Es ist nicht so, dass der FSV Rheinfelden seinen Erfolg derzeit einfach geschenkt bekommen würde. Auch der Spitzenreiter der Landesliga hat mit Widrigkeiten zu kämpfen, das fußballerische Personal ist teils verletzt, angeschlagen oder, wie es in diesen Tagen kaum vermeidbar ist, von Corona betroffen. Doch aufhalten können derlei Widrigkeiten die Rheinfelder bisher nicht, mit dem 4:1-Sieg beim SC Wyhl distanzierten sie den bisherigen Tabellenvierten auf 15 Punkte.
Die Vorzeichen waren nicht die besten gewesen für das beste Auswärtsteam der Liga, das sich wiederum bei der stärksten Offensive zu beweisen hatte. Dies just ohne Jeremy Stangl. Der robuste Allrounder, der nach Arben Gashis langfristigem Ausfall in der Abwehrzentrale neben Julian Jäger für Stabilität sorgen soll, hatte sich in den Vorwochen trotz Blessuren durchgekämpft, nun aber passen müssen.
So musste Trainer Musa Musliu doch Fabian Venturiero nach gerade erst auskurierter Corona-Erkrankung in die Startelf beordern. Weil auch noch Außenverteidiger Arianit Metaj (Zerrung) kurzfristig ausfiel, reiste Reservetrainer Sascha Rueb mit nach Wyhl, „um wenigstens einen Verteidiger auf der Bank zu haben“, sagte Musliu.
Fußball-Landesliga in Zahlen
Der FSV-Coach resümierte diesen Widrigkeiten zum Trotz „ein gutes Spiel“. Dabei sei es kein leichtes Unterfangen gewesen, dass die Gastgeber defensiv eine Fünferkette aufboten, „sie standen teilweise ziemlich tief. Wyhl war auf Konter fokussiert und konterte extrem schnell“, so Musliu. Der Rheinfelder Trainer konnte die statistische Überlegenheit in Form von „mehr Ballbesitz und mehr Ballstafetten“ für den FSV reklamieren, zur Pause aber stand es 1:1.
„Wir sind gut reingekommen“, so Musliu über zwei gute Chancen seiner Mannschaft, ehe ein Wyhler Klärungsversuch in einem Konter und dem Führungstreffer durch Dawid Bonk mündete (10.). Der Ausgleich gelang den Gästen dank Alessandro Mastrangelo, der den zweiten Rheinfelder Nachschuss nach einem Freistoß im Netz unterbrachte (30.).
Bis zur Pause sah Musliu noch drei hochkarätige Konterchancen der Wyhler (darunter ein Pfostentreffer). In der Pause justierten die Gäste erfolgreich nach, die Absicherung gegen die Kaiserstühler Konter funktionierte fortan, „wir haben nichts mehr zugelassen“, konstatierte ein zufriedener Trainer.
Serkan Korkmaz, der einen Freistoß direkt zum 2:1 verwandelte (58.), und Almin Mislimovic per Doppelschlag (70./71.) führten den FSV zum 20. Punktgewinn im 20. Saisonspiel.
