende, wusste Gottschling, war es ein torloses Remis, „bei dem du noch ein Tor kassieren kannst“. Denn die Einwechslung von Top-Torjäger Josef Tohmaz (75.) belebte die Herbolzheimer Offensive, so dass die Gäste in den Schlussminuten doch noch heikle Momente überstehen mussten.
Nico Szyszka stand da längst nicht mehr auf dem Feld. „Es reichte nur für 45 Minuten“, erklärte Gottschling die Auswechslung zur Pause, noch fehlen dem Ligadebütanten die Trainingseinheiten und damit auch die Substanz für längere Einsätze. Und dennoch gelang ihm ein hoffnungsvoller Einstand.
FSV Rheinfelden: Dany Quintero – Metaj, Stangl, Jäger, Smailji (88. Haligür) – Al Bayati (75. Cakir), Gashi, Korkmaz, Guglielmelli; Szyszka (46. Paciulli) – Mislimovic.