Fußball-Verbandsliga: Das Ganze hat weiß Gott nichts mit Eigenlob zu tun. Denn dies stinkt ja bekanntermaßen. Vielmehr ist es eine Tatsache, dass Daniel Miletic als U21-Trainer des FC 08 Villingen seit Jahren ganz hervorragende Arbeit leistet. In der Aus- und Weiterbildung der jungen Spieler, im Umgang mit ihnen, in seinen Anweisungen und Entscheidungen. So kann auch nicht von der Hand gewiesen werden, wenn er nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft gegen den Oberliga-Absteiger des 1. FC Rielasingen-Arlen sagte: „Wahrscheinlich hätten sich nur ganz wenige meiner Zunft getraut, einen knapp 19-Jährigen in der Innenverteidigung gegen einen außergewöhnlichen Stürmer wie Obed Ugondu aufzubieten.“ Der glänzte noch in der Woche zuvor mit einem Dreierpack, gegen Oleksandr Balazh hingegen machte er kaum einen Stich.
„Ich hatte bei dieser Maßnahme ein gutes Gefühl, getrogen hat es mich nicht. Manchmal muss man eben aus dem Bauch heraus einen Entschluss fassen“, berichtete Miletic weiter. Hob hervor: „Wir haben insgesamt in der Defensive eine enorm reife Leistung gezeigt.“ Und dabei musste er auf Luis Seemann, seinen Sohn David, Deniz Kaya, den nach seiner roten Karte aus der Vorwoche gesperrten Dominik Emminger sowie die Langzeitverletzten Leon Schmid und Vladimir Biller verzichten. Stattdessen kamen neben Balazh mit Pascal Staiger und Larsen Naletilic weitere Akteure in der Startformation zum Einsatz, die in der vergangenen Saison noch bei den A-Junioren spielten. Im Verlauf den Spiels kamen mit Theodor Blankenburg, Damian Scherer, Dario Holenstein, Elias Braun und Noah Kälble weitere hinzu. „Sie alle kann ich jederzeit bringen, sie haben eine tolle Entwicklung genommen. Selbst Fehler dürfen sie machen, denn auch daraus werden sie lernen“, betonte Miletic.
Bei all diesem „Jugendwahn“ vergaß der Trainer aber seine vergleichsweise erfahrenen Spieler nicht. Wie etwa die Torschützen gegen Rielasingen, Kevin Hezel und Yannick Spät. Dessen Bruder Jonathan, einen Peter Bächle, Felix Zeiser, Kevin Laatsch oder Torhüter Lavdrim Amiti. „Sein Gegenüber hatte weitaus mehr zu halten, denn die besseren Chancen lagen bei uns. Wenn aber, war er zur Stelle“, so der Trainer über seinen Keeper.
Und dann war da ja auch noch Jonas Zimmermann. Der rannte sich mal wieder eine Stunde lang die Zunge aus dem Hals, ist ohnehin der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz und zudem für alle Standards zuständig. So bereitete er mit seinem Eckball den Siegtreffer vor. „Auch wenn er selbst nicht getroffen hat, ist er für diese Mannschaft unverzichtbar. Seinen Einsatz in der Oberliga-Mannschaft am Tag zuvor in Großaspach hat er sich redlich verdient“, war Miletic voll des Lobes über seinen Kapitän. Zimmermann selbst meinte im Anschluss an die Partie: „Leider werden Vorlagen nicht ganz so in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Was aber zählt: Wir haben gewonnen und darauf können wir alle zu Recht stolz sein.“
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