Fußball: – Völlig ohne Druck fährt die SG FC Wehr/Brennet am Himmelfahrtstag nach Efringen-Kirchen, wo um 16 Uhr das Finale um den Rothaus-Bezirkspokal angepfiffen wird. „Favorit ist eindeutig der VfR Bad Bellingen“, fühlt sich Trainer Urs Keser in der Außenseiterrolle äußerst wohl: „Klar ist aber auch. Wenn du im Endspiel stehst, willst du es natürlich gewinnen.“
Gemessen an der aktuellen Tabelle stehen die Zeichen zunächst einmal deutlich auf Sieg für den Tabellenführer des Bezirksliga. Der VfR Bad Bellingen will in den letzten vier Spielen seinen Drei-Punkte-Vorsprung halten und wünscht sich im Jubiläumsjahr nichts mehr als das „Double“.

Zwei Mal das Zünglein an der Waage
Ein realistischer Plan, den die SG FC Wehr/Brennet sogar zwei Mal durchkreuzen kann. Einerseits am Donnerstag im Pokalfinale und dann noch einmal am letzten Spieltag. Der VfR Bad Bellingen gastiert am 2. Juni ausgerechnet in Wehr, kann dort sein Meisterstück machen – oder alles verspielen. Bleibt bis dahin der Vorsprung auf Verfolger TuS Binzen – der tritt final in Jestetten an – bei den aktuellen drei Punkten, gibt es ein spannendes Fernduell um den Titel und die SG FC Wehr/Brennet ist das Zünglein an der Waage.
Rothaus-Bezirkspokal 2023/24
Nun aber steht erst einmal der „Pott“ im Fokus. Im Kader von Urs Keser tummelt sich alles, was Beine hat. Mit 20 Spielern wird er anreisen: „Jeder will dabei sein. Wir nehmen auch die A-Junioren mit, die bei uns eingesetzt worden sind. Ein Pokal-Endspiel erlebt ein Fußballer nicht jedes Jahr. Das muss man einfach auch genießen.“ Für Keser selbst ist es ebenfalls eine Premiere: „Als Spieler unter Kurt Schwald war ich mal im Halbfinale des Verbandspokals. Aber ein Endspiel hatte ich noch nie.“

Platz vier in der Rückrunden-Tabelle
Dass die Chancen des nominellen Außenseiters eine realistische Basis haben, lässt den Blick von der Gesamt-Tabelle auf die Rückrunde schweifen. Hier firmiert das Team von Urs Keser nämlich nicht auf Platz elf, sondern auf Rang vier: „Abgesehen vom Spiel in Murg lief unsere Rückrunde sehr gut“, verweist Keser auf sechs Siege und 19 Punkte. Zudem weist seine Elf mit 69 Toren die viertbeste Offensive der Liga auf.

Dem Gegner werde mit dem nötigen Respekt begegnet: „Wir wissen, über welche Qualität sie verfügen. Aber wir haben nicht zuletzt im Halbfinale beim TuS Binzen bewiesen, was wir auf den Platz bringen können, wenn wir die maximale Leistung abrufen können.“
48 Stunden später wieder im Rebland
Und eine weitere Kuriosität birgt diese Endspiel-Konstellation für die SG FC Wehr/Brennet. Schon 48 Stunden nach dem Finale fährt die Elf erneut ins Rebland, zum Punktspiel beim TuS Efringen-Kirchen: „Dieses Spiel ist mit Blick auf die Abstiegssituation fast noch wichtiger als das Finale“, fügt Urs Keser mit dem Blick fürs Große und Ganze an.
Zum sechsten Mal im Finale
Während der VfR Bad Bellingen zum ersten Mal überhaupt im Endspiel steht, spielen die Wehrer bereits ihr sechstes Finale. Drei Mal wanderte der Bezirkspokal ins Wehratal. 1987 nach einem 3:1 gegen den SV Schopfheim und 1988 durch ein 6:2 gegen den TuS Binzen.
Der letzte Pokalsieg firmiert aus dem Jahr 1997, als unter Trainer Franz Krauthausen und mit Kapitän Michael Wirrer mit 3:1 gegen den FV Lörrach vor heimischer Kulisse gewonnen wurde. Das Finale 2014 in Schopfheim verloren die Wehrer mit 1:2 gegen den FC Wallbach. Drei Pokalsiege weisen auch der SV Schopfheim, der FC Steinen-Höllstein und der FC Tiengen 08 auf.