Fußball-Landesliga: – Die Gemütslage von Maximilian Häring, Offensivkraft des FC Tiengen 08, ist derzeit etwas zwiegespalten. Einerseits freut er sich, dass seine Mannschaft in den letzten fünf Spielen äußerst erfolgreich war und sich mit elf gewonnenen Punkten deutlich von den Abstiegsrängen entfernt hat und nun sogar an das Mittelfeld der Tabelle anklopft. Andererseits hat er mit einer schweren Schulterverletzung zu kämpfen, auch wenn es ihm den Umständen entsprechend gut geht.

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Verletzt durch Foul beim Stadtderby

Im Stadtderby beim VfB Waldshut wurde er, kaum eingewechselt, böse gefoult – „ein klares taktisches Foul“, wie er sagt – mit fatalen Folgen für ihn. Eine Schultereckgelenksprengung fünften Grades und ein Schlüsselbeinbruch jeweils rechts lautete die niederschmetternde Diagnose für den 19-jährigen Abiturienten, der eigentlich noch für die A-Jugend spielberechtigt wäre. „Ja, das war schon ein großer Schock. Zuerst dachte ich, dass die Schulter nur ausgekugelt ist“, erzählt er. Doch die Untersuchungen im Krankenhaus brachten schnell die Erkenntnis, dass die Verletzung deutlich gravierender ist. Vor einer Woche ist Maximilian Häring operiert worden. „Es ist alles gut verlaufen und alles sollte wieder gut werden“, berichtet der Abiturient. Doch Geduld ist gefragt. „Vor Beginn der nächsten Saison ist an eine Rückkehr auf den Fußballplatz nicht zu denken“, sagt Maximilian Häring. Dabei ist er sich sicher, dass er sein Comeback in der Landesliga geben wird. „Die Mannschaft ist super drauf und ich denke, dass wir noch ein paar Punkte holen werden. Wenn alles optimal läuft, können wir vielleicht sogar die 40-Punkte-Marke knacken“, traut er seinen Teamkollegen einiges zu. Diese wird er, wie schon beim letzten Heimspiel gegen den FSV RW Stegen, vom Spielfeldrand aus unterstützen.

Interview mit Maximilian Häring (FC Tiengen 08) nach seiner Verletzung Video: Ralf A. Schäuble

Verschiebung der Abiturprüfung

Dass Maximilian Häring fußballerisch außer Gefecht gesetzt ist, ist nur ein Problem. Das andere ist, dass er kurz vor dem Abitur steht. Im praktischen Teil steht Sport auf dem Prüfungsplan. „Den theoretischen, schriftlichen Teil werde ich mit Unterstützung machen können, da ich bis auf Weiteres nicht schreiben kann. Die praktische Prüfung in Sport muss ich dann im nächsten Jahr nachholen“, so der Schüler des Gymnasiums Wutöschingen.

Schnell: Der 19-jährige Maximilian Häring gehört zu den sprintstärksten Offensivkräften des FC Tiengen 08.
Schnell: Der 19-jährige Maximilian Häring gehört zu den sprintstärksten Offensivkräften des FC Tiengen 08. | Bild: Ralf A. Schäuble

Ausbildung bei Grasshoppers Zürich

Maximilian Häring hat seine Wurzeln in Geißlingen, wo er auch wohnt und im Bambini-Alter von fünf Jahren mit dem Fußballspielen begann. Bereits in der D-Jugend ging er zum FC Tiengen 08. Für die perfekte fußballerische Ausbildung wechselte er dann zusammen mit seinem Teamkollegen Nori Dylan Bächle im Alter von 13 Jahren zum Schweizer Spitzenklub Grasshoppers Zürich. Über den Umweg FC Schaffhausen – ein Jahr A-Jugend – kehrte er vor dieser Saison zum FC Tiengen 08 zurück. „Das war die perfekte Entscheidung, wir sind eine tolle Mannschaft, die super harmoniert und auch vom Alter her optimal zusammenpasst“, freut er sich über die aktuelle Konstellation. Dieser traut er noch einiges zu. „Ich denke, wir haben das Potenzial uns noch deutlich weiterzuentwickeln und nächstes Jahr im Mittelfeld der Landesliga mitzuspielen“, ist er sich sicher. Und wer weiß, wenn die Mannschaft so zusammen bleibt, ist in Zukunft noch einiges mehr möglich.

Weggefährten: Mit Nori Dylan Bächle (links) spielte Maximilian Häring bereits in der D-Jugend des FC Tiengen 08 und wechselte mit ihm ...
Weggefährten: Mit Nori Dylan Bächle (links) spielte Maximilian Häring bereits in der D-Jugend des FC Tiengen 08 und wechselte mit ihm ins Nachwuchsprogramm der Grasshoppers Zürich, wo beide bis zur B-Jugend aktiv waren. | Bild: Ralf A. Schäuble

Optimistisch für das Spiel im Kaiserstuhl

Für das Spiel am Wochenende beim SC Wyhl rechnet er sich gute Chancen auf mindestens einen Punkt aus, auch wenn der SC Wyhl eine sehr gute Heimbilanz hat. „Wir haben im Moment viel Selbstvertrauen und können ziemlich befreit aufspielen, das ist sicher ein wichtiger Pluspunkt für uns“, so die Einschätzung von Maximilian Häring. Er selbst wird die Begegnung diesmal aus der Ferne beobachten. Denn trotz seiner Verletzung muss er für das Abitur lernen und erste Reha-Einheiten für sein Comeback stehen auch schon auf dem Programm.

Fußball-Landesliga im Überblick

Stürmische Zeiten: Danijel Kovacevic (Zweiter von links), Trainer des VfB Waldshut, steht mit seiner Mannschaft im Heimspiel gegen den ...
Stürmische Zeiten: Danijel Kovacevic (Zweiter von links), Trainer des VfB Waldshut, steht mit seiner Mannschaft im Heimspiel gegen den FC Waldkirch vor einer Mammutaufgabe. | Bild: Ralf A. Schäuble

Mammutaufgabe für den VfB Waldshut

Der VfB Waldshut steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Am kommenden Samstag trifft er mit dem Tabellenzweiten FC Waldkirch auf eine der stärksten Mannschaften der Liga, die mit der Empfehlung der besten Abwehr und dem erfolgreichsten Angriff der Liga in die Schmittenau kommt.

Es nicht auszuschießen, dass es für die Waldshuter ein erneutes Tor-Debakel gibt. Nach sieben Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz ist die Lage des Teams äußerst prekär. Ein Sieg gegen eine solch starke Mannschaft wäre nichts weniger als ein Wunder, das es aber vermutlich auch braucht um in der Landesliga zu bleiben.

Die mentale und körperliche Verfassung der Spieler werden die entscheidend Faktoren sein, ob es das Team von Danijel Kovacevic nochmals schafft eine Trendwende herbeizuführen. Aber trotz der widrigen Umstände ist der Kampfgeist des VfB Waldshut ungebrochen. Die Mannschaft ist entschlossen, alles zu geben, um den drohenden Abstieg zu verhindern. „Der Gegner ist klarer Favorit. Aber wir werden alles geben, dass die Defensive hält und wir ein positives Resultat erkämpfen können“, hofft Trainer Danijel Kovacevic auf eine Überraschung durch sein Team.

Ansage: Der Trainer des SV 08 Laufenburg, Michael Hagmann (Mitte), fordert von seiner Mannschaft im Heimspiel gegen den FV Herbolzheim ...
Ansage: Der Trainer des SV 08 Laufenburg, Michael Hagmann (Mitte), fordert von seiner Mannschaft im Heimspiel gegen den FV Herbolzheim höchste Intensität, um an der Tabellenspitze zu bleiben. | Bild: Ralf A. Schäuble

Der SV 08 Laufenburg will Heimspiel gewinnen

Das bevorstehende Heimspiel des SV 08 Laufenburg gegen den FV Herbolzheim verspricht, durchaus spannend zu werden. Der Tabellenführer muss gewinnen um die gute Ausgangslage für die Meisterschaft nicht zu gefährden. Allerdings dürfte das nicht so einfach werden.

Der FV Herbolzheim kämpft weiterhin gegen den Abstieg und hat am vergangenen Wochenende gegen den SC Wyhl überraschend gewonnen. Dieser Sieg könnte den Gästen auch im Laufenburger Waldstation zusätzlichen Auftrieb geben. Der FV Herbolzheim sollte deshalb, trotz seiner Tabellenposition auf keinen Fall unterschätzt werden.

Es ist zu erwarten, dass der Abstiegskandidat mit einer defensiven Taktik antreten wird. Gerade gegen tief stehende Teams tat sich der SV 08 Laufenburg stets schwer. Die volle Konzentration und eine strategisch kluge Herangehensweise werden erforderlich sein, um die Tabellenspitze zu behaupten und einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft zu machen. Schafften es die Laufenburger ihre Spielstärke auf den Platz zu bringen, sollte ein Sieg aber gelingen. Dieser wäre wichtig, um die Chancen auf die Meisterschaft nicht zu gefährden, nachdem am vergangenen Wochenende durch das Unentschieden beim SV Weil der Vorsprung auf den Tabellenzweiten, FC Waldkirch auf drei Punkte geschmolzen ist. Es wird interessant zu sehen sein, wie der SV 08 Laufenburg auf den Druck reagiert.

„Wir gehen in jedes Spiel mit der gleichen Intensität, da wir jeden Gegner maximal ernst nehmen und respektieren. Einzig die taktische Ausrichtung variiert natürlich. Herbolzheim hat in den letzten drei Spielen neun Punkte geholt. Wir erwarten also eine Mannschaft die bereit ist alles zu geben um den Abstand zu den Abstiegsplätzen weiter zu vergrößern“ so die Einschätzung von Trainer Michael Hagmann. Fehlen im Kader wird Tim Oeschger, der sich im Spiel beim SV Weil am Knie verletzt hat.