Im Kampf gegen den Japankäfer schlägt die Schweizer Großstadt Basel nun einen besonderen Weg ein: Seit Anfang der Woche werden auf Rasenflächen und in öffentlichen Parkanlagen Fadenwürmer ausgebracht. Wie die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft berichteten, dringen die sogenannten Nematoden in Japankäfer-Larven ein und töten diese ab.

Was hat es mit Fadenwürmern auf sich?

Die Fadenwürmer sind den Angaben zufolge nicht mit bloßem Auge erkennbar. Die Nematodenstämme wirken gegen Japankäferlarven sowie gegen Larven der Schädlinge Dickmaulrüssler und Gartenlaubkäfer. „Für andere Tiere und für Menschen sind die Fadenwürmer unbedenklich“, schreiben die Kantone.

Ein Japankäfer ist in einer Bestimmungshilfe des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) zu sehen.
Ein Japankäfer ist in einer Bestimmungshilfe des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) zu sehen. | Bild: Philipp von Ditfurth

Das nun gewählte Verfahren mit den Würmern erfordert viel Wasser, denn die behandelten Flächen müssen feucht gehalten werden.

Experten: Käfer über Güterverkehr eingeschleppt?

In Freiburg im Breisgau waren Ende Juli vier männliche Exemplare der gefährlichen Käferart gefangen worden. Die Befürchtung von Experten lautet, dass der Käfer wohl über den Güterverkehr eingeschleppt wurde. Auch im in Lindau am Bodensee wurde der Käfer nachgewiesen. Im Landkreis Ludwigsburg wurde mindestens ein Japankäfer gefangen, wie das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe mitgeteilt hatte.

Im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) wird ein präparierter Japankäfer (Popillia japonica) auf einer Ein-Euro ...
Im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) wird ein präparierter Japankäfer (Popillia japonica) auf einer Ein-Euro Münze gezeigt. | Bild: Uli Deck

In Basel hatte der Käfer auch die Super League-Kicker des FC Basel in die Bredouille gebracht, als er auf dem Trainingsgelände nachgewiesen worden war.

Sorge in Deutschland wächst

Die Sorge vor der invasiven Art ist in Deutschland inzwischen so groß, dass sich auch das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Julius Kühn-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, warnend zu Wort meldeten.

Der Japankäfer ist nur etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs. Die Weibchen legen ihre Eier laut dem LTZ bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen ab. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.

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