Liebevoll sprechen die Basler von „unserer Frau Fasnacht“ und von den „drey scheenschte Dääg“. Drei Tage, ab Montag, 19. Februar, in aller Herrgottsfrühe, herrscht grenzenlose Narretei. Das Programm der Basler Fasnacht, immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe, ist prall gefüllt – mit Morgenstreich, Cortège, Guggenkonzerten, Laternenausstellung, Schnitzelbängg, Kinderfasnacht und Endstreich.

So startet die Basler Fasnacht

Die Basler Fasnacht beginnt am Montag nach Aschermittwoch, 4 Uhr. Dazu schreibt Basel Tourismus auf ihren Internetseiten: „Wenn von der Martinskirche der Glockenschlag ertönt, werden alle Lichter der Stadt gelöscht.“ Absolute Stille, stockdunkle Nacht. Dann gibt der Tambourmajor das Kommando: „Morgestraich, vorwärts marsch!“ Aus allen Gassen und Straßen ertönen gleichzeitig die Piccolos und Trommeln der Formationen.

„In der komplett verdunkelten Stadt leuchten einzig die vielen verschiedenen Laternen, die von den Fasnächtlern getragen oder gezogen werden“, heißt es weiter.

Zwei große Umzüge durch die Stadt

Eine der vielen Attraktionen ist ohne Zweifel der Cortège (Umzug). 10.000 Fasnächtler zelebrieren in Formationen unterschiedlicher Größe ihr Sujet (Motto, Thema) – am Montag- und Mittwochnachmittag, jeweils ab 13.30 Uhr. Wagen, Guggenmusiken, Einzelmasken, große und kleine Cliquen, Gruppen und Chaisen (Kutschen) ziehen oder rollen über die Straßen in der Stadt.

Ein Teil der großen Wagen und Requisiten, die am Cortège mitgeführt werden, können am Fasnachtsdienstag auf dem Kasernenareal bestaunt werden.

Guggenkonzerte auf den großen Plätzen

Die Guggenmusiken übernehmen am Dienstagabend die Regie. Ein Teil der rund 60 Kapellen trifft sich um 18.30 Uhr auf dem Münsterplatz und startet den Sternenmarsch – zum Barfüßer-, Markt- und Claraplatz. Dort geben sie von 19.30 bis 23 Uhr ihre Konzerte. Viele Formationen spielen vorher und hinterher auch in Restaurants und auf anderen Plätzen. Basel Tourismus schreibt: „Die trommelnden und pfeifenden Gruppierungen ziehen sich am Abend in die Gassen der Altstadtperipherie zurück.“

Schnitzelbänkler treten in Lokalen auf

Eines der wichtigsten Elemente der Basler Fasnacht sind die Schnitzelbänke (Schnitzelbängg). Schnitzelbänkler tragen ihre in Versform verfassten Spottlieder vor. Sie gelten auch als „das Konzentrat des Basler Fasnachtswitzes“. Singend nehmen sie Geschehnisse aus Politik und Gesellschaft unter die Lupe – in kunstvollen Reimen, mit viel Biss, humorvoll und satirisch. Sie treten am Montag- und Mittwochabend in Restaurants, Theatern, am Dienstagabend auch in den Cliquenkellern und Privathäusern auf.

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Ein Tag gehört den närrischen Kindern

Der Dienstag gehört den Kindern mit ihren Eltern, Großeltern oder anderen Erwachsenen. In Basel heißen die Kleinen „Binggis“. In fantasievollen Kostümen, mit Trommeln, Instrumenten und Wägelchen ziehen sie durch die Straßen. Sie verteilen selbst kreierte Handzettel (Zeedel) und Bonbons (Dääfeli), und sie bewerfen sich mit Konfetti (Räppli).

Ein Blickfang: Die Laternenausstellung

Die Cliquen stellen ab Montagabend auf dem Münsterplatz ihre Laternen zur Schau. Hierzu heißt es: „Die eindrückliche Ausstellung der in Bilder gefassten Themen entwickeln besonders nach Sonnenuntergang ihre volle Pracht – wenn die Laternen, wie am Morgenstreich, leuchten.“

Wissenswertes über die Basler Fasnacht:

Aber alles hat auch hier irgendwann ein Ende

Auch die Basler Fasnacht hat mal ein Ende. Doch bis dahin herrscht noch einmal reges Fasnachtstreiben. Die Narren wollen nach Mitternacht noch einmal alles geben. Bevor sich die Cliquen und Guggenmusiken, kurz vor 4 Uhr am Donnerstag, an einem angestammten Platz versammeln. Sie spielen einen allerletzten Marsch oder ein abschließendes Musikstück. Das ist der Endstreich, oder wie die Basler es schreiben: „Ändstraich“.

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